Unterschriftenübergabe in Kolumbien gegen Quecksilber im Urwald

Ein Kind badet in einem Fluss im tropischen Regenwald © Lila Akal/Igapo Project

05.12.2019

Schleichend vergiftet Quecksilber die Natur und Einwohner im Amazonasgebiet. Illegale Goldsucher setzen das Schwermetall bei der Goldwäsche in den Flusssedimenten ein. In Kolumbien ist nun eine Delegation von Indigenen in die Hauptstadt Bogota gereist, um gegen die Verseuchung des Regenwaldes zu protestieren. Rettet den Regenwald hat die Initiative mit einer Petition und einer Spende unterstützt.

Ende Oktober haben Delegierte von mehreren indigenen Dörfer im kolumbianischen Amazonasgebiet die mit Rettet den Regenwald vereinbarte Petition Toxisches Gold: Quecksilber verseucht den Regenwald im Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung in Bogotá übergeben. Außerdem führte die Abordnung Gespräche in den Ministerien für Gesundheit und Inneres. Die Einwohner wurden dabei vom Igapo-Projekt begleitet.

Das Ziel: Die Regierungsstellen auf die Verseuchung der Natur und Menschen mit Quecksilber durch den illegalen Goldbergbau im Regenwald aufmerksam zu machen und die verschiedenen staatlichen Institutionen zum Handeln zusammenzubringen. Denn die Menschen in den Urwaldgebieten sind durch Quecksilber einem langsamen und leisen Völkermord ausgesetzt.

Bisher hatten die Einwohner keine Gelegenheit zum Dialog mit Vertretern der nationalen Regierung gehabt. Jetzt liegt das Problem auf dem Tisch der Minister. Ein positives Ergebnis dieser Treffen ist die Einsetzung einer interministeriellen Sonderkommission für Quecksilber und die Planung mehrerer regionaler Veranstaltungen mit Anwesenheit indigener Behörden aus dem Amazonasgebiet.

Die Gespräche und Übergabe der Petition in Bogotá boten auch eine Gelegenheit, neue Allianzen mit nationalen indigenen Verbänden und Nichtregierungsorganisationen zu bilden, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und gegen die Zerstörung durch den Bergbau einsetzen.

"Dank der Unterstützung von Rettet den Regenwald hatten die Einwohner weit entfernter Amazonasreservate zum ersten Mal die Möglichkeit, sich bei der kolumbianischen Regierung Gehör zu verschaffen. Wir werden kontrollieren, dass die Regierungsstellen den vereinbarten Verpflichtungen nachkommen und weiterhin neue Allianzen und Netzwerke stärken, die unsere Werte teilen“, erklärt Lila Akal. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin der Missionen des Igapo-Projekts.

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