Gift für Millionen Schmetterlinge

Ein Monarchfalter saugt auf dem Blütenstand einer Sumpf-Seidenpflanze Nektar Gentechnik und Herbizide bedrohen den Monarchfalter und seine Futterpflanzen (Foto: Rachel James - Lizenz CC BY-NC-SA 2.0) (© Rachel James - ( CC BY-NC-SA 2.0 ))
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Millionen Monarchfalter fliegen jedes Jahr aus den USA zum Überwintern nach Mexiko. Nun ist das Naturschauspiel bedroht. Schuld ist der massive Anbau von Biosprit- und Futterpflanzen in den USA. Auf den Monokulturen mit Genmais und Gensoja können die Schmetterlinge nicht überleben. Bitte fordern Sie deren Schutz

Appell

An: US-Fisch- und Wildtierbehörde (U.S. Fish and Wildlife Service FWS), Washington DC, USA

„Bitte fordern Sie die US Fisch- und Wildtierbehörde auf, den bedrohten Monarchschmetterling zu schützen“

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Monarchfalter gehören zu den weltweit schönsten und bekanntesten Insekten. Doch nun sind sie sehr bedroht. Die Zahl der Monarchschmetterlinge in Nordamerika geht dramatisch zurück – um 90 Prozent in den letzten 20 Jahren.

Der Hauptgrund: Der massive Einsatz von Herbiziden wie Monsantos Roundup auf den riesigen Monokulturen mit genetisch verändertem Mais und Soja. Die Gifte vernichten die Futterpflanzen der Schmetterlinge. So zerstört der Boom beim Biosprit und Tierfutter die letzten Reste von Natur.

Amerikanische Umwelt- und Verbraucherschützer (Center for Food Safety und The Center for Biological Diversity auf Englisch) haben eine gemeinsame Petition an die Regierung verfasst. Unterstützt werden sie von Wissenschaftlern der Xerces Society für Insektenschutz und dem bekannten Monarchforscher Professor Lincoln Brower.

Sie fordern, den Monarchfalter in die Liste der bedrohten Arten (Endangered Species Act ESA) aufzunehmen. Dies würde die US-Regierung dazu verpflichten, dringende und wichtige Maßnahmen zum Schutz der Monarchfalter zu unternehmen.

Rettet den Regenwald unterstützt die Aktion. Bitte unterzeichnen Sie die Petition an die zuständige US-Fisch- und Wildtierbehörde (Fish and Wildlife Service FWS). Der Monarchfalter muss dringend unter Schutz gestellt werden.

Hinter­gründe

Wir alle wissen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen und die Pestizide, die zusammen mit diesen verkauft werden, Schaden auf den Bauernhöfen, den Nahrungsmitteln und der Umwelt anrichten können. Aber die meisten Leute wissen wohl nicht, dass sie auch eine große Rolle beim raschen Verschwinden der Monarchfalter spielen.

Herbizide wie Roundup töten nicht die Monarch-Schmetterlinge direkt, aber sie vernichten deren Futterpflanzen und Lebensraum. Die Seidenpflanzen (Gattung Asclepias) sind für das Überleben der Monarchfalter absolut notwendig, weil es die einzigen Pflanzen sind, von denen sich die Raupen der Schmetterlinge ernähren. Aber aufgrund des weit verbreiteten Einsatzes des Herbizids Roundup auf den mit Genpflanzen von Monsanto bebauten Ackerflächen, verschwinden die Ackerkräuter wie die Seidenpflanzen. Weniger Seidenpflanzen bedeutet weniger Monarchfalter.

Wir stehen also vor einer historischen Wahl: Wollen wir Monsanto oder Monarch-Schmetterlinge? Es wird immer deutlicher, dass wir nicht beides haben können. Um den Monarchfalter zu schützen, müssen wir den Lebensraum der Monarchfalter erhalten und schützen, und Monsantos Roundup Ready Genpflanzen verbannen, einschließlich der nicht nachhaltigen, voll mit Pestiziden gepumpten agroindustriellen Anbausysteme, die der Konzern verbreitet.

Es gibt zwar einige gute Freiwilligenprogramme, Seidenpflanzen auszusäen und die Monarchfalter zu schützen, aber es gibt keine gesetzlichen und verpflichtenden Maßnahmen, die die Schmetterlinge wirksam schützen. Wenn der Monarchfalter in die Liste der bedrohten Arten (Endangered Species Act ESA) aufgenommen wird, dann erhält er den Schutz, den er braucht. Bitte helfen Sie den Umwelt- und Verbraucherschützern in den USA dabei, die US-Fisch und Wildtierbehörde (U.S. Fish and Wildlife Service FWS) aufzufordern, den Monarch-Schmetterling zu schützen.

Über den Monarchfalter

Die Population der Monarchfalter hat von 1 Milliarde Exemplare Mitte der 1990er Jahre auf nur noch 35 Millionen Schmetterlinge im letztern Winter abgenommen. Es ist die niedrigste Zahl, die jemals erfasst wurde. Die gesamte Population zeigt einen steilen und signifikanten Abfall um 90 Prozent in den vergangenen 20 Jahren.

„Wir stehen der Gefahr gegenüber, diese Schönheit aus den Gärten, die Teil der Kindheit jeder Generation von Amerikanern war, für immer zu verlieren“, erklärt Tierra Curry, verantwortlicher Wissenschaftler am Zentrum für biologische Diversität (Center for Biological Diversity). „Der Verlust von 90 Prozent der Population ist ein enormer Verlust. Auf den menschen übertragen würde es bedeuten, dass wir alle in den USA lebenden Menschen verlieren würden, außer den Einwohnern von Florida und Ohio.“

Die Tiere könnten schätzungsweise 67 Millionen Hektar ihres Lebensraums verloren haben - das entspricht der Fläche von Texas. Dazu gehört etwa ein Drittel der Gebiete, in denen im Sommer die Schmetterlinge ihre Eier ablegen.

Die Monarchfalter sind für ihre Spektakulären jährlichen Wanderungen bekannt. Über mehrere Schmetterlingsgenerationen fliegen sie von Kanada nach Mexiko und zurück. In den Sommermonaten sind sie in den gesamten Vereinigten Staaten verbreitet. Im Winter verbringen die meisten östlich der Rocky Mountains lebenden Monarchfalter in den Bergen von Zentralmexiko. Dort versammeln sie sich auf wenigen Hektar Wald und hängen als dichte Trauben an den Zweigen der Kiefern. Die meisten Monarchfalter von der Westküste wandern hingegen in Waldgebiete im Süden Kaliforniens, wo sie überwintern.

Weitere informationen auf Englisch:

1. Center for Food Safety, Center for Biological Diversity: Petition to Protect The Monarch Butterfly (Danus Plexippus Plexippus) Under the Endangered Species Act (8/27/14)

2. Center for Food Safety, Center for Biological Diversity: FAQs on the Monarch Butterfly Endangered Species Act Petition (8/27/14)

3. Robbins, J. (2013, November 22). The Year the Monarch Didn’t AppearThe New York Times.

4. Center for Food Safety, Monarchs & PesticidesMonarch Decline & GE Crops

5. Center for Food Safety, Monarch Breeding & Glyphosate Use Maps

Artikel von National Geographic:

http://news.nationalgeographic.com/news/2014/08/140819-monarch-butterfly-milkweed-environment-ecology-science/

Artikel in der New Your Times:

http://www.nytimes.com/2013/11/24/sunday-review/the-year-the-monarch-didnt-appear.html?emc=edit_tnt_20131122&tntemail0=y&_r=2&

An­schreiben

An: US-Fisch- und Wildtierbehörde (U.S. Fish and Wildlife Service FWS), Washington DC, USA

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Population der Monarchfalter in Nordamerika geht dramatisch zurück. Dies liegt vor allem daran, dass deren Futterpflanzen durch Herbizide vernichtet werden. Die Pestizide werden auf den Monokulturen mit genetisch veränderten Pflanzen versprüht.

Die einzigen Pflanzen, von denen sich die Schmetterlingsraupen ernähren, sind die früher auf Äckern häufigen Seidenpflanzengewächse (Gattung Asclepias). Diese für die Schmetterlinge lebensnotwendigen Pflanzen werden durch den massiven Einsatz von Roundup (Glyphosat) vernichtet, das massenhaft auf den Monokulturen mit gentechnisch veränderten Pflanzen von Monsanto (Roundup Ready GE crops) versprüht wird.

Die Monarchfalter brauchen daher dringend umfassenden Schutz. Diesen Schutz kann nur ihre Aufnahme in der Liste der bedrohten Arten (Endangered Species Act ESA) gewährleisten.

Ich bitte Sie daher dringend, der gemeinsamen Petition des Zentrums für Nahrungsmittelsicherheit (Center for Food Safety) stattzugeben und den Monarchfalter in die Liste der bedrohten Arten aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

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