Studie warnt: Bergbauindustrie nutzt COVID-19-Pandemie aus

Marsch gegen Bergbau in Esquel, Argentinien, am 4 Mai 2020 Demonstration gegen Bergbau in Esquel in Argentinien am 4. Mai 2020 (© Nicolás Palacios)

08.06.2020

Eine neue Studie untersucht und veröffentlicht die Methoden, mit denen multinationale Bergbauunternehmen aus der COVID-19-Pandemie einseitig Profit schlagen. 330 Organisationen aus aller Welt denunzieren mit einem offenen Schreiben den Missbrauch der Minenindustrie auf Kosten der Menschen und der Umwelt des Planeten.

Die neue Studie „Voices From the Ground: How the Global Mining Industry is Profiting from the COVID-19 Pandemic“ (hier auf Spanisch und Portugiesisch) untersucht anhand von aktuellen Fällen vier weitverbreitete Methoden, über die multinationale Bergbauunternehmen die COVID-19-Pandemie benutzten, um daraus Vorteile zu erlangen.

Über 330 Organisationen denunzieren diese Praktiken in dem internationalen offenen Brief "Globale Solidarität mit Gemeinden, indigenen Völkern und Arbeitnehmern, die vom Profitstreben der Bergbauindustrie in der Pandemie bedroht sind" (Übersetzung ins Deutsche weiter unten).

Die Bergbauindustrie bedroht damit unmittelbar die Gesundheit und Sicherheit von Gemeinden und Organisationen, die seit Jahrzehnten für die Verteidigung der öffentlichen Gesundheit und ihrer Umwelt gegen die Zerstörung und Verwüstung durch die Bergbauaktivitäten kämpfen, aber auch die Sicherheit der Arbeiter im Bergbausektor.

Die vier festgestellten wichtigsten Methoden sind:

  • Die Bergbauunternehmen ignorieren die realen Gefahren der Pandemie und setzen ihren Betrieb mit allen verfügbaren Mitteln fort

  • Regierungen auf der ganzen Welt ergreifen außerordentliche Maßnahmen, um legitime Proteste zu beenden und den Bergbausektor zu fördern

  • Bergbauunternehmen nutzen die Pandemie als Gelegenheit, ihre schmutzigen Praktiken rein zu waschen und sich öffentlichkeitswirksam als Retter in der Krise zu präsentieren

  • Bergbauunternehmen und Regierungen nutzen die Krise, um auf Kosten von Mensch und Natur Änderungen an Umweltschutzgesetzen und Vorschriften herbeizuführen.

Die Studie wurde gemeinsam von Earthworks (USA), Institute for Policy Studies - Global Economy Program (USA), London Mining Network (UK), MiningWatch Canada, Terra Justa, War on Want (UK) und Yes to Life No to Mining unter Mitwirkung zahlreicher Partnerorganisationen und Gemeinden in verschiedenen Teilen der Welt erstellt.

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