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Drei Personen betrachten zwei Streifen frisch bearbeiteter Erde unter Palmen
Die Kleinbäuerinnen und Bauern kombinieren Landwirtschaft mit Bäumen: Sie nutzen agroökologische und agroforstliche landwirtschaftliche Produktionssysteme (© Salve a Floresta)
Eine Gruppe von 6 Frauen betrachtet zwei Tabletts mit ausgebreitetem Saatgut
Traditionelles Saatgut ist an die lokalen Bedingungen vor Ort angepasst, bewahrt die Vielfalt und stärkt die Ernährungssouveränität (© Salve a Floresta)
30 Personen haben sich zu einem Gruppenfoto unter Bäumen aufgereiht
Gruppenfoto von unserem Besuch mit CPT im Dorf Alegria, Bezirk Timbiras, am 28. Oktober 2025 (© Rettet den Regenwald)
Eine Gruppe von Personen steht an einer Wasserquelle im Regenwald
Im Regenwald sprudeln auch mitten in der Trockenzeit Wasserquellen (© RdR/ Klaus Schenck)

Vereint gegen Landräuber und Abholzer

Die Organisation CPT Maranhão unterstützt traditionelle Völker und Gemeinschaften dabei, ihr Land und die Savannen des Cerrado vor Landraub und Rodung durch Großgrundbesitzer und die Sojaindustrie zu schützen. Sie informiert die Menschen, stellt rechtliche Beratung, unterstützt die Landkartierung, fördert agroforstliche Produktion, führt Aktionen durch und entwickelt Kommunikationskampagnen.

Projektübersicht

ProjektthemaLebensräume / Menschen

Projektziel Schutz des Cerrado-Savanne vor Abholzung und Sicherung der Landrechte

Aktivitäten Informations- und Organisationsarbeit in Gemeinden und Rechtsberatung


Auf einem Treffens mit mehr als einem Dutzend Kleinbäuerinnen und Bauern in ihrem traditionellen Territorium in der Gemeinde Timbiras in Maranhão breitet ein Mitarbeiter der Pastoralen Landkommission (CPT) eine Landkarte aus. Sie zeigt die Grenzen des Landes, das die Menschen seit Jahrhunderten bewohnen, und enthält wichtige Informationen: 

Ein Großgrundbesitzer beansprucht einen Teil des Gebiets für sich und plant die Rodung einer großen Fläche für die Rinderzucht. Auf dem Plan ist das bedrohte Gebiet eingezeichnet und rot markiert.

“Ich habe die Karte mitgebracht, um euch zu zeigen, dass es eine Überschneidung eurer Grundstücke mit dem Dokument gibt, das der Großgrundbesitzer vorgelegt hat und das besagen soll, dass ihm dieses Land gehöre. Aber gehört im das Land wirklich", fragt der Mitarbeiter der CPT.

"Wir haben noch nie etwas von ihm gesehen oder gehört! Wir kennen ihn nicht einmal als Vorarbeiter, geschweige denn als Landbesitzer", antwortet eine der Bäuerinnen prompt.

Systematischer und institutionalisierter Landraub

Überall im brasilianischen Bundesstaat Maranhão breiten sich Großgrundbesitzer und die Agrarindustrie auf Kosten von Mensch und Natur aus. Ermöglicht werden die Aktivitäten dadurch, dass die dort lebenden Gemeinschaften und Indigenen meist über keine anerkannten Besitzurkunden für ihr angestammtes Land verfügen.

Das ist kein Zufall oder Fahrlässigkeit der Menschen, sondern das Ergebnis systematischer Diskriminierung, von Rassismus, Gewalt und Korruption. Damit verhindern die zuständigen Behörden und Politiker seit Jahrzehnten den Einwohnern die Anerkennung ihrer Landrechte.

Gut vernetzte Landräuber - “Großgrundbesitzer” und Agrarfirmen, können sich dann die Flächen mit gefälschten Dokumenten unrechtmäßig aneignen. Die auf dem Land lebenden Menschen lassen sie dann gewaltsam vertreiben - sehr oft im Zusammenspiel mit der lokalen Polizei. Sie zerstören die Kulturen und die Natur für Viehzucht, Mais- und Soja-Monokulturen. Dieses System von Landraub und Naturzerstörung ist in Brasilien als “grilagem” bekannt.

Auch die Natur des Cerrado ist bedroht

Der östliche Teil von Maranhao, wo Timbiras liegt, ist Teil des brasilianischen Cerrado. So heißt die nach dem Amazonasregenwald zweitgrößte ökologische Region Südamerikas, die aus tropischen Savannenlandschaften besteht. Der Cerrado ist die biologisch vielfältigste Savanne auf dem Planeten und ist auch als "Wiege des Wassers" bekannt. Denn darunter befinden sich die beiden wichtigsten Grundwasserspeicher Brasiliens - der Guarani und der Urucuia-Bambuí. Viele wichtige Flüsse Südamerikas entspringen im Cerrado. Ohne dessen Wasser und Vegetation, die von den lokalen traditionellen Gemeinschaften erhalten werden, würden dem Amazonas das Wasser viele wichtiger Nebenflüsse fehlen. Doch die Rinderzucht und der Soja-Anbau für den Export breiten sich seit Jahren vor allem auf Kosten des Cerrado aus.

Was macht die CPT Maranhão

Rettet den Regenwald unterstützt die CPT Maranhão seit 2020: “Die Partnerschaft mit Rettet den Regenwald ist äußerst wichtig. Die erstellten georeferenzierter Karten dienen den Anwälten zur Verteidigung der Gemeinden, die von Enteignungsklagen der Landräuber betroffen sind. Mehr als 300 Familien, etwa tausend Menschen, werden dadurch unterstützt. Frauen und Männer, junge und alte Menschen beteiligen sich daran, die kollektiven Karten zu erstellen, um gemeinsam ihre Heimat und Lebensgrundlagen wie Land und Wasser zu verteidigen”, erklärt uns der Mitarbeiter der CPT bei einem Besuch vor Ort.

Durch viele weiteren Aktivitäten wie politische Schulungen zu sozial-ökologischen Rechten, anwaltlichem Beistand zum Schutz der Land- und Menschenrechte, Kommunikationskampagnen sowie produktiven Projekten wie Agroforstwirtschaft unterstützt die CPT Maranhão die traditionellen Gemeinschaften.

Wenn Sie die Arbeit der CPT Maranhão für die traditionellen Völker und Gemeinschaften und den Erhalt des Cerrado unterstützen möchten, gehen Sie auf "Spenden" im Bereich "Schutz des Waldes".

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