"Wir wollen keine Ananas im Nationalpark!"

Ananas vor Regenwald Ananas-Plantagen bedrohen Cross River Nationalpark (© Montage RdR)
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Wo der Naturschützer Odey Oyama steht, sollte dichter Regenwald wachsen. Das Gebiet gehört zum Cross River Nationalpark in Nigeria. Doch die Firma Dangote hat Regenwaldflächen gerodet, um Ananas-Plantagen anzulegen. Odey wirft der Firma vor, gegen nigerianisches Gesetz zu verstoßen: „Die Plantage muss raus aus dem Nationalpark!“

Appell

An: die Weltbank und die International Finance Corporation (IFC)

„Die Firma Dangote zerstört für Ananas-Plantagen Regenwald in Nigerias Cross River Nationalpark. Die Weltbank-Tochter IFC soll deshalb keine Kredite gewähren.“

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Odey Oyama entdeckt am Rande der Ananas-Plantage frisch gefällte Stämme, sogar ein Sägewerk steht dort. Für ihn ist klar: Die Firma rodet weiter und dehnt die Plantagen aus. „Es ist verboten, innerhalb eines Nationalparks eine Farm anzulegen“, sagt der Naturschützer aufgebracht.

Der Nationalpark am Cross River ist ein besonders artenreiches Fleckchen Erde. Seit 1989 schützt der Park den Lebensraum von Stummelaffen, Mandrills und Waldelefanten. Mit einigem Erfolg: Während Nigeria fast seinen gesamten Wald verloren hat, konnte er sich hier halten.

Doch der Park ist in Gefahr: An seinem Südrand haben sich Firmen Konzessionen besorgt und Plantagen angelegt. Zumeist geht es um Palmöl. Die Firma Dansa spielt eine ganz eigene Rolle: Sie produziert Saft, unter anderem aus Ananas. Dansa gehört zum Imperium von Alhaji Aliko Dangote. Mit 25 Milliarden Dollar ist er der reichste Mann Afrikas, groß geworden im Zement-Business.

Dangotes Ananas-Plantagen sind Teil eines Multi-Millionen-Geschäfts. Nirgends auf der Welt bedecken solche Pflanzungen größere Flächen als in Nigeria: 182.000 Hektar. Dangote hat sich einem Zeitungsbericht zufolge Konzessionen über 75.000 Hektar gesichert. Das Problem: Eine Konzession liegt vollständig innerhalb des Nationalparks, eine zweite teilweise.

Schriftlich weist die Firma alle Anschuldigungen, im Nationalpark zu roden, zurück und droht, Odey zu verklagen.

Dangote versucht gerade, den 11 Milliarden US-Dollar teuren Bau einer Erdölraffinerie zu finanzieren. Für das Projekt hat er einem Insider zufolge einen Kredit von der Weltbank-Tochter International Finance Corporation IFC beantragt.

„Die Weltbank muss Dangote den Kredit verweigern, bis die Ananas-Plantagen aus dem Nationalpark verschwunden sind“, fordert Odey Oyama. Bitte unterstützen Sie diese Forderung mit Ihrer Unterschrift.

Hinter­gründe

Im Jahr 2014 wurden weltweit mehr als 25 Millionen Tonnen Ananas geerntet. Der größte Ananas-Produzent ist Costa Rica, gefolgt von Brasilien und den Philippinen. Nigeria rangiert auf Platz 7 – allerdings baut kein Land auf mehr Fläche Ananas an als Nigeria. Auf 182.000 Hektar Plantagen werden 1,5 Millionen Tonnen geerntet. Die Produktivität ist weit geringer als in vielen anderen Anbauländern.

Generell verspritzen Ananas-Produzenten große Mengen Ackergifte, häufig in hoch brisanten Mischungen. Die Chemikalien sind weniger eine Belastung für Verbraucher, vielmehr leiden die Arbeiter auf den Plantagen darunter.

Europa ist ein eher kleiner Markt für Ananas: 900.000 Tonnen wurden 2014 in die EU importiert, wobei Deutschland Spitzenreiter ist. Nigeria spielt beim Handel mit Europa jedoch keine Rolle.

An­schreiben

An: die Weltbank und die International Finance Corporation (IFC)

Sehr geehrter Präsident der Weltbank Jim Yong Kim,
Sehr geehrter Executive Vice President der IFC Jon-Yong Cai,
sehr geehrte Damen und Herren,

Nigerias Dangote Group ist für ihre Investitionen auf die Förderung durch die International Finance Corporation IFC angewiesen.

Umweltschützer erheben den schwerwiegenden Vorwurf, dass die Dangote-Tochter Dansa Ananas-Plantagen im Cross River National Park angelegt hat, einem der letzten Regenwälder Nigerias. Das wäre ein Verstoß gegen nigerianische Gesetze. Die Umweltschützer fordern von Dansa, sich aus dem Schutzgebiet zurückzuziehen, seine Grenzen zu respektieren und angerichtete Schäden an den Regenwäldern auszugleichen. Die Forderung beläuft sich auf rund 300 Millionen US-Dollar.

Bitte vergeben Sie keine Kredite an die Dangote Group und ihre Tochterfirmen, solange diese Forderungen nicht erfüllt wurden.

Mit freundlichen Grüßen

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