Rettet die grüne Lunge des Planeten

Ein mit Federn geschmückter und im Gesicht bemalter Indigener steht mit einem Blasrohr im Regenwald Der Amazonas-Regenwald beschert den indigenen Völkern alles, was sie zum Leben brauchen (© COICA.ORG)
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Die indigenen Völker des Amazonasgebietes sind überall bedroht - in Brasilien, Ecuador, Peru und den Nachbarländern. Ihr Lebensraum, der Regenwald, wird zerstört. Bitte unterstützen Sie den Appell der Ureinwohner an die UNO und Regierungen, die Zerstörung des größten, arten- und wasserreichsten Ökosystems der Erde zu stoppen.

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An: UNO und UN-Institutionen (CERD, UNEP, UNDP, OIT, OMS, FAO, UNFCCC, CDB, UNESCO, Sonderbotschafterin für Indigene Völker) sowie die Regierungen der Länder des Amazonasgebietes

„Bitte helfen Sie mit Ihrer Stimme, den Amazonasregenwald zu verteidigen. Die Rodungen und die Auslöschung der indigenen Einwohner müssen gestoppt werden!“

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„Wir schreiben Ihnen, weil das Amazonasgebiet, ein globaler Schatz der Biodiversität, bereits zu einem Viertel zerstört ist. Wenn die Abholzung nicht gestoppt wird, kommen wir in einigen Jahren an einen Punkt, an dem das Ökosystem unwiderruflich zusammenbricht und nicht mehr die für das Leben auf der Erde so wichtigen Funktionen erfüllen kann.“

Mit diesem dramatischen Appell wenden sich die Ureinwohner der südamerikanischen Regenwälder an die Weltgemeinschaft. Über ihren Dachverband COICA, der Tausende von Urwalddörfern, Hunderte von Indigenenvereinigungen und die neun nationalen Verbände der Länder des Amazonsasgebietes vertritt, fordern sie von den Vereinten Nationen (UNO) und den Regierungen Südamerikas den Schutz des Amazonasgebietes.

Die Indigenen Völker haben mit ihrer umweltschonenden Lebensweise nicht nur die Regenwälder bis heute erhalten, sie verteidigen diese auch aktiv gegen die Plünderung durch die Holz- und Agrarindustrie, durch Bergbauunternehmen und riesige Staudammprojekte.

Oftmals werden sie dafür bedroht, verfolgt oder kriminalisiert. Schwerste Menschenrechtsverletzungen sind die Folge, wie die Ermordung von 20 isoliert im Regenwald lebenden Indigenen durch Goldsucher im September 2017 zeigt.

Auch für uns ist der Erhalt Amazoniens wichtig: Der Regenwald reguliert nicht nur das Klima Südamerikas, er beeinflusst es rund um den Globus. Die großflächige Rodung verursacht nicht nur gewaltige CO2-Emissionen, sie begünstigt auch extreme Wetterereignisse wie Dürren, sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme.

Die Indigenenorganisationen fordern die UNO und die Regierungen der Länder des Amazonasgebietes auf, „umfassend und auf internationaler Ebene zu handeln, denn die Regenwaldabholzung und Verschmutzung der Umwelt in einem Land trifft auch die Nachbarländer und den ganzen Planeten“.

An­schreiben

An: UNO und UN-Institutionen (CERD, UNEP, UNDP, OIT, OMS, FAO, UNFCCC, CDB, UNESCO, Sonderbotschafterin für Indigene Völker) sowie die Regierungen der Länder des Amazonasgebietes

Sehr geehrte Frau Victoria Tauli-Corpuz, Sonderberichterstatterin für Indigene der UNO,
Sehr geehrter Herr Erik Solheim, Exekutivdirektor des Umweltprogramms UNEP,
Sehr geehrter Herr Ib Petersen, Präsident des Direktoriums UNDP,
Sehr geehrter Herr Guy Ryder, Direktor OIT,
Sehr geehrte Frau Anastasia Crickley, Präsidentin CERD,
Sehr geehrter Herr Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor OMS,
Sehr geehrter Herr José Graziano da Silva, Generaldirektor FAO,
Sehr geehrte Frau Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin Klimarahmenkonvention UNFCCC,
Sehr geehrte Frau Cristiana Pașca Palmer, Exekutivsekretärin CBD,
Sehr geehrte Frau Irina Bokova, Generaldirektorin UNESCO,

das Amazonasgebiet ist wie ein einziger zusammenhängender Körper und muss als Ganzes behandelt werden, auch wenn es das Staatsgebiet von neun Ländern umfasst. Projekte, die nur einen Teil schützen, während ein anderer Teil zerstört wird, sind daher wirkungslos genauso wie Initiativen, die Bevölkerung auf der einen Seite einer Grenze zu impfen und auf der anderen Seite zuzuschauen, wie die Menschen krank werden. Oder einen Fluss auf der einen Seite einer Grenze aufzustauen und die Nachbarländer damit zu beeinträchtigen, oder Tausende Tonnen von giftigen Substanzen und Emissionen in einem Land auszustoßen und zuzuschauen, wie die Gifte sich über die Luft und Flüsse verbreiten und in die Nahrungskette gelangen.

Die kürzliche Ermordung von mindestens zwanzig Ureinwohnern in Brasilien ist kein Einzelfall und zeigt die Dringlichkeit der Lage. Die indigenen Völker, die im Amazonasgebiet leben, leiden unter denselben Bedrohungen und Übergriffen: Bergbauprojekte, Ausweitung der Agrarindustrie wie Ölpalmplantagen, Erdölförderung, illegaler Holzeinschlag, extensive Viehzucht und bedrohliche Infrastrukturvorhaben wie Landstraßen, Stauseen, Kanäle, Hochspannungsleitungen usw.

Aus diesen Gründen wenden wir uns an die Organisationen der Vereinten Nationen (UNO), um die Durchführung einer internationalen Notfallmission der UNO im Amazonasgebiet zu fordern, und zwar in Koordination mit der COICA (Coordinadora de Organizaciones Indígenas de la Cuenca Amazónica) und den Regierungen der Länder des Amazonasgebietes. Das Ziel ist es, die Übergriffe zu verifizieren, denen die Urwälder und die darin lebenden indigenen Völker ausgesetzt sind.

Außerdem bitten wir die UNO darum, einen Dialogprozess mit den Regierungen anzustoßen, die an einigen dieser Projekte beteiligt sind, z.B. die Regierung von China. Diese Unterstützung fordern alle nationalen Verbände der COICA. Ziel ist es, Empfehlungen für Schutzmaßnahmen von Banken sowie Umwelt- und Sozialstandards für Unternehmen durchzusetzen, da diese derzeit nicht existieren oder unzureichend sind.

Aus den genannten Gründen ist die sofortige Intervention der Organisationen der UNO dringend notwendig. Wir unterstützen daher voll die Forderungen der CIOCA (Coordinadora de Organizaciones Indígenas de la Cuenca Amazónica).

Hochachtungsvoll

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