Acker nicht betonieren, REWE!

Collage REWE Logistikzenrumg + Weizenfeld REWE will 30 Hektar Acker betonieren (© Bjoern Wylezich/123rf.com - Collage Rettet den Regenwald)
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30 Hektar teils bester Ackerboden, für immer planiert und verloren? Der Handelskonzern REWE will im hessischen Wölfersheim ein Logistikzentrum hinklotzen. Gegen den Widerstand vieler Bürger. REWE ist kein Einzelfall: In Deutschland werden TÄGLICH 58 Hektar Boden für neue Siedlungen und Verkehr geopfert. Dieser Flächenfraß muss aufhören.

Appell

An: Vorstandsvorsitzender der REWE Group, Lionel Souque, und weitere Handels- und Logistikunternehmen

„In Deutschland werden täglich 58 Hektar Land verbraucht, darunter wertvoller Ackerboden. Bitte verzichten Sie auf den Bau neuer Logistikzentren.“

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Der REWE-Bau wird womöglich so hoch wie das Berliner Kanzleramt, mehr als 600 Meter lang und 170 Meter breit. 300.000 Quadratmeter großteils wertvollster Ackerboden gingen für Gebäude, Rangierflächen und Parkplätze für immer verloren. Und das in einer der Kornkammern Deutschlands.

REWE widerspricht mit dem Projekt dem Werbe-Image als Unternehmen, das mit dem Slogan „frisch vom Acker“ auf die regionale Landwirtschaft setzt. In Wirklichkeit zerstört der Konzern Ackerland.

Bei vielen Bürgern stößt REWE auf Widerstand. Neben dem Schutz des Bodens geht es um täglich 1.500 Lkw- und 2.000 Autobewegungen und um die Gewässerbelastung durch Feinstaub. Einige Landwirte und die Nachbargemeinde Echzell wollen gegen das Projekt klagen, der BUND tut das bereits.

REWE ist kein Einzelfall. So sollen in Neu-Eichenberg für ein Logistikzentrum der Dietz AG sogar 80 Hektar fruchtbares Ackerland verschwinden. Bundesweit werden täglich 58 Hektar Land für Straßen, Gewerbegebiete und Siedlungen „verbraucht“. Immer mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen geht verloren.

Die Bundesregierung hat zwar das Ziel, dass bis zum Jahr 2030 weniger als 30 Hektar pro Tag beansprucht werden. 2050 soll der Flächenverbrauch ganz aufhören. Davon ist Deutschland allerdings noch weit entfernt.

Problematisch ist, dass viele Institutionen – etwa Gemeinden, Regionalverbände, Regierungspräsidien, Landesregierungen, häufig auch Verwaltungsgerichte – an Entscheidungen mitwirken. Der Schutz des Bodens hat nicht die Bedeutung, die nötig wäre. Gewerbesteuer, Jobs und Prestige ziehen mehr.

Deshalb ist Widerstand gegen viele Projekte nötig, auch wenn jedes für sich lediglich eine begrenzte Fläche betrifft.

Bitte fordern Sie von REWEs Vorstandschef Lionel Souque: Ackerboden ist zu wertvoll für Beton! Kein Logistikzentrum in Wölfersheim!

Hinter­gründe

Zur Begriffserklärung

Der Begriff Flächenverbrauch wird allgemein verwendet, obwohl Flächen nicht im Wortsinn „verbraucht“, sondern anders genutzt werden als zuvor. Dabei geht es um die Umwandlung von Natur, Forst, Weiden und Äckern in Flächen für Siedlungen, Gewerbe und Verkehr.

Flächenverbrauch ist zudem nicht gleichzusetzen mit Versiegelung, die Böden undurchlässig für Niederschläge macht und die natürlichen Bodenfunktionen zerstört. Siedlungs- und Verkehrsflächen umfassen auch unbebaute und nicht versiegelte Böden, zum Beispiel Erholungsflächen wie Stadtparks, Sportplätze, Skaterbahnen und Golfplätze. Der Grad der Versiegelung und damit der unwiederbringlichen Zerstörung von Boden ist jedoch insbesondere bei Gewerbe- und Logistikflächen sehr hoch.

Informationen zum Flächenverbrauch finden Sie hier:

https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs/

https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/flaechensparen-boeden-landschaften-erhalten#textpart-1

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Flaechennutzung/Publikationen/Downloads-Flaechennutzung/bodenflaechennutzung-2030510177004.pdf?__blob=publicationFile&v=5#page=412

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumentwicklung/Flaechenpolitik/flaechenpolitik_node.html

https://www.ioer.de/presse/einzel-2019/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=464&cHash=a78b76a67776c2eb1bf35b24a90b4c1d

An­schreiben

An: Vorstandsvorsitzender der REWE Group, Lionel Souque, und weitere Handels- und Logistikunternehmen

Sehr geehrter Vorstandsvorsitzender der REWE Group, Lionel Souque,
sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland werden täglich 58 Hektar Boden für neue Siedlungen und Verkehr ausgewiesen, bebaut und damit weitgehend versiegelt. Häufig werden wertvolle Ackerböden unwiederbringlich geschädigt.

Da Böden unsere Lebensgrundlage sind, muss dieser Flächenfraß aufhören.

Große Handels- und Logistikunternehmen wie die REWE Group tragen aufgrund des Ausmaßes, in dem sie Flächen beanspruchen, in besonderem Maße Verantwortung für den Erhalt der Böden.

Wir bitten Sie, dieser Verantwortung gerecht zu werden und weder in Wölfersheim noch an anderen Standorten Logistikzentren „auf der grünen Wiese“ zu bauen.

Mit freundlichen Grüßen

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