Chile verbessert den Schutz des Humboldt-Archipels

Eine Gruppe von Humboldtpinguine Klettern auf den Felsen zu Wasser © studio-laska/iStock

27.10.2023

Der Humboldt-Archipel ist jetzt Meeresschutzzone und hat daher einen verbesserten Schutzstatus. Das beschloss der Ministerrat von Chile im August 2023. Dies ist eine wichtige umweltpolitische Errungenschaft für den Schutz dieses Hotspots der biologischen Vielfalt.

Am 11. August 2023 beschloss der Ministerrat für Nachhaltigkeit einstimmig einen Schutzstatus für den Humboldt-Archipel. Das gesamte Ökosystem von Punta Pájeros im Norden bis Punta Poroto im Süden, insgesamt 5.760 Quadratkilometer, ist jetzt eine „Meeresschutzzone mit verschiedener Nutzung“ (Área Marina Costera Protegida de Múltiples Usos, AMCP-MU). Aktivitäten mit geringen Umweltauswirkungen sind erlaubt.

Mit der Entscheidung erhält der Humboldt Archipel einen verbesserten Schutzstatus.

Weil Minister befürchteten, Investoren abzuschrecken, gab es bis zur letzten Minute massiven Widerstand. An dem langen partizipativen Prozess waren Institutionen und zivilgesellschaftliche Gruppen der Gemeinden Freirina (Region Atacama) und La Higuera (Region Coquimbo) beteiligt.

Mit dieser Maßnahme machen wir Fortschritte bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt in den Küstengewässern, schaffen nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinden und fördern wirtschaftliche Vorteile für örtlichen Tourismus, Erholung und Fischerei", sagt Umweltministerin Maisa Rojas.

„Dies ist eine der wichtigsten umweltpolitischen Errungenschaften der letzten Zeit in Chile, nicht nur für den Schutz dieses Hotspots der biologischen Vielfalt, sondern auch für die Sicherung wirtschaftlicher Aktivitäten wie örtliche Fischerei und Tourismus, die in beiden Regionen von entscheidender Bedeutung sind", sagt Liesbeth van der Meer, Geschäftsführerin der NGO Oceana.

Bereits geschützte Inseln und Meeresgebiete und das Nationale Schutzgebiet des Humboldt-Pinguins behalten ihren höheren Schutzstatus.

Entgegen eindringlicher Forderungen von Wissenschaftlern und Naturschützern wurden große Industrieprojekte, Schiffsverkehr, Ankern von Schiffen oder Entsalzungsanlagen nicht generell verboten.

Alle aktuell bestehenden Genehmigungen behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

„Die Gefahr der Zerstörung des Humboldt-Archipels ist mit einer so offen konzipierten Meeresschutzzone leider nicht völlig gebannt", kommentiert die Organisation Sphenisco.

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