Schauspieler, Patrouillen und Dorfbewohner schützen Liberias Schimpansen

Theateraufführung, Liberia Die Wild Chimpanzee Foundation (WCF) leistet in Westafrika Großes (© Mathias Rittgerott)

20.08.2019

Was für eine Resonanz: 13.244 Zuschauer! So viele sahen in Dörfern rund um zwei liberianische Nationalparks eine Show über den Schutz von Schimpansen - ein Projekt der Wild Chimpanzee Foundation. Die Organisation weiß, dass die örtliche Bevölkerung beim Schutz der Regenwälder entscheidend ist.

„Das Schauspiel ist wie aus unserem Leben gegriffen“, so reagierten viele Zuschauer auf das Stück, das zeigt, wie ein Leben im Einklang mit der Natur gelingen kann. Als Teil einer Kampagne zum Schutz der Schimpansen, Waldelefanten, Zwergflusspferde und vieler weiterer Tiere tourt eine professionelle Theatergruppe im Auftrag der Wild Chimpanzee Foundation (WCF) durch Dörfer rund um die Nationalparks Sapo und Grebo-Krahn. Die Erfahrung zeigt: Informierte Dorfbewohner sind die besten Regenwaldschützer.

Das beweisen auch die Eco-Guards, die sich aus der örtlichen Bevölkerung rekrutieren und durch die beiden Nationalparks patrouillieren. Treibende Kraft ist ebenfalls die WCF. Die sieben Teams in Grebo-Krahn haben allein in den ersten sechs Monaten 2019 zusammengenommen 1.054 Kilometer zurückgelegt, um illegale Wilderer, Goldsucher und Kakaopflanzer aufzuspüren. Mit Vorträgen haben sie bereits mehr Zuhörer erreicht als im gesamten Vorjahr. Im Sapo Nationalpark engagieren sich 100 Freiwillige in Community Watch Teams.

Die Arbeit der WCF in den Dörfern trägt ebenfalls Früchte. So steigt die Zahl derer, die mit Fischzucht und Imkerei Geld verdienen wollen und damit den Wald schonen. Insgesamt 144 Männer und Frauen erzielen durch Patrouillen und die Mitarbeit an Studien ein Einkommen. Vor allem Frauen profitieren davon, da viele erstmals überhaupt eigenes Geld verdienen und damit unabhängiger von ihren Männern werden. Weil sich sonst niemand kümmert, haben die Umweltschützer der WCF auch geholfen, Brunnen zu graben und eine Schule instand zu setzen.

Neben Informationskampagnen, der Unterstützung der Dorfbewohner und Patrouillen arbeitet die WCF weiter an Studien mit dem Ziel, Schutzgebiete auszuweiten beziehungsweise zu sichern. Dabei geht es etwa um Surveys für die Einrichtung eines neuen Parks in Krahn-Bassa und um Analysen zur Artenvielfalt im Korridor zwischen den Nationalparks Sapo und Grebo-Krahn, dessen Grenzen jüngst markiert wurden. „Personen, die in illegale Aktivitäten verwickelt sind, können nicht mehr behaupten, sie hätten die Grenzen des Nationalparks nicht gekannt“, betont die Leiterin der WCF in Liberia, Dr. Annika Hillers.

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