Sulawesi: Gemeinde siegt gegen Bergbaufirma

Andika und Dorfbewohner vor dem geretteten Regenwald in Sulawesi Sie haben den Regenwald in Tojo gerettet: Andika und die Dorfbewohner von Betaua

26.07.2012

Die Bewohner von Betaua haben ihren Wald mit Mut und Ausdauer verteidigt –  der Distriktchef zog die Genehmigung für eine Eisenerz­mine zurück. Jetzt gewannen sie auch noch vor Gericht: Der auf ihrem Land geplante Hafen kann nicht gebaut werden. Unsere Partner von JATAM haben die Gemeinde mit allen Mitteln unter­stützt – auch durch Ihre Spende

Alle Bewohner gingen jedes Mal auf die Straße, wenn der Dorfchef von Betaua und der Kampagnen-Chef von JATAM zur Großdemo riefen. Gemeinsam protestierten sie gegen den geplanten Bau einer Eisenerzmine, die nicht nur den Gemeindewald zerstören würde, sondern auch das angrenzende Naturschutzgebiet. Ebenholz, Meranti und viele andere wertvolle Baumarten wachsen in diesem Regenwald im Distrikt Tojo Una-Una – auch der endemische Sulawesi-Hornvogel lebt dort. Die Einwohner von Betaua wurden wie üblich nicht informiert, als der Distriktchef der Firma PT Ina Touna Mining die Konzession zum Abbau von Eisenerz erteilte – sie erfuhren von der drohenden Katastrophe erst durch die Aktivisten von JATAM, dem Netzwerk gegen Bergbau. Der Distriktchef hat sich schließlich dem mutigen Protest der Bevölkerung gebeugt und die Genehmigung zurückgezogen.

Zu einem zweiten Schritt jedoch musste er erst gerichtlich gezwungen werden: Schon im November 2011 hatte er per Dekret vorsorglich die Gemeindegrenze von Betaua nach innen verlegen lassen – auf dem gewonnenen Gebiet sollte ein Hafen für den Export des Eisenerzes aus der Mine von PT Ina Touna entstehen. Das Gericht verpflichtete die Distriktregierung dazu, die Grenze an ihrem ursprünglichen Ort zu belassen und sämtliche Kosten des Verfahrens zu übernehmen.

Ein Exporthafen hätte fatale Folgen

JATAM-Kampagnen-Chef Andika Ndika freut sich über diesen Erfolg, denn JATAM hatte die Klage mit vorbereitet und finanziert. „Auch wenn PT Ina Touna keine Lizenz mehr hat, wäre der Hafen eine Einladung an andere Firmen und Investoren, hier Bergbau-Genehmigungen zu beantragen.“

Dieser Fall zeigt, wie erfolgreich unsere indonesischen Partner in der Provinz Zentral-Sulawesi die Spendengelder nutzen. Da wir sie regelmäßig mit zur Zeit 1.000 Euro unterstützen, bitten wir Sie weiterhin um Ihre Hilfe.

So brauchen die Aktivisten zum Beispiel zusätzliche Mittel, um in der Provinz Toli-Toli ein Bildungs-Zentrum für die indigene Bevölkerung der Dondo und der Lauje zu bauen. Die lokale Regierung hat mittlerweile elf Konzessionen vergeben – in einem Bergregenwald, der den Ureinwohnern heilig ist, und der ihnen wertvolles Trinkwasser liefert.

In dem Zentrum werden die Bewohner nicht nur lesen und schreiben lernen, sondern auch über die Bergbau-Aktivitäten, den Waldschutz und ihre Rechte informiert. So wird dringend Geld für Lernmaterial, Bücher, Broschüren und auch Möbel gebraucht.

Vielen Dank für Ihre Spende für JATAM und die Ureinwohner von Toli-Toli.

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