Widerstand gegen Sandmafia auf Sulawesi

Aktivisten von JATAM "Beamte, die die Umwelt zerstören und sich für Naturressourcen bestechen lassen, müssen verurteilt werden!" (© Jatam Sulteng)

23.01.2018

Sandraub für immer mehr Zement und Beton verursacht gewaltige Umweltschäden. Doch der Widerstand wächst, unter anderem auf Sulawesi.

Immer mehr Beton und immer mehr Zement verschlingen eine Ressource, die sprichwörtlich unendlich erscheint: Sand. Dafür werden ganze Küsten abgetragen und Meeresboden abgebaggert. Eine Umweltkatastrophe ist im Gange, fern von unseren Augen.

Zum Beispiel auf der wunderschönen Insel Sulawesi in Indonesien. Dutzende Firmen haben die Küste der Palu-Bucht unter sich aufgeteilt. Bis in den Distrikt Donggala ist die Küste zu einer verwüsteten Kraterlandschaft verkommen.

Die Wälder werden abgeholzt, die Flüsse verschmutzt und die Meeresflora und -fauna vernichtet. Fischer verlieren ihre Existenz, ebenso wie Bauern und indigene Waldbewohner. Die Menschen leiden unter der Luftverschmutzung durch Staub, viele haben Atemwegserkrankungen.

Dagegen wehren sich die Menschen vehement, allen voran die Anti-Bergbau-Organisation Jatam. Sie fordern: „Stopp den Sandabbau!“ Seit Tagen protestieren sie gegen den massiven Abbau von Sand, Kieseln und Gestein mit Aktionen und Eingaben.

In wenigen Tagen wollen die Aktivisten unsere Petition an die Behörden übergeben. Sie verlangen, dass die Politik endlich etwas gegen die Zerstörung der Umwelt unternimmt und die Unternehmen schließt. Zum großen Teil geschieht der Sandabbau illegal, aber die Politik reagiert nicht. Bisher. Doch der Widerstand wächst.

Der Sand wird zu anderen Inseln transportiert, wo Straßen in Regenwaldgebiete gebaut und künstliche Inseln für Luxushotels errichtet werden. In der Palu-Bucht dagegen legt ein Frachter nach dem anderen an, um den heißbegehrten Sand zu verschiffen.

Die Umweltschäden sind gigantisch, nicht nur an der Küste Sulawesis. Auch dort, wo der Sand gebraucht wird, wo Zementwerke das Klima aufheizen, Straßen Urwaldgebiete "erschließen" und Betonklötze die Landschaft zersiedeln.

Widerstand aber bleibt meist lokal. Auch wenn die globalen Zusammenhänge klar sind.

Bisher haben 82.428 Menschen unsere Petition unterschrieben. Bitte unterstützen Sie den Widerstand auf Sulawesi.

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