Grüne Wirtschaft zerstört die grüne Lunge

Indigene auf Demonstration mit Banner gegen Belo Monte Indigene protestieren gegen Belo Monte in der Hauptstadt Brasilia

15.06.2012

Im Vorfeld der UN-Umweltkonferenz Rio+20 in Brasilien haben heute 300 Indianer die Baustelle des geplanten Megastaudamms von Belo Monte im Amazonasgebiet besetzt

Im Vorfeld der UN-Umweltkonferenz Rio+20 in Brasilien haben heute 300 Indianer die Baustelle des geplanten Megastaudamms von Belo Monte im Amazonasgebiet besetzt

Die Menschen befreiten im Rahmen ihres friedlichen Protests symbolisch den Xingu, einen der großen Nebenflüsse des Amazonas. Mit Spaten und Schaufeln rissen sie ein Loch in einen Erddamm auf der Baustelle des Staudammprojektes Belo Monte, um einen Teil des Wasserstromes wieder in sein natürliches Flussbett zu lenken.

Während auf der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio "grüne Wirtschaft" und "grünes Wachstum" auf dem Programm stehen, verschwindet in Brasilien die grüne Lunge der Erde. Allein in Amazonien, dem weltweit größten Regenwaldgebiet, sehen die Pläne der brasilianschen Regierung und Industrie insgesamt 70 große Staudammprojekte vor. Auch deutsche Firmen schlagen aus der Regenwaldzerstörung Profit.

Der Stausee von Belo Monte wird 600 Quadratkilometer Urwald und Indianerland überfluten. Die riesigen Wasserkraftwerke sind damit alles andere als eine saubere Form der Energieerzeugung.

Die Indianer pflanzten im Rahmen ihrer Proteste außerdem 500 Palmen und errichteten 200 Holzkreuze am Ufer des Xingu, um damit den ermordeten Verteidigern des Regenwaldes zu gedenken. Zeitgleich demonstrierten Einwohner vor dem Sitz des Firmenkonsortiums in Altamira, das den Staudamm errichtet. Vor 23 Jahren hatten die Menschen das gigantische Staudammprojekt im Regenwald schon einmal gestoppt.

"Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei", warnt Antonia Melo, Koordinatorin der Bewegung Lebender Xingu-Fluss. "Dies ist unser Aufschrei: Wir wollen den Fluss am Leben erhalten. Dieser Staudamm wird nicht errichtet. Wir, die entlang des Xingu lebenden Menschen, ernähren uns vom Fluss, trinken dessen Wasser und leiden unter dem unverantwortlichsten Projekt Brasiliens. Wir fordern: Stoppt Belo Monte."

Bitte nehmen Sie an unserer Aktion Belo Monte: Euer Profit zerstört unser Leben teil.

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