Gitarrenhersteller Gibson will Naturschutzgesetz kippen

zwei sich naselnde LemurenLemuren essen die Früchte der Ebenholzbäume (© R. Butler)
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Madagaskars Tropenwälder sind bedroht. Große Mengen Ebenholz und Palisander werden illegal abgeholzt. Die seltenen Lemuren auf der Insel im Osten Afrikas brauchen die Bäume unbedingt zum Überleben. Die Hersteller von Musikinstrumenten zahlen viel Geld für die tropischen Hölzer. Der Gitarrenhersteller Gibson will nun sogar ein Naturschutzgesetz kippen, das den Handel mit illegalen Hölzern verbietet. Bitte protestieren Sie.

News und Updates Appell

Madagaskars Tropenwälder sind bedroht. Große Mengen Ebenholz und Palisander werden illegal abgeholzt. Die seltenen Lemuren auf der Insel im Osten Afrikas brauchen die Bäume unbedingt zum Überleben. Die Hersteller von Musikinstrumenten zahlen viel Geld für die tropischen Hölzer. Der Gitarrenhersteller Gibson will nun sogar ein Naturschutzgesetz kippen, das den Handel mit illegalen Hölzern verbietet. Bitte protestieren Sie

Unter den Käufern des auf Madagaskar geschlagenen Holzes ist der berühmte Nobelgitarrenbauer Gibson aus Nashville, USA. Bei Durchsuchungen der Firma haben die amerikanischen Bundesbehörden Tropenhölzer, daraus hergestellte Gitarren und Lieferdokumente beschlagnahmt. Das Eben- und Palisanderholz soll aus illegalem Einschlag auf Madagaskar stammen, so der Vorwurf.

Die Beschlagnahmung war nur durch ein weltweit einmaliges Gesetz möglich. Das sogenannte Lacey Gesetz verbietet es, Hölzer aus illegalen Quellen in die USA einzuführen, auch wenn die Gesetzesverstöße in einem anderen Land geschehen sind. Seit das Gesetz in den USA, dem größten internationalen Holzmarkt, in Kraft ist, sind die illegalen Rodungen rund um den Globus stark zurückgegangen.

Anstatt die Umweltgesetze einzuhalten, kämpfen der Gitarrenbauer Gibson und andere Regenwaldzerstörer wie der indonesische Holzkonzern Asia Pulp and Paper (APP) dafür, das vorbildliche Gesetz aufzuweichen oder abzuschaffen. Dazu haben die Regenwaldvernichter Lobbyvereinigungen und die Tea Party-Bewegung eingespannt. Ein Antrag zur Änderung des Gesetzes wurde bereits im US-Kongress eingereicht.

In den USA kämpfen Umweltorganisationen dafür, das Lacey Gesetz zu verteidigen. Und auf Madagaskar stellen sich Musiker schützend vor den Wald. Bekannte Künstler wie Razia Said und Jaojoby veranstalten dort Konzerte für den Regenwald und pflanzen Tausende Bäume. Jetzt planen sie auch in Europa und in den USA eine Konzerttour.

"Die Regenwälder Madagaskars werden von Kriminellen geplündert, erklärt die Musikerin Razia aus Madagaskar. "Jeden Tag werden im Masoala Nationalpark Tausende Bäume gefällt. Die Lebensgrundlagen der Menschen und die Lebensräume von einzigartigen Tieren wie den Lemuren werden unwiederbringlich zerstört. Bitte helfen Sie das Massaker zu stoppen. Helfen Sie den Menschen auf Madagaskar, helfen Sie der Welt vor dem Verlust dieser einmaligen Artenvielfalt, in dem Sie das Lacey Gesetz unterstützen."

Das Lacey Gesetz ist weltweit vorbildlich. In der EU kann solches illegales Holz aus Madagaskar bisher nicht beschlagnahmt werden. Durch die Arbeit von Umweltschutzgruppen und das Lacey Gesetz in den USA wurde die EU gezwungen, endlich zu reagieren. Ab 2013 darf auch nach Europa kein Holz aus illegalen Quellen mehr importiert werden.

Die Lage für den Tropenwald auf Madagaskar ist nicht hoffnungslos. Wir wollen die verbliebenen Wälder der Insel retten. Bitte unterzeichnen Sie den nachfolgenden internationalen Aufruf der Musiker. Das Lacey Gesetz in den USA soll beibehalten werden.

Ein Video von dem Regenwald-Konzert können Sie hier sehen. Die Musiker möchten das Regenwaldkonzert auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern veranstalten. Wer helfen will, bitte an Razia schreiben: info@cumbancha.com

Weitere Hintergrundinformationen und Quellen finden Sie in unserem Infoblatt zum Fall Gibson und dem Lacey Act.

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INTERNATIONALER AUFRUF DER MUSIKER AUS MADAGASKAR AN DIE MUSIKBRANCHE UND POLITIKER IN DEN USA

Der illegale Holzeinschlag ist eine der größten Umweltgefahren unserer Zeit. Er zerstört weltweit Wälder, die Artenvielfalt und indigene Völker. Unersetzbare Ökosysteme wie der Masoala Regenwald auf Madagaskar werden geplündert, um an die dort heimischen Holzarten zu kommen.

Viele der von den Herstellern von Musikinstrumenten genutzten Palisander- und Ebenholzarten sind dadurch vom Aussterben bedroht. Die Hölzer stecken in vielen Gitarren, Violinen, Blasinstrumenten und Klavieren.

Wir müssen sicher sein, dass unsere Musikinstrumente nicht aus solchen Quellen stammen. Wir müssen diese natürlichen Materialien für kommende Künstlergenerationen, für die Zukunft der Musik und für einen lebenswerten Planeten bewahren.

Wir rufen dazu auf unser Anliegen zu unterstützen und den Handel mit illegal geschlagenem Holz endgültig zu beenden. Wir werden keine neuen Instrumente mehr kaufen, ohne dass uns gewährleistet und offen gelegt wurde, dass deren Holz aus legaler und umweltfreundlicher Produktion stammt.

Wir bitten den Gesetzgeber, die Holzindustrie und den Holzhandel sicherzustellen, dass Musik einen positiven Einfluss auf die Natur hat und nicht zur Umweltzerstörung beiträgt. Wir fordern alle Musiker und Bürger dazu auf, diesem Schritt zu folgen. Die für Musikinstrumente verwendeten Hölzer müssen aus legalen Quellen stammen und zum Schutz der Natur beitragen.

Wir unterstützen das Lacey Gesetz und andere Maßnahmen zum Schutz der Wälder, die den Handel mit illegalen Hölzern verbieten und unter Strafe stellen. Wir stellen uns gegen jegliche Versuche, das Lacey Gesetz in den USA auf irgendeine Art zu schwächen. Auch die EU muss sofort und nicht erst ab 2013 den Handel mit illegalen Hölzern verbieten.

Hochachtungsvoll

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