Der Blutzoll für Öl aus Ecuador nimmt täglich zu

Am 4. November 2003 wurde Angel Shingre (47) in der Stadt Coca ermordet, ein mutiger und unermüdlicher Kämpfer für die Rechte der indigenen Bevölkerung und der Kleinbauern im ecuadorianischen Regenwaldgebiet. Angel Shingre, Leiter der Rechtshilfe-NGO „Oficina de Derecho Ambiental“, wurde um 6.15 Uhr auf offener Straße kaltblütig erschossen. Das haben offizielle Stellen der Stadt Coca bekannt gegeben. Angel Shingre hinterlässt sieben Kinder. Mit dem heimtückischen Anschlag hat der blutige Krieg um das Öl im ecuadorianischen Regenwald einen neuen, dramatischen Höhepunkt erreicht. Der Mord ist eine öffentliche Drohung für alle kritischen Stimmen im Land. Das an Bodenschätzen reiche Land befindet sich im Würgegriff internationaler Erdöl-Konzerne und Finanzinstitutionen.

Angel Shingre war eine beeindruckende Persönlichkeit, der es gelang, die vielen unterschiedlichen Stämme und Dorfgemeinschaft zu einen und ihnen zu einer Stimme zu verhelfen. Der Verdacht liegt nahe, dass mit dem Mord ein unerschrockener Kämpfer für die Rechte der Indigenen gegenüber den Ölfirmen aus dem Weg geräumt werden sollte. Die Stad Coca liegt im Zentrum der Ölförderung in Ecuador. Derzeit werden auch die südlichen, noch unberührten Regenwaldgebiete Ecuadors an Ölkonzerne ausverkauft. Als Folge der neuen OCP-Ölpipeline, die maßgeblich von der WestLB finanziert wurde, hat ein Run auf zusätzliche Ölfelder begonnen, um die OCP in Zukunft füllen zu können. Straßenbau, illegaler Holzeinschlag und unkontrollierte Besiedlungen werden auch dort, wie schon im Norden des Landes, den noch unberührten Regenwald zerstören. Die hier lebenden Stämme, die Kichwas, Achuar und Zaparos, haben sich bereits gegen eine Ölförderung in ihren Stammesgebieten ausgesprochen.

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