Indonesien schützt Mantas
26.02.2014
Indonesien plant das größte Schutzgebiet für Mantarochen der Welt. Auf sechs Millionen Quadratkilometern soll die Jagd auf die Tiere verboten werden. Das entspricht der zehnfachen Größe der Nordsee. Der Bestand der Rochen ist durch Fischerei bedroht. Über das Vorhaben freuen sich Umweltschützer und Touristen gleichermaßen.
Weil jedes Jahr zehntausende Taucher in die Gewässer mit hoher Manta-Population reisen, lohnt sich der Schutz der Tiere auch wirtschaftlich. Die amerikanische Tierschutzorganisation WildAid hat errechnet, dass Indonesien durch diese Tauchtouristen jährlich elf Millionen Euro einnimmt, durch Fischerei von Mantarochen seien es lediglich 290.000 Euro.
Weltweit gebe es nur wenige Plätze, an denen Riesenmanta und Riffmanta nebeneinander beobachtet werden können, sagt Sarah Lewis, Leiterin des Indonesian Manta Project des britischen Mantatrust. Der Schutz verspreche daher eine „nachhaltige Einkommensquelle". Gede Suka vom Tauchsportverband auf Bali sagt, dass „sich auch unsere Enkel an den Meereskreaturen erfreuen werden".
Bereits im März 2013 waren fünf Hai- und zwei Rochenarten in den Anhang Zwei des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen worden. Damit ist der Handel mit den Tieren an strenge Auflagen geknüpft.
Riesenmantarochen können bis zu neun Metern lang werden und drei Tonnen schwer. Für Menschen sind die majestätischen Tiere harmlos. Rochen werden bis zu zwanzig Jahre alt. Im Gegensatz zu den meisten Fischen laichen Rochen nicht, sondern gebären lebende Junge. Weil sie jedoch nur wenige Nachkommen haben, erholen sich gefährdete Bestände nur sehr langsam.
Das Abkommen über das Schutzgebiet wurde von Indonesiens Fischereiminister Pak Agus Dermawan unterzeichnet. Auch das Tourismusministerium unterstützt das Vorhaben.
http://www.wildaid.org/news/indonesia-announces-worlds-largest-manta-sanctuary
http://www.mantatrust.org/indonesia-announces-full-protection-for-manta-rays-2/
http://www.thejakartapost.com/news/2014/02/24/manta-ray-protection-policy-welcomed.html