Plantagen nicht mit unserem Geld!

US- Dollarschein vor Regenwald Unser Geld frisst Regenwald (© Luoman/iStock - Montage: RdR)
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Investmentfirmen finanzieren die Palmölindustrie mit Milliardensummen, warnen amerikanische Umweltschützer. 640 Millionen Euro hat allein der Finanzkonzern BlackRock in Palmöl investiert – in neun verschiedenen Unternehmensgruppen. Mit dieser Summe ließen sich etwa 200.000 Hektar neue Ölpalmplantagen im Regenwald anlegen

Appell

An: BlackRock und andere Vermögensverwalter und Investmentfirmen

„Investmentfirmen sollen nicht die Palmölindustrie finanzieren: Helfen Sie, Regenwaldvernichtung, Landraub und Menschenrechtsverletzungen zu stoppen“

Ganzes Anschreiben lesen

Palmöl ist ein Riesengeschäft. Die Industrie rodet daher immer neue Ölpalmplantagen in die Regenwälder der Erde. Investmentfirmen schüren den Palmölboom, berichtet der amerikanische Zweig der Umweltorganisation Friends of The Earth. Die Autoren nennen als Beispiel den Finanzkonzern BlackRock, den weltweit größten Vermögensverwalter in New York.

Im September 2015 hatte BlackRock umgerechnet 640 Millionen Euro in Palmöl investiert – über mindestens neun Firmengruppen, allesamt Global Player auf dem Palmöl-Sektor: Boon, Siew Group, Felda Global Ventures, Genting Group, Harita Group, IJM Group, IOI Group, Jardine Matheson Holdings, QL Resources Group und Wilmar International.

Rechnet man die Beteiligungen von BlackRock am Unilever-Konzern ein, beträgt die Summe mehr als sieben Milliarden Euro, so die Umweltschützer weiter. Unilever - mit Marken wie Rama, Knorr, Dove - ist mit einem Jahresverbrauch von 1,5 Millionen Tonnen Palmöl einer der weltweit größten Verbraucher von Palmöl.

Auch andere Investmentfirmen kaufen sowohl Aktien und Anleihen der Palmölindustrie, als auch von Banken, die diese finanzieren sowie von Lebensmittel- oder Chemiefirmen, die große Mengen Palmöl verwenden.

Etwa 3.000 Euro kostet es, einen Hektar Ölpalmplantage in Indonesien anzulegen. Mit den 640 Millionen Euro, die BlackRock in Palmölfirmen investiert hat, ließen sich rechnerisch also etwa 200.000 Hektar der Monokultur anlegen.

Allein in Indonesien, der weltweiten Nummer Eins bei Palmöl, soll sich die Anbaufläche in den nächsten zehn Jahren auf 26 Millionen Hektar verdoppeln. Orang Utans verlieren dadurch ihre letzten Lebensräume, sie sind akut vom Aussterben bedroht. Und auch die Einwohner büßen ihr Land und ihre Rechte ein.

Bitte unterzeichnen Sie die Petition. Die Investmentfirmen sollen nicht die Palmölindustrie finanzieren.

Hinter­gründe

Auch andere Anlageverwalter, Pensionsfonds und Banken investieren nach Angaben von Friends of The Earth in Palmöl. Darunter Vanguard, Dimensional Fund Advisors und TIAA-CREF Asset Management.

Die Organisation bietet das Suchregister Deforestation Free Funds an, das Informationen über Hunderte von Anlagefirmen und Fonds bietet. Es soll Anlegern bei ihren Entscheidungen helfen, kein Geld in Abholzung und Menschenrechtsverletzungen zu investierten. Dazu gehört auch die Anleitung DeforestationFree.

Fast alle Ölpalmplantagen liegen in Gebieten, die ursprünglich mit tropischen Urwäldern bedeckt waren, schreiben Wissenschaftler in einer neuen Studie über die Auswirkungen der Palmölindustrie auf die Regenwälder und Artenvielfalt.

Bericht “Invested in Exploitation? TIAA’s Ties to Land Grabbing and Deforestation” vom April 2017:

http://webiva-downton.s3.amazonaws.com/877/dd/0/10226/TIAA_Invested_in_Exploitation.pdf

An­schreiben

An: BlackRock und andere Vermögensverwalter und Investmentfirmen

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Angaben amerikanischer Umweltschützer haben internationale Investmentfirmen umgerechnet Milliarden Euro in Palmöl investiert.

Allein der Vermögensverwaltungskonzern BlackRock hatte im September 2015 umgerechnet 640 Millionen Euro in neun Palmölfirmen angelegt.

Für Ölpalmplantagen werden die tropischen Regenwälder abgeholzt und die Biodiversität vernichtet. Die Orang Utans stehen deshalb kurz vor dem Aussterben.

Die industriellen Monokulturen verdrängen auch die Einwohner von ihrem Land und zerstören deren Lebensgrundlagen. Die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sind oft katastrophal.

Wir fordern daher die Investmentbranche auf, kein Geld in Palmölfirmen anzulegen und diese nicht zu finanzieren. Bitte trennen Sie sich unverzüglich von allen Beteiligungen in der Palmölbranche.

Mit freundlichem Gruß

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