Tapanuli-Orang-Utan unter den 25 meist gefährdeten Primaten

Pongo tapaluniensis © Tim Laman/CC BY 4.0 - Collage RdR

08.10.2019

Erst vor zwei Jahren als eigene Art beschrieben, steht Indonesiens Tapanuli-Orang-Utan bereits auf der Liste der „25 meist gefährdeten Primaten“. Der Lebensraum der lediglich 800 Menschenaffen wird durch einen chinesischen Staudamm bedroht.

Der Staatskonzern Sinohydro will das 510-MW-Kraftwerk im Batang-Toru-Wald auf der indonesischen Insel Sumatra errichten. Der Stausee ist im Gebiet mit der höchsten Orang-Utan-Dichte geplant. Durch Zugangsstraßen und Überlandleitungen würde eine noch größere Fläche fragmentiert. Die einzelnen Populationen würden voneinander isoliert. Umweltschützer wollen das Projekt stoppen. Proteste, Petitionen und Gerichtsprozesse sind bisher jedoch an der Entschlossenheit der indonesischen Regierung gescheitert, zahlreiche Wasserkraftwerke als Quellen erneuerbarer Energie durchzusetzen.

Das Überleben des Tapanuli-Orang-Utan ist zudem gefährdet, weil sein Habitat durch eine Goldmine und illegale Plantagen dezimiert wird. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit Menschen, die bereits Tiere verletzt und getötet haben. Schnelle Schutzmaßnahmen sind nötig, damit die Spezies nicht ausstirbt.

Bis 2017 hielten Wissenschaftler den Tapanuli-Orang-Utan für eine Unterart, kamen nach Analysen des Genoms, des Körperbaus und des Verhaltens jedoch zum Schluss, der er eine eigene Spezies darstellt.

Die Liste „Primates in Peril: The World‘s 25 Most Endangered Primates, 2018-2020“ wird alle zwei Jahren unter anderem von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) erstellt, die auch die „Rote Liste bedrohter Arten“ führt.

„Primates in Peril“ ist ein konkreter Aufruf zum Handeln, indem die Liste für Aufmerksamkeit sorgt. Weltweit gelten 43 Prozent der Primaten als vom Aussterben bedroht (critically endangered und endangered). 12 der 25 am meisten gefährdeten Arten waren nicht auf der vorangegangenen Liste.

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