Brasilien: Justizministerium stoppt den Bau von Belo Monte

29.09.2011

Der Bau des Megastaudamms Belo Monte wurde erneut gerichtlich gestoppt. Der Klage eines Fischereivereins von Altamira (Acepoat) wurde im Justizministerium von Belém stattgegeben und der sofortige Stopp der Bauarbeiten am Wasserkraftwerk Belo Monte angeordnet

Heute wurde der Bau des Megastaudamms Belo Monte erneut gerichtlich gestoppt. Der Klage eines Fischereivereins von Altamira (Acepoat) wurde im Justizministerium von Belém stattgegeben und der sofortige Stopp der Bauarbeiten am Wasserkraftwerk Belo Monte angeordnet.

Die Entscheidung des Richters Carlos Eduardo Castro Martins verbietet dem Bauträger Norte Energia S.A (NESA) jegliche Änderung im Flussbett des Xingu durchzuführen. Er stellte in seiner Entscheidung das Interesse der Menschen die am Fluss vom Fischfang leben über die Wirtschaftsinteressen des brasilianischen Staates. Im Xingu leben 372 Fischarten, die für tausende Menschen die wirtschaftliche Lebensgrundlage bilden. Beim Bau von Belo Monte wären viele dieser Arten nicht überlebensfähig.

Außerdem drohen weitere negative Umweltauswirkungen. Von den 40 rechtlich verlangten Umweltauflagen ist bisher nur ein geringer Teil umgesetzt. Außerdem müssen für den Bau mindestens 20.000 Menschen vertrieben werden. In Brasilien sprachen sich deshalb auch 20 wissenschaftliche Gesellschaften gegen Belo Monte aus.

Das Belo Monte Projekt steht in Brasilien stellvertretend für ein heftige gesellschaftliche Debatte, ob Wirtschaftsinteressen grundsätzlich über den Erhalt der Natur und der Kultur stehen. Am Xingu Fluss leben besonders viele indigene Gruppen, auch bisher nicht kontaktierte, deren kulturelles Überleben durch das Wasserkraftwerk stark gefährdet ist.

Rettet den Regenwald hatte bisher über 60.000 Unterschriften gegen das Belo Monte Projekt gesammelt und im August nach einer Kundgebung an die brasilianische Botschaft übergeben.

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