Papua Neuginea: Urteil gegen Forstkonzern mit Symbolkraft

Ein junger papua mit einem Bogen blickt in die Ferne Ureinwohner Papua Neugineas

01.07.2011

In Papua Neuginea wurde zum ersten Mal ein großer Forstkonzern wegen illegaler Rodungen zu einer immensen Geldstrafe verurteilt. Ein Gericht verhängte am 20. Juni über die malaysische Firma Concord Pacific eine Geldstrafe von 100 Millionen US Dollar

In Papua Neuginea wurde zum ersten Mal ein großer Forstkonzern wegen illegaler Rodungen zu einer immensen Geldstrafe verurteilt. Ein Gericht verhängte am 20. Juni über die malaysische Firma Concord Pacific eine Geldstrafe von 100 Millionen US Dollar.

In einem Zeitraum von zehn Jahren fällte Concord Pacific riesige Flächen Primärregenwald auf Papua Neuginea. Seine illegalen Aktivitäten tarnte das Unternehmen als Straßenbauarbeiten. Das "Kinga Aiambak Road Project" war als Entwicklungshilfeprojekt ausgeschrieben und sollte Dorfgemeinschaften miteinander verbinden. Das Unternehmen hätte nur eine Schneise von 40 Metern für die Straße roden dürfen. Stattdessen fällte Concord Pacific einen Streifen von 20 Kilometern Breite auf einer Länge von 179 Kilometern. Mit drastischen Folgen für die Tierwelt und die Bauerngemeinden in der Region.

In 2003 liefen die Konzessionen für Concord Pacific aus und das Unternehmen zog sich aus Papua Neuginea zurück. Im Regenwald der zweitgrößten Insel der Welt hinterließ es eine Spur der Zerstörung und - eine unvollendete Straße.

Die Gemeinden verklagten das Unternehmen und bekamen nun Recht. Das Geld aus der Strafe soll den geschädigten Bauern zukommen. Es ist noch nicht klar ob das Geld die Gemeinden je erreicht, denn Unternehmen entziehen sich oft ihrer Verantwortung. Dennoch hat das Urteil große Symbolkraft, denn es hat einen Präzedenzfall geschaffen. Bauerngemeinden erkennen, dass ein Klage gegen ein großes Unternehmen zum Erfolg führen kann. Und Forstkonzerne wissen nun, dass illegale Rodungen rechtliche Konsequenzen mit empfindlichen Strafen nach sich ziehen können.

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