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Stop Tilenga in Uganda
Greenwashing: TotalEnergies treibt das Ölprojekt Tilenga und den Bau der Pipeline EACOP voran (© istockphoto.com - Collage RdR)

Uganda: Pipeline EACOP und Konzern TotalEnergies in Turbulenzen

24.10.2025Eine schlechte Woche für die Ostafrikanische Rohölpipeline EACOP, eine gute Woche für Menschen und Umwelt: Eine neue Analyse von Nichtregierungsorganisationen lässt den Schluss zu, dass die am Milliarden-Projekt beteiligten Konzerne CNOOC und TotalEnergies weiterhin Probleme mit der Finanzierung haben. Zugleich hat ein Gericht in Paris TotalEnergies wegen Greenwashings verurteilt.


„Finanziers von TotalEnergies aufgepasst: EACOP verschlingt Geld, Natur und Lebensgrundlagen“ betitelt die Organisation Banktrack einen Artikel über die jüngste Analyse der Finanzierung des East African Crude Oil Pipeline (EACOP). Der Studie zufolge sind die Entwickler der Pipeline um den französischen Konzern TotalEnergies gezwungen, das Projekt fast vollständig selbst zu finanzieren.

Die Unternehmen hätten Pläne aufgegeben, 60 Prozent der steigenden Projektkosten durch Bankkredite zu finanzieren, und trügen nun fast 90 Prozent selbst. Erstellt wurde das Update des Finanzrisikos von einer Koalition afrikanischer und internationaler zivilgesellschaftlicher Organisationen.

Insgesamt 43 Banken und 30 (Rück-)Versicherer haben ihre Beteiligung an der EACOP bereits ausgeschlossen, nicht zuletzt auf Druck des Bündnisses #StopEACOP, dem auch Rettet den Regenwald angehört.

Gericht: TotalEnergies betreibt Greenwashing

In Paris hat TotalEnergies vor Gericht Schiffbruch erlitten: am 23. Oktober hat ein Gericht Werbung des Ölkonzerns für rechtswidrig befunden. Das Unternehmen führe Verbraucher mit der Behauptung in die Irre, als   un acteur majeur de la transition énergétique eine Hauptrolle in der Energiewende zu spielen, obwohl es weiterhin Erdöl und Gas bewirbt und verkauft.

Geklagt hatten die Organisationen Les Amis de la Terre France, Greenpeace France und Notre Affaire à Tous, unterstützt von ClientEarth.

Ihnen zufolge wurde damit weltweit erstmals ein Öl- und Gasunternehmen wegen Greenwashings verurteilt, weil es zu Unrecht damit wirbt, etwas gegen den Klimawandel zu tun.

Konkret behauptete TotalEnergies, dass es „das Klima in den Mittelpunkt“ seiner Strategie gestellt habe. Der Konzern treibt jedoch Öl- und Gasprojekte etwa in Mosambik, Tansania und Uganda voran – darunter die EACOP und das Förderprojekt Tilenga.

Das Gericht verurteilte TotalEnergies und TotalEnergies Electricité et Gaz France dazu, innerhalb eines Monats ihre irreführenden Behauptungen einzustellen, bei einer Geldstrafe von 10.000 € pro Tag der Verzögerung. Zudem müsse die Gerichtsentscheidung 180 Tage lang gut sichtbar auf der Website www.totalenergies.fr veröffentlicht werden.

Die Klage gegen TotalEnergies Behauptung, Erdgas und Agrotreibstoffe verursachten 50 bis 90 Prozent geringere Emissionen als Benzin und Diesel hat das Gericht aus formalen Gründen zurückgewiesen.

  1.  

  2. Das Urteil und die beanstandeten Zitate finden Sie ab Seite 37 des Dokuments.

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