Jakarta und Berlin: Kein Jurassic-Park für die Komodo-Warane!

RdR-Fahne und Komodo-Petion auf rundem Tisch Mehr als 100.000 Menschen setzen sich für den urtümlichen Komodo-Drachen ein, DANKE! (© Rettet den Regenwald) drei Männer im Staatssekretariat Mitglieder von Friends of the Earth Ostindonesien (WALHI NTT) im Staatssekretariat in Jakarta (© WALHI NTT) drei Frauen mit RdR Fahne vor Tempelgemälde Die indonesische Botschaft in Berlin wird die Petition mit 108 Tausend Unterschriften an die Regierung weiterreichen (© Rettet den Regenwald) Truck und Komodowaran Lastwagen gegen Drachen - Das Foto bewirkte einen Stopp der Bauarbeiten. (© Gregorius Afioma)

12.11.2023

Protest auf zwei Kontinenten: Umweltschützer:innen haben in Jakarta und Berlin 108.967 Unterschriften für den Schutz der Komodo-Warane übergeben. Die Petition "Ein Jurassic-Park für die Komodo-Drachen? Nein!" fordert, keine Luxusressorts im Komodo-Nationalpark zu bauen.

Drei Umweltverteidiger der Organisation WALHI Ostindonesien haben am Freitag, den 10. November 2023, die Petition Ein Jurassic-Park für die Komodo-Drachen? Nein! in Jakarta im Staatssekretariat und im Ministerium für Umwelt und Forsten übergeben.

„Die Petition bringt die breite Unterstützung für den Widerstand gegen die Öffnung des Komodo-Nationalparks für Exklusiv-Tourismus zum Ausdruck. Das Projekt zielt einseitig auf Investitionen und vernachlässigt den Naturschutz. Die Bauarbeiten auf einigen Inseln sind eine Bedrohung für die Komodowarane, die faszinierende Unterwasserwelt und die lokale Bevölkerung. Die Einheimischen werden offenbar von diesem exklusiven Tourismus ausgeschlossen“, vermeldet WALHI.

Am gleichen Tag übergab Rettet den Regenwald die Petition in der indonesischen Botschaft in Berlin. Wir wiesen darauf hin, dass die Einheimischen, die seit Jahrhunderten erfolgreich die Inselwelt bewahrt haben, in alle Planungen einbezogen und die Komodowarane effektiv geschützt werden müssen.

Frau Sidi von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, Soziale and Kulturelle Angelegenheiten, verteidigte das Projekt. Es ziele auf eine Trennung von Tourismus und geschütztem Habitat der Wildtiere hin.

Das Büro der UNESCO in Jakarta ist über die Petitionsübergabe informiert worden.

Die globale Erwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels bedrohen bereits das Überleben der Komodowarane. Prognosen zufolge wird die Population in den nächsten 45 Jahren um 30% zurückgehen. Erschwerend hinzu kommt der mangelhafte Schutz des Nationalparks. Auch der Schmuggel mit den Komodowaranen dezimiert ihre Anzahl. Weniger als 3.000 dieser urtümlichen Drachen gibt es noch.

Jetzt ist es höchste Zeit, die Warane effektiv zu schützen. Stattdessen setzt die Regierung jedoch auf die Entwicklung der Infrastruktur. Die Stadt Labuan Bajo auf der Insel Flores, Ausgangspunkt für Fahrten zu den Komodo-Inseln, ist offziell zum „Nationalen Strategischen Tourismusgebiet“ erklärt worden – eine große Bedrohung für die Ökosysteme im Komodo-Nationalpark.

Die Organisation KIARA, die auf Küstenökosysteme spezialisiert ist, erklärt: „Das Modell der Nationalen Strategischen Tourismusgebiete ist zu einem Favoriten im Investitions- und Entwicklungsdiskurs der Regierung geworden. 25 nationale strategische Tourismusgebiete sind zur Entwicklung vorgesehen. Davon haben zehn Gebiete Vorrang, darunter der Toba-See, die Tausend Inseln vor Jakarta und auch Labuan Bajo. Von diesen zehn Tourismuszielen befinden sich sieben in Küstengebieten und auf kleinen Inseln. Etwa zweihunderttausend Fischer werden durch die Tourismusprojekte ihres Lebensraums beraubt.“

„Wir fordern die Regierung auf, die Entscheidung der UNESCO zu respektieren, Fehler bei der Entwicklung großer Tourismusprojekte durch Investoren einzugestehen und alle Genehmigungen für die großen Tourismusprojekte im Komodo-Nationalpark zu widerrufen", sagt Umbu Wulang, Direktor von WALHI Ostindonesien.

Um den Druck aufrecht zu erhalten, sammeln wir weiter Unterschriften. Bitte unterzeichen Sie, falls Sie es noch nicht getan haben.

 

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