Erfolg: Ecuador: Von Sperrholzhersteller illegal besetzter Regenwald wird zum Schutzgebiet

08.05.2010

Am 5. März 2010 hat Rettet den Regenwald die Protestaktion "Ecuador: Holzfirma mit Umweltsiegel des FSC vertreibt Kleinbauern" gestartet, an der 19.216 Personen teilgenommen haben.

Hintergrund der Aktion bildete der seit Jahren andauernde Konflikt um den 3.123 Hektar großen Regenwald "El Pambilar" in der Provinz Esmeraldas, den sich der Sperrholzhersteller Endesa-Botrosa illegal angeeignet hatte. Am 18. März 2010 hat nun die ecuadorianische Umweltministerin Aguiñaga den Regenwald El Pambilar zum Schutzgebiet (dem 43. in Ecuador) erklärt. Dass der Regenwald endlich vom Staat wieder übernommen und unter Schutz gestellt wurde, ist ein großer Erfolg. Seit fast 20 Jahren haben Umweltschützer und Menschenrechtler gegen die illegale Besetzung des Regenwaldes durch Endesa-Botrosa gekämpft. Zukünftig soll El Pambilar durch die Nationale Biodiversitäts-Direktion und die Umwelt-Direktion von Esmeraldas verwaltet und durch 14 Parkwächter bewacht werden. Endesa-Botrosa hatte in den 1990er Jahren die Kleinbauern aus dem Regenwald gewaltsam vertrieben, den Wald illegal in Beschlag genommen und dort jahrelang Holz eingeschlagen, wie Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen belegen. Die Proteste und Klagen der Bauern erstickte die Firma mit Entführungen, Gewalt und fingierten Anschuldigungen, in deren Folge einige der Bauern mehrfach verhaftet und ins Gefängnis geworfen wurden. Zuletzt machte der Mord des Bauernführers Jose Aguilar und seiner Frau Yola Garofalo Valverde Ende Februar 2010 Schlagzeilen. Wenige Tage vor der Ermordung hatte der Radiosender La Luna in Quito die dramatische Zeugenaussage von Aguilar und seiner Frau ausgestrahlt. Unter Tränen berichtete der Bauer, wie er am 25. Oktober 2000 entführt und drei Tage gefoltert wurde, bis er eine Erklärung unterschrieb, mit der er sein Land an die Firma Botrosa abtrat. Zusammen mit ihm wurden sechs weitere Nachbarn von ihrem Wald vertrieben. Skandalös an dem Fall ist auch, dass Endesa-Botrosa sich sogar mit dem Siegel für „verantwortungsvolle Waldwirtschaft“ des Bonner Vereins Forest Stewardship Council (FSC) schmückt. Endesa-Botrosa ist in Ecuador ein Synonym für die Regenwaldabholzung und Verletzung der Menschenrechte. Nun müssen noch der Mord an den beiden Bauern aufgeklärt und die Rechte der vertriebenen Menschen anerkannt werden. Außerdem muss der FSC-Zertifizierer von Endesa-Botrosa, die Hamburger GFA-Gruppe, unverzüglich das FSC-Siegel entziehen. Doch während in Ecuador nun endlich gehandelt wurde, prüft GFA aus Hamburg immer noch die Vorwürfe.

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