Ein Team fürs Leben

Im dichten Grün des Amazonas hört man es kaum – das leise Rascheln, wenn ein kleines Nagetier durch das Laub huscht. Es ist das Aguti, ein flinkes Tier mit kräftigen Zähnen. Doch warum eilen diese Tiere gerade zu den riesigen Paranussbäumen? 

Viele Arten verlassen sich aufeinander, um z.B. Nahrung oder Schutz zu sichern. Eine der faszinierendsten Partnerschaften besteht zwischen dem Paranussbaum, dem Aguti und der Prachtbiene.

Der Paranussbaum überragt mit seinen 50 Metern die dichte Baumkronendecke, er gehört zu den höchsten Baumarten Amazoniens und kann 500 Jahre alt werden. Er trägt große, holzartige Früchte, darin liegen mehrere Paranüsse – geschützt von einer so harten Schale, dass kaum ein Tier sie öffnen kann. 

Der schärfste Zahn Amazoniens

Nur das Aguti mit seinen außergewöhnlich starken Zähnen, schafft es, die Frucht aufzubrechen. Einen Teil der Nüsse frisst es, doch es legt auch Vorräte an. Manche dieser vergrabenen Samen geraten in Vergessenheit. Genau dort beginnt ein neuer Lebenszyklus: Wenn die vergessene Nuss keimt, kann ein neuer Paranussbaum heranwachsen.

Doch selbst ein Baum braucht Hilfe, um später Früchte zu bilden. Seine Blüten sind komplex gebaut und können nur von kräftigen Wildbienen bestäubt werden – unter ihnen die farbigen, metallisch schimmernden Prachtbienen der Gattung Euglossa. Sie gelangen an den Nektar, transportieren Pollen und sorgen so dafür, dass neue Früchte entstehen.

Für Christiane, Mitarbeiterin bei Rettet den Regenwald und Redakteurin des „Regenwald Reports“, ist dieses Zusammenspiel ihre Lieblings-Symbiose: „Drei Arten, so unterschiedlich und doch untrennbar verbunden. Ein perfektes Team.“ 

Dieses Zusammenspiel zeigt, wie komplex und empfindlich das Ökosystem Regenwald ist und wie sehr das Überleben einzelner Arten miteinander verknüpft ist.

Regenwald Report 4 / 2025

Diese Ausgabe ist besonders: Vier unserer Partnerinnen und Partner schreiben ganz persönlich von ihrem Leben und ihrem Einsatz für die Bewahrung der Natur.

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