Baustopp für den Batang-Toru-Staudamm!
Nach dem furchtbaren Zyklon hat das indonesische Umweltministerium die Bauarbeiten des Batang-Toru-Staudamms eingefroren. Auch die Martabe-Goldmine und eine staatliche Ölpalmplantage müssen die Arbeiten einstellen.
Drei Unternehmen am Oberlauf des Flusses Batang Toru müssen ihre Arbeiten mit sofortiger Wirkung stoppen. Das ordnete Indonesiens Umweltminister Hanif Faisol Nurofiq am 6. Dezember an. Nach einer Prüfung werde neu entschieden.
Nach dem Zyklon Senyar, der auch die Region Tapanuli schwer traf, war der Minister vor Ort und überflog den Batang-Toru-Wald mit dem Hubschrauber. „Es ist deutlich zu erkennen“, heißt es aus dem Ministerium, „dass massive Rodungsaktivitäten stattfinden.“ So sei es zu der Lawine an Baumstämmen und der starken Erosion gekommen.
Der Kahlschlag durch folgende drei Unternehmen am Oberlauf des Batang-Toru-Flusses erhöhten die Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen:
PT North Sumatera Hydro Energy (NSHE) baut das Batang-Toru-Wasserkraftwerk. 13 Kilometer entlang des Batang-Toru-Flusses sind inzwischen etwa 350 Hektar Regenwald für Staudamm und Wasserkraftwerk zerstört worden.
Acht Jahre Kampagnen, unsere Petition „Tapanuli-Orang-Utan schützen! Kein Staudamm in Batang Toru!“ mit mehr als 400.000 Unterstützern und ungezählte Proteste von Einwohnern, Wissenschaftlern und internationalen Umweltschützern konnten den Bau nur hinauszögern, aber nicht verhindern. Im Dezember 2025 ist die erste Phase der Bauarbeiten fast abgeschlossen. Anfang 2026 soll eine Einheit des Kraftwerks (127,5 MW) eröffnet werden, nur vier Jahre später als geplant.
PT Agincourt Resources betreibt die Martabe-Goldmine südlich des Batang-Toru-Waldes. Die Konzession (130.252 Hektar) überlappt mit dem Batang-Toru-Ökosystem und außerdem mit geschütztem Wald in Nord-Tapanuli. Mehr als 700 Hektar Wald hat das Unternehmen bisher kahl geschlagen.
Schon vor dem Zyklon gab es Erdrutsche mit tödlichen Folgen. Die Mine soll erweitert und ein Becken für den giftigen Abraum gebaut werden. Umweltgruppen forden seit zwei Jahren die Schließung der Goldmine. PT Agincourt Resources gehört zum Astra-Konzern, dem größten Autohändler Südostasiens, u.a. von Peugeot und BMW.
PT Perkebunan Nusantara III (PTPN III), ein staatliches Unternehmen, betreibt in Süd-Tapanuli am Oberlauf des Batang-Toru-Flusses eine Ölpalmplantage und rodet den Wald.
Schon seit Jahren warnen Umweltorganisationen wie Rettet den Regenwald und unser Partner WALHI Nord-Sumatra vor den Folgen der Zerstörung des Batang-Toru-Ökosystems, Habitat der seltenen Tapanuli-Orang-Utans und der Sumatra-Tiger. WALHI nennt sieben Firmen als die Hauptverantwortlichen, darunter die Baufirma des Staudamm NSHE, Betreiber der Martabe-Goldmine direkt am Fluss sowie von Ölpalmplantagen und der neuen Eukalyptusplantagen für das Zellstoffunternehmen Toba Pulp Lestari.
Genau vor einem Jahr hat Rettet den Regenwald in dem #Waldgespräch
Von Tapanuli-Orang-Utans und dem Kampf für den Regenwald
auf die Gefährdung dieser seltensten Menschenaffen aufmerksam gemacht. Rianda Purba, Direktor von Walhi-Nord-Sumatra, berichtete aus erster Hand.
Im Telefongespräch am 7. Dezember 2025 sagte Rianda Purba, die drei vom Zyklon Senyar betroffenen Provinzen hätten 921 Tote zu beklagen. 329 Menschen würden noch vermisst und 5.000 seien verletzt. In den letzten acht Jahren hätten Aceh, Nord- und West-Sumatra insgesamt 1,4 Millionen Hektar Regenwald verloren:
Die Natur wird ausgebeutet, durch staatlich legalisierte Zerstörung der Wälder.“
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PT Agincourt Resources – Martabe Goldmine
PT North Sumatera Hydro Energy (NSHE) – Batang-Toru-Wasserkraftwerk
PT Pahae Julu Micro-Hydro Power – Mikro-Wasserkraftwerk
PT SOL Geothermal Indonesia – Geothermiekraftwerk Taput
PT Toba Pulp Lestari Tbk (TPL) – Eukalyptus-Plantagen in Süd-Tapanuli
PT Sago Nauli Plantation – Ölpalm-Plantage in Süd-Tapanuli
PTPN III Batang Toru Estate – Staatliche Ölpalm-Plantage in Süd-Tapanuli
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