Panama: Ngöbe lehnen Barro Blanco weiterhin ab

Nein zum Barro Blanco Ñagarre Barro Blanco, Nein zum Barro Blanco

18.12.2012

An allen Türen der betroffenen Gemeinden und Familien hängen Schilder mit der Aufschrift “Ñagare Barro Blanco“ (Nein zu Barro Blanco). Das Wasserkraftwerk wird große Waldflächen fluten, die einen Rückzugsort für bedrohte Arten wie den blauen Tabasará-Frosch darstellen.

Das indigene Volk der Ngöbe Buglé in Panama stellt noch einmal klar, dass das Wasserkraft-Projekt Barro Blanco nach wie vor keine Genehmigung seitens der Bevölkerung hat. Eigentlich hätte die indigene Bevölkerung informiert und angehört werden müssen. Das pssierte allerdings bis heute nicht.

Am meisten tut den Menschen weh, dass das Projekt weiter gegen ihren Willen durchgesetzt wird, obwohl rechtliche Vorschriften nicht eingehalten wurden. Währenddessen versucht die Regierung Panamas die Auswirkungen der vorgesehenen Flutung von indigenen und bäuerlichen Gemeinden zu minimieren. Betroffen wären Ackerflächen, Häuser, Schulen, Tempel, Friedhöfe und archäologische Stätten uralter Zivilisationen wie zum Beispiel Felszeichnungen. All dies würde nach bisherigen Plänen unwiederbringlich im Staubecken versenkt. Die Indigenen kritisieren auch, dass die Firma “Generadora del Itsmo“ in die Gemeinden kommt und mit Sachgeschenken versucht, die Menschen zu bestechen. Außerdem nahm es sich ein Minister heraus, die Ngöbe Buglé am 27.11. im Fernsehen als „eine winzige Gruppe“ zu bezeichnen. 

Im Februar 2012 wurde ein Verhandlungstisch ins Leben gerufen, um den indigenen Protesten gegen die Reform des Bergrechts und das Wasserkraftwerk Barro Blanco ein Ende zu setzen. Der runde Tisch gipfelte im so genannten San Lorenzo-Pakt, den die Regierung nicht anerkennt. 

Im September 2012 wurde ein Untersuchungsauftrag durchgeführt, um das Wasserkraft-Projekt Barro Blanco zu überprüfen. Der Bericht wird am 20. Dezember veröffentlicht. 

Am 27. November sagte der Minister Jorge Ricardo Fábrega, dass mit der Nachprüfung des Gebiets die Vereinbarungen für abgeschlossen erklärt werden. Aber für die betroffenen indigenen Ngöbe und die Kleinbauern ist die Angelegenheit alles andere als beendet, da immer noch viele Dinge ungeklärt sind. Die Kazikin Silvia Carrera, gewählte Vertreterin der Ngäbe, erklärt: „Die Regierung hat uns stets mit gebrochenen Versprechen betrogen und sie versuchte uns abzulenken, damit wir die Missstände nicht weiter in den Medien anprangern.“ 

„Wir fordern den Minister auf, die Vereinbarungen der Dialogsrunde einzuhalten“, sagt Ricardo Miranda von der Bewegung des 10. April (Movimiento del 10 de Abril, kurz M10) in einer Erklärung an den panamaischen Fernsehsender TVN 2. „Die Regierung verzögert und verfälscht den Prozess des technischen Berichts, der im September in den betroffenen Gebieten erstellt wurde.“

Die vom Barro Blanco betroffen Bevölkerung fordert von der Regierung Panamas, dass „sie einhalten soll, was am Verhandlungstisch vereinbart wurde“. Vom Rest der Welt wünschen sie sich, dass „er wachsam bleiben soll, angesichts der arroganten Haltung, die die panamaische Regierung gegenüber der Klage der Ngöbe Buglé und der Kleinbauern gegen das Barro Blanco-Projekt und andere einnimmt“.

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