Wo sind die Schimpansen von Djouroutou?

Goldsucher auf einem Fluss in der Elfenbeinküste Hunderte Männer suchen auf Flüssen nahe des Taї Nationalparks illegal nach Gold (© anonym)

24.03.2021

Seit vielen Jahren wird im Taї Nationalpark eine Gruppe von 25 bis 30 Schimpansen an die Anwesenheit von Besuchern gewöhnt. Mitte Februar sind die Tiere jedoch spurlos verschwunden. Die Befürchtung: sie könnten Wilderern zum Opfer gefallen sein. Jetzt startet die Wild Chimpanzee Foundation (WCF) eine Suchmission und hilft den Behörden, die Wilderei und die illegale Suche nach Gold zu stoppen.

Der Taї Nationalpark ist das Herzstück des Regenwald-Schutzes in der Elfenbeinküste, da das Land seine Wälder andernorts weitestgehend eingebüßt hat. Der Park bietet Zwergflusspferden, Leoparden, Waldelefanten und den vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen einen Lebensraum.

Doch innerhalb weniger Monate sind hunderte Goldsucher in die Region nahe des Schutzgebietes eingedrungen. Von Flößen aus schürfen sie in den Flüssen Hana, Meno und Cavally illegal nach Gold. Der Lärm der Pumpen ist kilometerweit zu hören und verängstigt auch im Park Schimpansen und andere Tiere.

Durch den Zustrom der Goldsucher hat sich die Einwohnerzahl des Ortes Djouroutou verdreifacht – die Nachfrage nach Bushmeat, also dem Fleisch von Wildtieren, ist geradezu explodiert, die Preise sind in die Höhe geschnellt. Wilderer können so viel Geld verdienen wie wahrscheinlich nie zuvor.

Das Verschwinden der Schimpansen-Gruppe könnte laut Dr. Emmanuelle Normand, Landesdirektorin der WCF in der Elfenbeinküste, zwei Gründe haben: die Anwesenheit der Goldsucher und der Lärm ihrer Maschinen könnten sie vertrieben haben. Womöglich sind sie dann Wilderern zum Opfer gefallen.

Die WCF stellt daher einen vierköpfigen Suchtrupp von Eco-Guards aus dem Ort Djouroutou zusammen, der die Schimpansen aufspüren und zugleich Wilderei verhindern soll. Außerdem unterstützt die WCF die Ranger der Parkbehörde, damit diese wirkungsvoller gegen die in jedem Fall illegale Suche nach Gold vorgehen können.

„Wir hoffen, dass wir die vermissten Schimpansen bald finden und sie alle wohlbehalten und gesund sind“, sagt Dr. Emmanuelle Normand. Die an Besucher gewöhnten Menschenaffen der Gruppe sind eine der Attraktionen eines Öko-Tourismus-Projekts in Djouroutou, das von der WCF unterstützt wird.

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