Öffentlicher Druck wirkt: 47.000 km² Amazonasregenwald gerettet

Wunderschöner Regenwald mit Text "GERETTET" © Stephane Bidouze/Fotolia/Montage

27.09.2017

Die heftigen Proteste aus dem In- und Ausland haben gewirkt: Brasiliens Präsident Temer zieht seinen umstrittenen Erlass zurück, mit dem er ein großes Schutzgebiet im Amazonasregenwald für ausgelöscht erklärt hatte. Damit bleibt die Ausbeutung des riesigen Urwaldgebiets weiterhin verboten.

Innerhalb weniger Tage hat die Petition von Rettet den Regenwald zum Schutz des Amazonasregenwaldes in Brasilien die Marke von 100.000 Unterschriften überschritten. Umweltschützer in Brasilien sammelten im Rahmen von drei Petitionen sogar innerhalb kürzester Zeit mehr als 1,5 Millionen UnterstützerInnen. Im Rahmen von Gesprächen mit den Präsidenten beider Parlamentskammern übergaben sie Anfang September die Petitionen. Auch viele Künstler und prominente Personen in dem südamerikanischen Land protestierten gegen die Pläne der Regierung.

Der öffentliche Druck hat gewirkt: Am 25. September 2017 hat der brasilianische Präsident Temer sein umstrittenes Dekret zur Auslöschung der RENCA-Reserve (Reserva Nacional do Cobre e Associados) im Amazonasregenwald zurückgenommen. Am Folgetag wurde der Erlass des Präsidenten im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht und ist damit gültig.

Der Kampf zum Erhalt des Amazonasregenwaldes geht allerdings weiter. Das Bergbau- und Energieministerium erklärte, dass die Debatte über den Bergbau in dem Schutzgebiet zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden soll.

Zudem ist der Versuch, die RENCA-Reserve aufzuheben, lediglich ein Teil eines ganzen Bündels von Maßnahmen und Gesetzesinitiativen, mit denen die brasilianische Regierung die Schaffung neuer Schutzgebiete verhindern, die offizielle Anerkennung weiterer indigener Territorien blockieren und die bereits bestehende Schutzgebiete verkleinern will, um dort Holzeinschlag, Landwirtschaft und Bergbau zu ermöglichen.

Hinzu kommt die weitgehend fehlende Kontrolle und vor allem Durchsetzung der Gesetze zum Erhalt der indigenen Territorien und der staatlichen Schutzgebiete. Diese werden permanent von illegalen Siedlern, Agrarfirmen, Holzfällern, Goldsuchern und Landspekulanten geplündert. Die zuständigen Behörden sind zu schwach und mangelhaft ausgestattet, um einen flächendeckenden Schutz der Regenwaldgebiete durchzusetzen.

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