PM: „Grüner“ Sprit verstärkt CO2-Ausstoß

Hamburg – Durch die Vernichtung von Torfwäldern in Indonesien, insbesondere als Folge neuer Palmöl-Plantagen, wird in dem südostasiatischen Land jährlich dreimal soviel CO2 freigesetzt wie in Deutschland. Das berichtet Rettet den Regenwald (Hamburg) unter Hinweis auf Berechnungen der Naturschutzorganisation Wetlands International. Ausgelöst durch den globalen Agrarsprit-Boom werden vor allem auf Sumatra und Borneo riesige Torfwälder kahlgeschlagen, trocken gelegt und abgebrannt. Anschließend wird Palmöl angepflanzt, aus dem „grüner“ Biosprit für den Weltmarkt produziert wird. Die Preise für Palmöl haben bereits einen Rekordstand erreicht, und die Nachfrage scheint gesichert, weil beispielsweise die EU bis 2020 einen Biosprit-Anteil im Diesel von zehn Prozent verbindlich festgelegt hat. Die Berechnungen von Wetlands International werden von Willie Smits bestätigt, Chef der „Borneo Orangutan Survival Foundation“. Allein das rund 500.000 Hektar große Mawa-Gebiet in Zentral-Kalimantan auf Borneo mit weitgehend intaktem Sumpfregenwald würde bei der Zerstörung durch Brandrodung 3,5 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre entlassen, berichtet Smits. „In Jahrtausenden haben sich im Mawa-Gebiet bis zu 18 Meter dicke Torfschichten gebildet, die gigantische Mengen Kohlenstoff speichern.“ Nach dem Kyoto-Abkommen kann nur CO2 gehandelt werden, das von der Industrie oder etwa Kohlekraftwerken ausgestoßen wird. Rettet den Regenwald fordert, auch den Schutz von Kohlenstoffspeichern wie Torfe und Wälder in den Emissionshandel einzubeziehen. Die Industrieländer als Hauptverursacher des Klimawandels müssten dafür Ländern wie Indonesien einen finanziellen Ausgleich bezahlen. Waldschutz sei der wirksamste und preiswerteste Klimaschutz, die Festlegung von Biosprit-Anteilen im Diesel führe dagegen zu Regenwaldvernichtung pur.

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