Nashorn und Tigerknochen sind keine MEDIZIN

Spitzmaulnashorn China will Nashorn und Tigerknochen als Medizin (© Fyre Mael/CCBY2.0)
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China will überraschend den Handel mit Nashornpulver und Tigerknochen genehmigen. Die Produkte sollen künftig wieder in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden dürften, obwohl sie über keinerlei medizinische Wirkung verfügen. Nashörner und Tiger sind durch Wilderei akut vom Aussterben bedroht.

News und Updates Appell

An: Regierung der Volksrepublik China

„China muss das Handelsverbot für Nashornpulver und Tigerknochen beibehalten – den Tieren droht die Ausrottung.“

Ganzes Anschreiben lesen

Vor 25 Jahren (1993) hat China den Handel mit Nashorn-Hörnern und Tigerteilen verboten. Die Produkte wurden aus dem Arzneibuch der traditionellen chinesischen Medizin gestrichen – als Reaktion auf die massive Wilderei der Tiere und die fehlende medizinische Wirkung.

Die chinesische Regierung will nun zu „Heilzwecken und für die Forschung“ den Handel wieder genehmigen. Dabei gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege, dass die Tierteile Menschen heilen können. Nashorn besteht aus Keratin, dem gleichen Material wie unsere Haare und Fingernägel.

Dadurch steigt unweigerlich die Nachfrage und der Handel mit derartigen Produkten an, auch wenn die Ankündigung nur für in Gefangenschaft gezüchtete Tiere gelten soll. Die Erfahrungen mit Elfenbein zeigen, dass der legale Handel mit Teilen von Wildtieren eng mit der Wilderei verbunden und kaum zu trennen ist. Zudem soll auch der Handel mit „antiken“ Tiger- und Nashornerzeugnissen für den privaten Gebrauch gestattet werden.

Die Aufhebung des Handelsverbots setzt ein fatales Signal für die Wilderei der vom Aussterben bedrohten Arten. Wilderer schießen die Tiere illegal, weil eine Nachfrage nach den Tierteilen besteht und der Handel damit ein Milliardengeschäft ist. Die Legalisierung setzt diese seltenen Arten weiter unter Druck.

Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für den weltweiten Artenschutz. Sie könnte die Tiere endgültig dem Artentod preisgeben.

Bitte fordern Sie die chinesische Regierung auf, das Handelsverbot beizubehalten.

Hinter­gründe

Das Spitzmaulnashorn ist als kritisch bedroht eingestuft, der letzten Stufe vor dem Aussterben. Das Westafrikanische Spitzmaulnashorn, eine Unterart des Spitzmaulnashorns, gilt seit 2011 als ausgestorben.

Auch der Tiger und seine Unterarten sind vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch zwischen 2.150 und 3.150 Tiger weltweit in der Natur, mit weiter abnehmender Tendenz.

An­schreiben

An: Regierung der Volksrepublik China

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Bestürzung haben wir erfahren, dass die chinesische Regierung den Handel mit Nashornpulver und Tigerknochen für „medizinische und wissenschaftliche“ Zwecke wieder genehmigen will.

Für die medizinische Wirksamkeit der Tierprodukte gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege,

Die Entscheidung setzt ein fatales Signal für die Wilderei und ist ein schwerer Schlag für den weltweiten Artenschutz. Sie könnte die Tiere endgültig dem Artentod preisgeben. In der Praxis sind legale und illegale Ware kaum zu trennen, wie die Erfahrungen aus dem Elfenbeinhandel zeigen.

Bitte behalten Sie das Handelsverbot bei.

Mit freundlichem Gruß

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