Zur COP30: Kritik an TFFF - Regenwaldschutz ist kein Finanzprodukt!
Während der Klimakonferenz COP30 in Belém soll die Tropical Forest Forever Facility (TFFF) starten – als neues Finanzinstrument zum Schutz tropischer Wälder. Expert:innen und Umweltorganisationen warnen vor dem Geschäftsmodell, bei dem Regenwaldschutz Rendite abwerfen muss. Dennoch will sich die Bundesregierung offenbar als einer der ersten Geldgeber verpflichten, eine Milliarde Euro für TFFF bereit zu stellen.
Marianne Klute, Vorsitzende von Rettet den Regenwald e.V. in Berlin sagt:
TFFF ist ein reines Marktinstrument, das die Ursachen der Entwaldung ignoriert - Landraub für Agrarplantagen, Holzeinschlag, Bergbau.
„Investoren und Banken werden sich bereichern, eben diejenigen, deren Streben nach Profit hauptverantwortlich für den Verlust der Regenwälder ist. Deutschland darf sich nicht daran beteiligen!"
„Diese Art Regenwaldschutz dient milliardenschweren Investoren und macht arme Länder ärmer. Statt Gerechtigkeit zu schaffen, verschärft TFFF Ungerechtigkeit und ignoriert die Leistung der wahren Waldhüter - der indigenen Völker.
Obwohl in ihren Territorien Wälder höchster Biodiversität erhalten sind, werden Indigene leer ausgehen, während Regierungen von Regenwaldländern einige Dollar pro Hektar ausbezahlt bekommen. Aber selbst das ist ungewiss, weil als erste die Investoren und Banker profitieren.
Als Instrument zum Schutz der Regenwälder und des Klimas ist TFFF keine Lösung! Märkte retten keine Wälder.“
Der indonesische Umweltschützer Muhammad Al Amien, Direktor der Organisation WALHI Süd-Sulawesi warnt:
Für uns in Sulawesi ist TFFF eine Katastrophe. Das Projekt wird die indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften in den südlichen Ländern, die vom Wald leben, ins Elend stürzen.
„TFFF ist das Gesicht des grünen Kapitalismus, ein Projekt der Kapitalgeber, um unter dem Deckmantel der Sorge um den Wald und der Unterstützung der Umwelt und der indigenen Völker noch mehr Profit zu machen. TFFF wird die Wälder nicht schützen, sondern indigene Völker und lokale Gemeinschaften aus den Wäldern vertreiben, die bisher ihre Lebensgrundlage waren.
„Die Lösung zum Schutz der tropischen Wälder besteht darin, die Ausbeutung und den Abbau zu stoppen, indigene Völker und lokale Gemeinschaften zu belohnen und umfassend zu unterstützen sowie Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten zu schützen.“
An die Regierungen der Welt: Schützt unser Klima – Rettet den Amazonasregenwald!
Indigenen-Vereinigungen, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen machen mit dem Gipfel der Völker Druck auf die Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien
Klima und Regenwald
Regenwälder sind mit dem Klimasystem verwoben: die Vernichtung der Wälder heizt die Klimakatastrophe an, zugleich sind sie Schlüssel im Klimaschutz.