Das Öl sucht sich seinen Weg

Die Ölkatastrophe in Ecuador weitet sich aus. Am Dienstag, den 8. April, war die staatliche SOTE-Ölpipeline nahe Papallacta östlich von Quito gebrochen. 8000 bis 10 000 Barrel Rohöl waren durch das Leck über Flüsse bis in den Papallacta-See gelangt. Inzwischen bedeckt der Ölteppich auf dem Papallacta-See praktisch die gesamte Oberfläche. Nach Angaben der Tageszeitung El Comercio hat der Präsident der staatlichen Ölfirma Petroecuador, Guillermo Rosero, mittlerweile den Ort der Ölkatastrophe besucht. Nach einer Besichtigung des Unfallorts bestätigte er erneut, dass "die Schuld für den Pipelinebruch bei der Firma Oleoducto de Crudos Pesados (OCP) liegt".

Die Düsseldorfer WestLb steht an der Spitze eines Bankenkonsortiums, dass OCP einen Kredit über 900 Millionen Dollar für den Bau der neuen OCP-Pipeline gegeben hat. Ecuadors Umweltminister Edgar Isch hat ebenfalls das Katastrophengebiet besichtigt und festgestellt, dass "an keinem Ort Arbeiten zum Schutz oder zur Wiederherstellung der natürlichen Flora und Fauna sichtbar sind. Mit Erdöl bedeckte Vögel waren zu sehen", sagte der Minister. Ihr Schutz und ihre Reinigung seien nicht möglich, "bis die Umweltbedingungen in dem Ökosystem besser sind". Inzwischen bestätigte der Minister, dass er den Pipelinebruch bei der Staatsanwaltschaft anzeigen werde, damit die Verursacher des Umweltdelikts wegen des Rohölausflusses bestraft würden.

Weiter berichtet El Comercio, dass bei Chiriboga in der Provinz Esmeraldas östlich von Quito eine Treibstoffpipeline ausgelaufen ist. 6000 Barrel Dieselkraftstoff sollen dabei ausgeflossen sein. Der Unfall ist anscheinend auf technische Probleme zurück zu führen. Im Gebiet von Chiriboga kam es seit 1999 zu drei Unfällen an der Treibstoffpipeline. Diese führt von der umstrittenen Ölraffinerie in der Stadt Esmeraldas nach Quito. Die Raffinerie steht aufgrund mehrerer schwerer Unfälle in den letzten Jahren mit Dutzenden von Toten und schweren Umweltverseuchungen seit langem in der Kritik.

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