Ölkonzern dringt in indigene Waldgebiete vor

21.01.2003

Der Konflikt zwischen dem Ölkonzern CGC/ChevronTexaco und Sarayacu-Indigenen im südlichen Amazonas von Ecuador verschärft sich dramatisch.

Der Konflikt zwischen dem Ölkonzern CGC/ChevronTexaco und Sarayacu-Indigenen im südlichen Amazonas von Ecuador verschärft sich dramatisch. Die Ölfirma hat bereits Schneisen in die Wälder der Sarayacu geschlagen, um dort seismische Tests zum Aufspüren von Ölfeldern durchzuführen. Weil die Indigenen dies als illegalen Akt ansehen, haben sie vor wenigen Tagen ein Ölarbeiter-Camp zerstört und fünf Mitarbeiter der Ölfirma unter Arrest gestellt. Sie wurden später der Polizei übergeben. Die fünf Personen gehören zum bewaffneten Wachpersonal von CGC/ChevronTexaco. Die Paramilitärs haben inzwischen bestätigt, dass das Ölarbeiter-Camp mit Landminen geschützt worden ist. Ein Sarayacu-Vertreter sagte dazu, noch sei nicht sicher, ob das Gebiet tatsächlich vermint worden sei oder ob die Behauptung eine Erfindung der Paramilitärs sei, um die Indigenen einzuschüchtern.

Mitte Januar hatten Angestellte von CGC/ChevronTexaco auf Sarayacu-Indigene geschossen, die in einem Boot unterwegs waren, um die Grenzen ihres traditionellen Lebensraums zu demarkieren. Die Angegriffenen konnten sich nur retten, weil sie sich auf den Boden ihrer Kanus gelegt haben. Die Kichwa-Gemeinde der Sarayacu liegt in der Provinz Pastaza am Bobonaza-Fluss im Amazonas von Ecuador, 30 Flugminuten von der nächsten Stadt Puyo. Die Dorfgemeinde mit ihren rund 1000 Bewohnern gehört zur Organisation der ?Indigenous Peoples of Pastaza?, OPIP. Von 1971 bis 1991 hat Texaco mehr als 1,5 Milliarden Barrel Öl im ecuadorianischen Amazonas gefördert. Um Kosten zu sparen, hat der Konzern giftige Ölrückstände einfach in die bis dahin unbelasteten Flüsse und Feuchtgebiete gekippt. Die Ölförderung durch Texaco hat zudem riesige Waldflächen zerstört.

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