Mord und Gewalt in Chiapas müssen enden!

Simón Pedro Pérez López, Mexiko Seminar der "Bewegung zum Schutz der Flüsse und der von Stauseen betroffenen Einwohner" mit dem im Juli ermordeten Aktivisten Simón Pérez (mit Strohhut) (© Otros Mundos Chiapas)

12.08.2021

Im Süden Mexikos eskaliert die Gewalt. Nach dem Mord an dem indigenen Umweltschützer und Menschenrechtler Simón Pérez wurde nun auch ein Sonderstaatsanwalt erschossen, der gewalttätige Ereignisse im Ort Pantelhó untersuchte.

Am 10. August 2021 wurde der Sonderstaatsanwalt für die Angelegenheiten indigener Gemeinschaften, Gregorio Pérez, in der Nähe seines Büros in der Stadt San Cristóbal de las Casas in Chiapas ermordet. Das Auto des Staatsanwalts wurde von sechs Schüssen getroffen, die offenbar ein Motorradfahrer auf Pérez abgefeuert hatte. 

Der mexikanische Präsident López Obrador erklärte im Fensehen, "die Ermittlungen haben bereits begonnen und es scheint ein Zusammenhang mit Pantelhó zu bestehen. Mehr können wir nicht sagen, die Untersuchungen sind im Gange, und wir werden weiter handeln".

Pérez hatte in dem mehrheitlich von indigenen bewohnten Ort Pantelhó gewalttätige Ereignisse im Zusammenhang mit einer örtlichen Bürgerwehr und verschiedenen kriminellen Banden untersucht. Die Einwohner nahe der Grenze zu Guatemala klagen schon seit Langem über die von Drogenkartellen, Waffenhändlern, Menschenschleusern und anderen Verbrecherbanden ausgehende Gewalt und Gesetzlosigkeit in dem Gebiet.

In Pantelhó wurden seit März mehrere Menschen getötet, Personen bedrängt, geschlagen, entführt und vertrieben sowie zahlreiche Häuser geplündert und in Brand gesteckt. In weiten Teilen von Chiapas hat der mexikanische Staat die Kontrolle an kriminelle Gruppen verloren.

Rettet den Regenwald verurteilt die Morde wie auch alle anderen Gewalttaten aufs schärfste. Wir fordern die mexikanische Regierung und zuständigen Behörden auf, alle Morde, Gewaltakte und Straftaten unverzüglich zu untersuchen, aufzuklären, die Täter vor Gericht zu stellen und zu verurteilen.

Die öffentliche Ordnung und Sicherheit müssen wieder hergestellt werden und die Rechte der Einwohnerinnen und Einwohner vom Staat garantiert werden. Selbstjustiz und bewaffnete Bürgerwehren sind dagegen keine geeigneten Mittel, um die Rechtsstaatlichkeit in Chiapas wiederherzustellen.

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