Stoppt den Raubbau im Wald der Nasenaffen auf Borneo!

Nasenaffe mit Baby Nur noch 1.400 Nasenaffen leben im Osten Borneos (© Pixabay / frei) First Resources zerstört Nasenaffen-Wald bei Balikpapan 86 Hektar Küstenwald hat die Firma Wahana Prima Sejati (First Resources Limited) bereits vernichtet. (© Save Wildlife)

In der Balikpapan Bucht auf Borneo leben Nasenaffen, Nebelparder, Malaienbären, Hornvögel, Schuppentiere und andere gefährdete Arten. Die Zerstörung des Küstenwaldes für eine Palmölraffinerie und eine Biodieselfabrik des Konzerns First Resources Ltd. bedrohen diese reiche Tierwelt. Wir fordern, den Raubbau sofort zu stoppen!

News und Updates Appell

An: Lim Ming Seong, Vorsitzender, Ciliandra Fangiono und Fang Zhixiang, Geschäftsführer von First Resources Ltd.

„Stoppt den Raubbau im Wald der Nasenaffen auf Borneo!“

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Die Balikpapan Bucht ist eines der artenreichsten Gebiete der Küste von Borneo – dort leben 1.400 der stark bedrohten Nasenaffen sowie andere gefährdete Arten wie Nebelparder, Malaienbären, Hornvögel, Schuppentiere und Marmorkatzen. Zudem wurden in diesem Gebiet wieder Orang-Utans angesiedelt.

Die bedrohte Tierwelt verliert Tag für Tag mehr Lebensraum - für die Produktion von Biodiesel und chemischen Produkten aus Palmöl. Denn die indonesische Firma PT Wahana Prima Sejati (eine Tochtergesellschaft des internationalen Konzerns First Resources Limited) macht derzeit Küstenwald am Strand von Sanro Mutti dem Erdboden gleich, um dort eine weitere Palmöl-Raffinerie und eine Biodiesel-Fabrik zu bauen. Mehrere Dutzend Hektar Regenwald sind bereits komplett gerodet worden – die Bulldozer haben eine tote Mondlandschaft hinterlassen. 

Diese Zerstörung von artenreichem Regenwald und des wichtigen Lebensraums bedrohter Nasenaffen und anderer gefährdeter Arten verstößt selbst gegen die Prinzipien und Kriterien des Palmöl-Siegels RSPO. Der Mutterkonzern First Resources Ltd. ist Mitglied beim RSPO und hat sich bereits 2015 verpflichtet, Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen aus seinen Aktivitäten zu verbannen. Doch bis heute ist die Umsetzung mangelhaft, wie das aktuelle Beispiel bestätigt. Der Konzern muss weitere Kahlschläge und die geplanten Bauarbeiten umgehend stoppen und stattdessen für eine Wiederaufforstung des wertvollen Gebietes sorgen!

Bitte unterstützen Sie die Beschwerde der Umweltschützer bei First Resources Ltd. – machen Sie mit bei unserer Petition! 

An­schreiben

An: Lim Ming Seong, Vorsitzender, Ciliandra Fangiono und Fang Zhixiang, Geschäftsführer von First Resources Ltd.

Sehr geehrter Herr Seong,
sehr geehrte Herren Fangiono und Zhixiang,

mit Entsetzen habe ich erfahren, dass die indonesische Firma PT Wahana Prima Sejati – eine Tochtergesellschaft Ihres Konzerns First Resources Limited – bereits mehrere Dutzend Hektar artenreichen Sekundärwaldes an der Ostküste Borneos zerstört hat, um dort eine Palmöl-Raffinerie, eine Biodiesel-Anlage und entsprechende Infrastruktur zu bauen. Die First Resources Limited als Mutterkonzern, selbst einer der führenden Betreiber von Ölpalmplantagen in Indonesien, ist RSPO-Mitglied und hat sich bereits 2015 verpflichtet, Waldrodungen und Menschenrechtsverletzungen in ihrer gesamten Produktions- und Lieferkette auszuschließen. Das aktuelle Beispiel der PT Wahana Prima Sejati verdeutlicht auf erschreckende Weise, dass dies nicht funktioniert:

Es geht konkret um Küstenwald am Strand von Sanro Mutti in der Balikpapan Bucht an der Ostküste Borneos. Dort sind bereits mehrere Dutzend Hektar Wald mit hohem Naturschutzwert („high conservation value forest“) abgeholzt worden. In dem Gebiet lebt unter anderem eine wichtige Population von Nasenaffen; diese sind in der Roten Liste bedrohter Arten von der IUCN als stark gefährdet eingestuft. Ebenso leben dort bedrohte Arten wie Orang-Utans, Nebelparder, Malaienbären, Hornvögel, Schuppentiere und Marmorkatzen. Bislang waren Buschfeuer und Rodungen für Palmölplantagen die größte Gefahr für diese seltenen Tiere, aktuell sind es jedoch Infrastrukturprojekte für die Palmölindustrie.

Diese Zerstörung von artenreichem Regenwald und wichtigem Lebensraum bedrohter Nasenaffen verstößt eindeutig gegen die Prinzipien und Kriterien des Palmöl-Siegels (RSPO), genauer gesagt gegen die „Verantwortung gegenüber der Umwelt und Wahrung natürlicher Ressourcen und der Biodiversität“ – jegliche Verarbeitung von Palmöl in der neuen Raffinerie würde folglich nicht RSPO-zertifiziert werden können. Zudem verstößt der Kahlschlag gegen Ihre eigenen Konzern-Richtlinien.

Ich fordere First Resources Limited deshalb auf:

1. zu verhindern, dass PT Wahana Prima Sejati die geplante Raffinerie errichtet,
2. die geplanten Biodiesel- und Oleochemischen Anlagen zu stoppen,
3. eine Renaturierung / Wiederaufforstung der zerstörten Flächen zu veranlassen.

Ziehen Sie die Notbremse und machen Sie den bereits angerichteten Schaden wieder gut! Für Ihren Einsatz in dieser dringlichen Angelegenheit danke ich Ihnen vorab.

Mit freundlichen Grüßen,

News und Updates

2020 hat die Firma PT Wahana Prima Sejati (WPS) 86 Hektar Regenwald dem Erdboden gleichgemacht. Lokale Umweltschützer reichen beim Mutterkonzern First Resources eine formelle Beschwerde ein. Unsere Petition dient der Unterstützung dieser Beschwerde.

2021 protestieren Pro Wildlife, SAVE und Rettet den Regenwald offiziell. In einem offenen Brief an RSPO fordern wir Maßnahmen gegen First Resources: Die Fabriken dürfen nicht errichtet und der Wald muss wieder aufgeforstet werden. 

Auf unsere Kritik hin rechtfertigt sich First Resources damit, die RSPO-Kriterien würden nur für Palmöl-Plantagen und -Mühlen gelten. Dieser Fall im Wald der Nasenaffen zeigt somit eine fatale Lücke in den „Prinzipien und Kriterien“ des RSPO auf. RSPO muss dringend seine Vorgaben nachschärfen, damit dieser Fall keine Nachahmer findet.

Dank der Petition, unserer Proteste und des formellen Einspruchs muss First Resources seine Baumaschinen im Frühjahr 2021 abziehen.

Im Dezember 2021 verabschiedete RSPO eine Resolution, die deutlich macht, dass das Zerstören von wertvollem Wald nicht nur für das Anlegen von Palmölplantagen verboten ist, sondern für die gesamte Produktionskette gilt, inklusive weiterverarbeitender Fabriken und Raffinerien.

2022 nimmt die Firma die Rodungen wieder auf. Wir haben umgehend den RSPO alarmiert, doch es braucht mehr Druck aus der Öffentlichkeit.

2023 plant Indonesien laut Auskunft des Ministers für Investitionen eine General-Amnestie für alle illegalen Palmöl-Plantagen. Die Straffreiheit betrifft etwa 1.200 Plantagen, für die 3,4 Mio Hektar Wald illegal gerodet wurden. Auch First Resources würde straffrei bleiben, wenn die Amnestie rechtskräftig würde.


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