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Zwischen Felsen stürzt das Wasser des Xingu im Regenwald mehrere Meter hinab
Wasserfall des Xingu: Der größte Teil des Flusswassers wird oberhalb für das Kraftwerk Belo Monte abgeleitet (© RdR/ Klaus Schenck)
Ein Fischer steht neben einem kleinen Holzboot im Wasser und hält einen gefangenen Fisch hoch
Fúr die Menschen am Xingu ist Fisch eine wichtige Nahrungsquelle (© Xingu Vivo)
Drei Frauen halten handgemalte Plakate hoch
© Movemento Xingu Vivo para Sempre
Ein Firmenschild der Bergbaufirma Belo Sun und ein Plakat mit Firmenpropaganda an der Wand einer Holzhütte
Der kanadische Bergbau-Konzern Belo Sun wirbt für „Transformation - eine neue Welt wird geboren" auf einem Plakat für sein Goldminen-Projekt (© RdR/ Klaus Schenck)
Aus dem Wasser eines Stausees ragen die Gerippe abgestorbener Urwaldbäume heraus
Für den Stausee des Wasserkraftwerks Belo Monte im Xingu-Fluss wurden weite Regenwaldflächen überflutet (© RdR/ Klaus Schenck)

Leben für den Xingu-Fluss in Amazonien

Die traditionellen Völker und Gemeinschaften am Xingu-Fluss, einer der größten Nebenflüsse des Amazonas, wollen sich nicht durch Wasserkraft- und Bergbauprojekte von ihrem Land vertreiben lassen. Sie schützen die Umwelt mit ihren Traditionen und einer respektvollen Beziehung zur Natur, den Tieren, Pflanzen und Waldgeistern, die diese Orte bewohnen. Die Bewegung Xingu Vivo unterstützt sie dabei.

Projektübersicht

ProjektthemaLebensräume / Menschen

Projektziel Die traditionellen Völker und Gemeinschaften leben weiter in ihren angestammten Gebieten

Aktivitäten Ausbildung; Bildung von Waldhütern


Der Xingu-Fluss ist einer der größten und wichtigsten Nebenflüsse des Amazonas. Von der Quelle in Mato Grosso bis zur Mündung im Bundesstaat Pará bewässert und ernährt der Xingu auf mehr als 2.700 Kilometern unzählige Gebiete in den Savannen des Cerrado und im Amazonas-Regenwald.

Für die an den Flussufern lebenden indigenen Völker und traditionellen Gemeinschaften bildet der Fischfang eine wichtige Ernährungsquelle. Die Menschen wiederum tragen dazu bei, dass der Xingu nicht nur Leben spendet, sondern auch lebendig bleibt.

Zwischen den Orten Altamira und Sao Vicente bildet der Xingu auf 100 Kilometern Länge eine riesige Flussschleife im Regenwald (Volta Grande do Xingu). Dort widersetzen sich die Menschen mit Unterstützung unserer Partnerorganisation Xingu Vivo den Bedrohungen der Agrar-, Bergbau- und Elektrizitätsindustrie, die die fruchtbaren Böden, die dort lagernden Bodenschätze und die Kraft des Wassers ausbeuten wollen.

Xingu Vivo Bewegung

Bereits 2008 haben Hunderte von Indigenen, Fischern, Flussbewohnern und anderen traditionellen Gemeinschaften mit Unterstützung von Organisationen aus dem In- und Ausland die Bewegung Xingu Vivo gegründet. Sie führte den Widerstand gegen das damals geplante Staudammprojekt Belo Monte (11.000 Megawatt) an.

Trotz des massiven Widerstands wurde Belo Monte zwischen 2011 und 2016 unter den Regierungen von Präsident Lula da Silva und Präsidentin Dilma Rousseff gebaut. Nun leidet die Bevölkerung unter den gravierenden Folgen:

  • Die Region weist die höchsten Entwaldungsraten des Bundesstaates auf
  • Landraub und Landkonflikte mit großen Viehzüchtern und lokalen Politikern
  • Bergbauaktivitäten breiten sich aus
  • Die Vorsteher der Gemeinden entlang des Flusses werden bedroht
  • Konflikte ums Wasser

Bis zu 80 Prozent der Wassermenge des Xingu-Flusses werden über einen 50 Kilometer langen Kanal in die Turbinen des Stromkraftwerks Belo Monte umgeleitet. Dadurch ist die Flussschleife des Xingu kaum noch schiffbar und die für die Bevölkerung wichtigen Fischgründe liegen weitgehend trocken. Das bedroht die Ernährungssicherheit der Menschen und schädigt die lokale Landwirtschaft.

Geplante Gold-Tagebaumine Belo Sun

Das kanadische Bergbauunternehmen Belo Sun plant, im Regenwald der Flusschleife des Xingu die größte Gold-Tagebaumine Brasiliens zu errichten. Das Projekt hätte tiefgreifende Auswirkungen auf die Natur und die lokalen Gemeinden. Die Menschen in den indigenen Dörfern der Juruna und Arara leiden bereits jetzt unter den Folgen des Wasserkraftwerks Belo Monte.

Was macht Xingu Vivo?

Xingu Vivo überwacht die Aktivitäten der Unternehmen, informiert die Bevölkerung am Xingu über ihre Rechte, leistet politische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und rechtlichen Beistand. Xingu Vivo meldet Verstöße bei nationalen Institutionen und internationalen Gremien und unternimmt politische und institutionelle Lobbyarbeit bei den zuständigen Behörden und Politikern. Ein weiteres Arbeistgebiet ist die Vergabe von Landtiteln und Demarkierung traditioneller Gebiete sowie die Förderung produktiver, emanzipatorischer und ernährungssouveräner Projekte.

Netzwerk von Wald- und Flusswächtern

Ein Schwerpunkt von Xingu Vivo ist es, ein Netzwerk von Wald- und Flusswächtern in strategischen Gemeinden im gesamten Flussgebiet zu organisieren. Sie sind die Ansprechpartner vor Ort, tragen die Informationen in die Dörfer und helfen, Aktionen zu organisieren.

Ihre Spende für Xingu Vivo

Mit Ihren Spenden ermöglichen Sie,

  • Informationstreffen und Workshops in den Gemeinden der Wald- und Flusswächter durchzuführen
  • Die Menschen zur Verteidigung ihrer Territorien gegen die Bedrohungen auszubilden
  • Juristische Unterstützung
  • Aktivitäten wie Fahrten in die brasilianische Hauptstadt Brasilia, um dort die zuständigen Behörden und Politiker zur Rechenschaft zu ziehen 

Das Ziel ist es, die Natur am Xingu zu schützen und den indigenen Völkern und traditionellen Gemeinschaften das Leben entlang des Xingu-Flusses zu ermöglichen.

Wenn Sie die Xingu Vivo-Bewegung unterstützen möchten, gehen Sie auf „Spenden" im Bereich “Schutz des Waldes".
 

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