Urwälder im Amazonas verseucht

Bei einem erneuten schweren Öl-Unfall in Ecuador sind diese Woche mindestens 5600 Barrel Erdöl (1 Barrel entspricht 159 Liter) in die besonders empfindlichen Urwälder des Amazonas geflossen. Nach dem Bruch der staatlichen SOTE-Pipeline durch einen Erdrutsch sei das Öl in die Flüsse El Salado und Reventador gelangt, sagte die staatliche Betreibergesellschaft Petroecuador. Durch die Geröll- und Schlammlawine wurden 30 Meter der Pipeline weggerissen, auf zwei Kilometer Länge wurde sie von der Lawine aus ihrer Trasse gehoben. Die Reparatur- und Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle werden durch starken Regen und die Gefahr weiterer Schlammlawinen stark behindert, noch besteht keine Möglichkeit, die weitere Ausbreitung des Öls zu verhindern.

Am Dienstag hatten sich große Mengen losen Gesteins, das sich beim letzten Ausbruch des Reventador-Vulkans oberhalb der Pipeline angehäuft hatten, nach heftigen Regenfällen gelöst. Der sehr aktive und äußerst gefährliche Reventador-Vulkan war zuletzt am 3. November 2003 ohne Vorwarnung ausgebrochen. Die von der WestLB finanzierte umstrittene OCP-Pipeline wurde damals auf fast einem Kilometer Länge zerstört, Baumaschinen von OCP wurden verschüttet. Nach einem Bericht des Geophysischen Instituts drohen aufgrund des nach dem Ausbruch des Reventador-Vulkans auf den Berghängen abgelagerten Vulkanmaterials ständig neue Bergstürze. Umweltschützer hatten wiederholt gewarnt, die Gegend sei geologisch zu instabil und ökologisch zu wertvoll für den Transport von Erdöl. Rettet den Regenwald geht nach der jüngsten Katastrophe davon aus, dass ein sicherer Betrieb der OCP-Pipeline auf der gewählten Trasse nicht gewährleistet werden kann und fordert von der WestLB klare Konsequenzen aus dem aktuellen Unglück.

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