Verhindert den Raubbau von Palisander!

Holzfäller mit Motorsäge auf Lagerplatz für Palisander-Stämme in Nigeria Holzfäller mit Motorsäge auf Lagerplatz für Palisander-Stämme (© Mathias Rittgerott) Amina J. Mohammed und der Palisander Raubbau Amina J. Mohammed und der Palisander Raubbau (© Montage Mondula)
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In Nigeria raubt die Holzmafia so viel Palisander, dass die Wälder bald komplett geplündert sind. Die Händler werden dabei von höchsten Kreisen unterstützt. Sogar die heutige UNO-Vize Amina Mohammed ist involviert. Internationale Verträge, die den Palisander-Handel beschränken sollen, sind zu schwach.

Appell

An: die UNO-Mitgliedsstaaten, die CITES-Vertragsstaaten und das CITES-Sekretariat

„Vize-Generalsekretärin Mohammed ist in illegalen Palisander-Handel verstrickt. Die UN muss die kriminellen Händler verfolgen und Illegalen Holzhandel bekämpfen.“

Ganzes Anschreiben lesen

Wer durch den nigerianischen Bundesstaat Taraba fährt, sieht tausende Holzbalken am Wegesrand liegen. Pickups bringen die Palisander-Stämme aus dem Wald zu Lagerplätzen, wo sie zu Balken gesägt und in Lkw verladen werden, die sie nach Lagos transportieren.

In Containern verlässt das Palisanderholz Westafrika, hauptsächlich Richtung China. Nigeria hat den Export von Holz verboten – das bewirkt offenbar wenig. Zudem unterliegt der internationale Handel strengen Auflagen – auch das nützt nicht viel.

Die Organisation Environmental Investigation Agency (EIA) hat einen skandalösen Fall von Rosewood-Handel aufgedeckt:

Im Jahr 2016 wurden in China mehr als 10.000 Container voll Holz aus Nigeria gestoppt, weil die nötigen Papiere fehlten, die die legale Herkunft belegt hätten. Der Wert des Holzes: über 300 Millionen US-Dollar.

Die böse Überraschung folgte aus Nigeria: Das dortige Umweltministerium stellte im Frühjahr 2017 im Nachhinein die fehlenden Zertifikate aus. Ein Verstoß gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES. Schmuggler sollen Beamte, Minister und Kongressabgeordnete mit mehr als 1 Million bestochen haben.

Unterschrieben wurden die Papiere von der damaligen Umweltministerin und heutigen Vize-Generalsekretärin der UNO Amina Mohammed. Die Politikerin weist die Vorwürfe zurück, sie habe illegalen Holzhandel befördert.

In Folge des Skandals hat ein CITES-Gremium beschlossen, dass keine Zertifikate aus Nigeria anerkannt werden dürfen, die nicht durch Experten der Organisation überprüft wurden. Wie das gehen soll, bleibt unklar: Für CITES arbeitet viel zu wenig Personal, während die Holzhändler Beziehungen bis in höchste Kreise unterhalten.

Bitte fordern Sie: Die Staatengemeinschaft muss handeln und illegalen Holzhandel wirksam bekämpfen.

Hinter­gründe

Größter Lieferant von Rosewood ist derzeit Nigeria. Mit erschreckenden Folgen: Der Palisander-Bestand ist innerhalb von nur zwei Jahren um 80 Prozent eingebrochen!

Größter Abnehmer von Rosewood ist China. Allein im Jahr 2014 wurden 900.000 Palisander-Bäume für den dortigen Markt gefällt. Das entspricht 750.000 Kubikmeter Holz.

Seit dem Jahr 2010 hat sich der Handel mit Rosewood verfünfzehnfacht. 2009 belief sich der Wert auf 12.000 US-Dollar, 2014 auf 180 Millionen US-Dollar.

Palisander-Bäume wachsen sehr langsam. Erst nach 100 Jahren erreichen Sie die volle Größe von 15 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter. Erst nach 30 bis 40 Jahren werden die Bäume für Holzfäller interessant, sobald der Durchmesser mindestens 40 Zentimeter beträgt.

Washingtoner Artenschutzabkommen CITES

183 Staaten haben haben das Washingtoner Artenschutzabkommen (Convention on International Trade in Endangered Species of Fauna and Flora – CITES) ratifiziert. Es ist der einzige verbindliche Vertrag, der den Schutz seltene Arten zum Ziel hat. Die Umsetzung ist jedoch oft ineffizient. Kriminelle Banden handeln mit bedrohten Spezies und verkaufen das Holz von Millionen illegal gefällter Bäume. Regierungen können das kaum bekämpfen, weil sie auf überholte und ineffiziente Kontrollinstrumente zurückgreifen müssen. Umweltschützer verlangen daher eine effektivere Durchsetzung des Abkommens. Dies beinhaltet ein transparentes elektronisches Informationssystem, um Aktionen gegen illegalen Handel in Echtzeit zu ermöglichen.

Unterstützung für EIA-Report

Rettet den Regenwald hat den Report von EIA mit einigen Fotos aus Nigeria unterstützt. Auch die französische Zeitung Le Monde nutzte eines der Bilder.

An­schreiben

An: die UNO-Mitgliedsstaaten, die CITES-Vertragsstaaten und das CITES-Sekretariat

Sehr geehrter UN-Generalsekretär António Manuel de Oliveira Guterres,
sehr geehrte Staats- und Regierungschefs der UNO-Mitgliedsstaaten,
sehr geehrte Staats- und Regierungschefs der CITES-Vertragsstaaten,
sehr geehrte Damen und Herren des CITES-CITES-Sekretariats,

der Handel mit Palisander unterliegt im Rahmen von CITES strengen Auflagen. Rosewood (Pterocarpus erinaceus) wird in CITES-Anhang III geführt und in der IUCN-Red List als threatened eingruppiert. Dennoch wird in Westafrika in einem Maße Rosewood für den Export geschlagen, dass die Baumart in naher Zukunft ausgerottet sein könnte.

Die Organisation Environmental Investigation Agency hat einen besonders skandalösen Fall von Rosewood-Handel aufgedeckt:

China hat demnach 10.000 Container mit Rosewood während der Einfuhr über die Häfen Guangzhou und Shanghai beschlagnahmt. Für das Holz aus Nigeria im Wert von 300 Millionen Dollar fehlten die Papiere, die die Legalität belegt hätten.

Laut EIA-Recherchen hat das Umweltministerium von Nigeria im Nachhinein die fehlenden Papiere ausgestellt – was gegen nigerianische Gesetze und CITES-Regularien widerspricht. Der Handel war demnach illegal.

Umweltministerin von Nigeria war zu jener Zeit Amina J. Mohammed, die heutige Vize-Generalsekretärin der UNO.

Sehr geehrter UNO-Generalsekretär António Manuel de Oliveira Guterres, bitte klären Sie die Vorwürfe gegen Amina J. Mohammed.

Sehr geehrte Damen und Herren, CITES ist zu schwach, um solche Skandale zu verhindern, und muss gestärkt werden. Bitte sorgen Sie dafür, dass der illegale Holzhandel und der Holzraub entschlossener bekämpft werden.

Mit freundlichen Grüßen

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