Paraguay: Menschenrechtler dürfen nicht verfolgt werden

Die Ayoreo-Indianer und Menschenrechtler im Parlament von Paraguay
12.185 Teilnehmer

In Paraguay werden die Grundrechte der Indigenen systematisch verletzt. Agrarfirmen und Landspekulanten besetzen und roden ihre Waldgebiete. Die Menschen-rechtsgruppe Iniciativa Amotocodie kämpft für die Rechte der Indianer – mit Erfolg. Aus diesem Grunde wird ihre Arbeit nun massiv behindert. Mit fingierten Anschuldigungen werden Mitarbeiter verfolgt und mundtot gemacht. Bitte protestieren Sie.

Appell

In Paraguay findet ein regelrechter Run auf die noch verbliebenen Natur- und Waldgebiete statt. Agrarfirmen und Landspekulanten aus dem In- und Ausland kaufen und besetzen die Landflächen.

Täglich werden 1.200 Hektar Tropenwald zumeist illegal gerodet. Selbst vor den Schutzgebieten wird nicht halt gemacht. Die zuständigen Behörden sind weitgehend untätig und korrupt. Viele Funktionäre sind an dem Land- und Holzhandel beteiligt. 

Die Menschenrechtsgruppe Iniciativa Amotocodie (IA) ist eine Partnerorganisation von Rettet den Regenwald. Sie kämpft für die Rechte der Indigenen und für den Erhalt des Chaco-Waldes. 

Aufgrund ihrer Erfolge sind die Menschenrechtler offensichtlich ins Visier der einflussreichen Agrarlobby und Landspekulanten geraten. Ihr Büro wurde durchsucht, sämtliche Computer und Akten wurden beschlagnahmt und Verfahren gegen vier der führenden Mitarbeiter eingeleitet. Seit über einem Jahr wird so die Arbeit der Organisation weitgehend lahmgelegtund zwar ohne ausreichende Indizien. 

Weitere Infos

Fordern Sie, dass die absurden Anschuldigungen gegen die Menschenrechtler zurückgezogen werden.

Hinter­gründe

Allein im Chaco werden pro Tag etwa 1.200 Hektar abgeholzt. Aus den Bäumen wird vor allem Bauholz und Holzkohle erzeugt. Der Großteil der in Deutschland zum Grillen verwendeten Kohle stammt aus dem südamerikanischen Land. Pro Jahr importiert die Bundesrepublik 50.000 Tonnen Grillkohle aus Paraguay. Auf den ehemaligen Tropenwaldflächen werden meist Rinderweiden oder Sojaplantagen angelegt. Paraguay ist der fünftgrößte Soja-Exporteur weltweit. Mit Kraftfutter aus Soja werden Millionen Hühner, Puten, Schweine und Rinder in den deutschen Massentierfabriken gemästet.

IA hat viele Erfolge vorzuweisen. Im Parlament in der Hauptstadt Asunción hat IA zusammen mit den Ayoreo-Indianern die Studie „Der Fall Ayoreo“ vorgestellt, die die bis heute andauernde Unterdrückung der Menschen und den Landraub dokumentiert. Zehntausende Hektar Chaco-Wald und Indianerland wurden dank der Arbeit von IA unter Schutz gestellt.

Die Ayoreo können nur Überleben, indem der Wald vor Abholzung und Eindringlingen bewahrt wird. Auch unkontaktierte Indianergruppen leben isoliert im Chaco. Mit Spendengeldern aus Europa konnten zudem mehr als 15.000 Tropenwald gekauft und den Indianern überschrieben werden. Rettet den Regenwald hat den Kauf von 3.800 Hektar Chaco-Wald finanziert.

An­schreiben

DEUTSCHE ÜBERSETZUNG DES SPANISCHEN ORIGINALSCHREIBENS (S. UNTEN)

An

- Herrn Fernando Lugo, Präsident der Republik Paraguay, secretariadecomunicaciones@presidencia.gov.py
- Herrn Javier Diaz Verón, Generalstaatsanwalt, fiscaliageneral@ministeriopublico.gov.py
- Herrn Raúl Alberto Florentin Antola, Botschafter der Republik Paraguay in Berlin, embapar@embapar.de

Stoppen Sie die Verfolgung der Menschenrechtler, die für die Rechte der Indigenen kämpfen

Sehr geehrter Herr Präsident Lugo, sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt Diaz Verón, sehr geehrter Herr Botschafter Florentin Antola

mit großer Sorge habe ich erfahren, dass gegen die Menschenrechtsorganisation Iniciativa Amotocodie und vier Mitarbeiter ein Verfahren angestrengt und Anklage erhoben wurde.

Die Iniciativa Amotocodie ist eine zivilrechtliche Vereinigung, die seit zehn Jahren für die Rechte und den Schutz der indigenen Gruppen in Paraguay sowie den Erhalt des Chaco-Waldes kämpft.

Viele Organisationen aus aller Welt kennen die Iniciativa Amotocodie und unterstützen ihre Arbeit. Dazu gehören die Mitgliedsorganisationen der Grupo de Apoyo a la Iniciativa Amotocodie und das Europäische Netzwerk Gran Chaco.

Ich lehne jede Art von Machtmissbrauch sowie die Verfolgung und Unterdrückung von Menschenrechtsorganisation ab. Die 1998 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossene Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern ist zu beachten und einzuhalten. Die Arbeit von Menschenrechtsverteidigern ist zu unterstützen und es ist sicherzustellen, dass sie diese ohne Angst vor Repressalien und Drohungen verrichten können.

Ich bitte Sie daher, die völlig unbegründeten Ermittlungen gegen die Initiativa Amotocodie und deren Mitarbeiter unverzüglich zu beenden. Bitte ergreifen Sie sofort alle notwendigen Maßnahmen, damit die Organisation wieder ihre sehr wichtige Arbeit ungestört verrichten und deren guter Ruf wieder hergestellt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen


ORIGINALSCHREIBEN AUF SPANISCH

Para su Excelencia

- Fernando Lugo, Presidente de la República del Paraguay, secretariadecomunicaciones@presidencia.gov.py
- Javier Diaz Verón, Fiscal General del Estado, fiscaliageneral@ministeriopublico.gov.py
- Raúl Alberto Florentin Antola, Embajador de la República del Paraguay en Berlin, embapar@embapar.de

Detengan la persecución de defensores de derechos humanos en Paraguay

Su Excelencia el Sr. Presidente Lugo, su Excelencia el fiscal jefe Díaz Verón, su Excelencia el embajador Florentin Antola:

Con profunda preocupación he sabido que la organización de derechos humanos Iniciativa Amotocodie y cuatro de sus miembros están siendo procesados judicialmente.

La Iniciativa Amotocodie, una asociación sin fines de lucro legalmente constituida, lucha desde hace diez años por los derechos y la protección de los grupos indígenas en el Paraguay y por la preservación de las selvas Chaquenas.

Muchas organizaciones de todo el mundo conocen a la Iniciativa Amotocodie y han apoyado y colaborado con la institución, como son las que componen el Grupo de Apoyo a la Iniciativa Amotocodie y la Red Europea Gran Chaco.

Rechazo cualquier tipo de abuso de poder, persecución y represión de organizaciones legítimas de los Derechos Humanos. La Declaración sobre la Protección de los Defensores de los Derechos Humanos, aprobada por la Asamblea General de las Naciones Unidas en el 1998, debe ser observada. La labor de los defensores de derechos humanos debe ser apoyada y debe estar garantizada sin temor a represalias y amenazas.

Solicito que retiren la denuncia y se detengan de inmediato las investigaciones completamente infundadas contra la Iniciativa Amotocodie y sus cuatro empleados. Por favor, tome de inmediato todas las medidas necesarias para garantizar que la organización pueda realizar sin impedimentos su importante trabajo y restablezca su impecable reputación.

Le saluda atentamente,

5-Minuten-Info zum Thema: Le bois tropical

Les produits en bois tropicaux ont longtemps été synonymes de pillage et d’exploitation abusive, et ce grâce au travail d’information de la part d’organisations écologistes. Pendant des années de boycott, les ventes étaient en chute libre. Mais entre-temps le secteur a su redorer son image grâce à des opérations marketing vantant un bois tropical issu d’ « exploitations forestières durables ».

Des certificats et labels soi-disant écologiques comme le FSC se retrouvent sur les  meubles de jardin, manches à balais ou planches à découper. Les consommateurs sont désorientés, beaucoup d’entreprises et de communes restent perplexes. Le bois tropical peut-il à nouveau être acheté en toute bonne conscience ? Sauvons la Forêt répond sans détour: NON ! Car la production durable de bois tropicaux n’est qu’une pure invention de l’industrie.

Déforestation pour les bois tropicaux

Le bois tropical est une matière première appréciée que l’on retrouve dans de nombreux commerces. Il pose pourtant plusieurs problèmes. Différentes études montrent que la grande majorité (jusqu’à 90% selon le pays d’origine) des bois tropicaux sont coupés illégalement, détruisant irrémédiablement les écosystèmes. Par ailleurs, le commerce de bois illégal n’est toujours pas interdit dans l’Union Européenne.

Chaque année 13 millions d’hectares de forêts pluviales sont défrichées de par le monde. Ces chiffres montrent que renoncer aux bois tropicaux est le seul moyen pour contrer le commerce de bois illégal. Il faut chercher des alternatives avec le bois local.

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