Wilderer töten Löwen, weil es kaum noch Tiger gibt

Löwen in der Savanne Löwen werden auf der Roten Liste als "gefährdet" geführt (© WLDavies / istockphoto.com)

21.06.2018

Weil Tiger immer seltener werden, jagen Wilderer vermehrt Löwen. Sie verkaufen die Zähne und Klauen der Großkatzen nach Asien.

In den vergangenen Jahren entdecken Ranger in Afrika immer häufiger Kadaver von Löwen, deren Zähne und Klauen entfernt wurden. Wilderer vergiften dazu gezielt Beutetiere, um die Großkatzen zu töten. Die Löwenteile werden vorwiegend nach China, Vietnam und Laos verkauft.

Ein Grund für die neue Gefahr für Löwen ist der Niedergang der Tiger-Population in Asien. Die Jagd auf die weniger als 2.000 Tiger wird immer aufwändiger und gefährlicher, während die Löwenjagd vergleichsweise einfach ist. Die Schmuggler verwenden dann dieselben Routen wie beim Elfenbein- und Nashornhandel und nutzen aus, dass die Körperteile der beiden Katzenarten von Laien nicht unterschieden werden können. Es ist also leicht, Löwenzähne als Tigerzähne auszugeben.

Problematisch ist der legale Handel mit Zähnen, Klauen und Skeletten von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen. Er macht es Wilderern und Schmugglern einfach, auch illegal erlegte Tiere zu vermarkten.

Die Zahl der Löwen ist seit 1993 um rund 43 Prozent auf weniger als 20.000 Exemplare eingebrochen. Schuld daran sind die Zerstörung ihres Lebensraums, das Schwinden der Beutetiere und die wachsende Nähe zu Menschen. Nun kommt diese Art Wilderei hinzu.

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!