Sagen Sie dem Reisekonzern: ­ Palmöl ist nicht grün!

Orang-Utan Baby auf abgeholzter Palmölplantage Der japanische Hotelkonzern H.I.S. will ein Palmöl-Kraftwerk bauen (© IAR)
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Der Wahnsinn, Palmöl in Kraftwerken zu verbrennen, erreicht Japan. Der Konzern H.I.S. will in einem neuen Werk jährlich 70.000 Tonnen Palmöl verfeuern – rechnerisch sind dafür mehr als 17.000 Hektar Plantagen nötig. Für Regenwälder und das Klima ist das Projekt verheerend und muss gestoppt werden.

Appell

An: Hideo Sawada, CEO von H.I.S. Co, und Shohei Akao, CEO von H.I.S. Super Power

„Verzichten Sie auf den Bau des mit Palmöl befeuerten Kraftwerks in Kakuda City, das Regenwald und die Zukunft von Generationen ruiniert.“

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„Liebe, Frieden, Reisen”, auf ein Mosaik schöner Urlaubsfotos geschrieben - so wirbt Japans Reise-Gigant H.I.S.

Liebe und Frieden. Im Ernst? Nichts könnte weiter von der Wirklichkeit entfernt sein, wenn die Tochterfirma H.I.S. Super Power den Bau eines mit Palmöl befeuerten Kraftwerks in Kakuda City vorantreibt.

„Entwaldung, Verwüstung, Menschenrechtsverletzungen” - das wäre der richtige Slogan. In Malaysia und Indonesien – den Hauptproduzenten von Palmöl – wird der Lebensraum frei lebender Tiere wie Orang-Utans für Plantagen zerstört. Tropischer Torf- und Regenwald wird gerodet. Die Menschenrechte von indigenen Völkern und Arbeitern werden durch Landraub und Zwangsarbeit verletzt.

Palmöl ist daher keine erneuerbare Energie! Es schädigt die tropischen Wälder und das Weltklima, weil beim Verfeuern von Palmöl viel mehr CO2 emittiert wird als bei Kohle.

Während die Europäische Union Palmöl nicht mehr als erneuerbare Energie ansieht und aus der Verwendung bis 2030 aussteigt, suchen Produktionsländer wie Malaysia und Indonesien nach neuen Märkten und werden in Japan fündig. Das Land braucht nach der Atom-Katastrophe in Fukushima Daiichi 2011 verzweifelt einen Ersatz für Kernenergie - und setzt auf Palmöl. Die Regierung ist bereit, das tropische Öl als “grün” zu deklarieren, indem sie dem Industrielabel RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) vertraut.

H.I.S. ist eine der ersten Firmen die auf den Zug Richtung Zerstörung aufspringt. Da dies das Tor zu einem verheerenden Weg aufstoßen würde, muss das Kraftwerk-Projekt gestoppt werden. H.I.S., weitere Firmen und die japanische Regierung müssen verstehen: Das Verbrennen von Palmöl zerstört tropische Wälder.

Bitte unterschreiben Sie diese Petition von Rettet den Regenwald und Friends of the Earth Japan und sagen Sie H.I.S.:

Stoppt den Trip der Zerstörung!

Hinter­gründe

H.I.S. Co., Ltd. ist ein Tourismuskonzern mit Sitz in Tokio. Die Firma wurden 1980 von Hideo Sawada unter dem Namen International Tours Co., Ltd. gegründet und 1990 in H.I.S. umbenannt.

H.I.S. unterhält in Japan 303 Büros und ein weltweites Netzwerk von 185 Büros in 124 Städten, darunter London, Paris, Madrid, Frankfurt am Main, Zürich und Wien.

Das Tochterunternehmen H.I.S. SUPER Power Co., Ltd. produziert und liefert nach eigener Darstellung erneuerbare Energie.

Das Kraftwerk in Kakuda City soll voraussichtlich 70.000 Tonnen Palmöl pro Jahr verfeuern. Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 4 Tonnen je Hektar wären für die Produktion 17.500 Hektar Land nötig. Bei womöglich geringeren Erträgen wäre die beanspruchte Fläche erheblich größer.

Japan wird Prognosen zufolge im 2019 rund 805.000 Tonnen Palmöl verbrauchen, mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2000 (385.000 t). Malaysia ist Japans größter Lieferant.

An­schreiben

An: Hideo Sawada, CEO von H.I.S. Co, und Shohei Akao, CEO von H.I.S. Super Power

Sehr geehrter Hideo Sawada, CEO von H.I.S. Co., Ltd.,
sehr geehrter Shohei Akao, CEO von H.I.S. Super Power,

Ihre Unternehmen planen den Bau eines Kraftwerks in Kakuda City, Präfektur Miyagi, das vorwiegend mit Palmöl befeuert wird. Im Kraftwerk werden voraussichtlich 70.000 Tonnen Palmöl im Jahr verfeuert.

In Ländern wie Malaysia und Indonesien wird durch den Palmöl-Anbau der Lebensraum von frei lebenden Tieren wie Orang-Utans zerstört. Durch die Vernichtung von tropischen Torf- und Regenwäldern werden große Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Palmöl-Plantagen verursachen soziale Konflikte inklusive der Verletzung der Menschenrechte von Arbeitern durch Zwangsarbeit und schwerer Landrechtskonflikte.

Die steigende Nachfrage nach Palmöl für Lebensmittel hat bereits zu solchen ökologischen und sozialen Problemen geführt. Wenn Palmöl in Japan zur Stromerzeugung genutzt wird, verschlimmert sich die Situation in den Produktionsländern.

Laut einer von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Studie sind die Emissionen klimaschädlicher Gase von Palmöl als Biomasse-Brennstoff höher als die von Kohle. Stromerzeugung mit Palmöl ist ungeeignet als erneuerbare Energie. Aus diesem Grund wird Palmöl als Biomasse-Brennstoff in der Europäischen Union ab dem Jahr 2030 nicht mehr als erneuerbare Energie angesehen.

Aus Sorge angesichts des Klimawandels und in der Hoffnung auf eine Erholung von der Atom-Katastrophe in Fukushima Daiichi suchen lokale Umweltschützer und Bürger der Präfektur Miyagi nach einer wirklich erneuerbaren Energie, die keine Schäden an der Umwelt und der Gesellschaft in den Produktionsländern anrichtet.

Ihre Unternehmens-Philosophie will „zur Förderung des Weltfriedens und zu gegenseitigem Verständnis durch die Steigerung des Wissens der Menschen um die Welt durch Tourismus beitragen und damit die Differenzen zwischen Nationalitäten, Rassen, Kulturen und Religionen überwinden”. Ein solches ökologisch schädliches Kraftwerk passt nicht zu Ihrer Unternehmens-Philosophie.

Wir bitten Sie daher eindringlich, den Bau des Kraftwerks zu stoppen.

Mit freundlichem Gruß

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