Beenden Sie die Gewalt gegen unschuldige Dorfbewohner

Nach einem Protestmarsch gegen die Palmölfirma PHC leiden die Einwohner von Mwingi unter schrecklicher Gewalt. Mehrere Personen wurden festgenommen und dabei schwer misshandelt. Ein Mann ist an seinen Verletzungen gestorben. Wir fordern ein Ende der Gewalt.
News und Updates AppellAn: Behörden der Demokratischen Republik Kongo
„Wir fordern die Freilassung der Unschuldigen und ein Ende von Kriminalisierung und Gewalt. Die von den Plantagen Betroffenen müssen zu ihrem Recht kommen.“
Die Einwohner zahlreicher Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo leiden seit Jahrzehnten unter den Palmölplantagen. Immer wieder kommt es zu Gewalt: 2019 wurde der Dorfbewohner Joel Imbangola erschlagen, 2015 starb ein Ehepaar, dem der Diebstahl einiger Palmölfrüchte vorgeworfen worden war.
Unter den im Frühjahr 2021 festgenommenen Personen waren örtliche Mitglieder der Menschenrechtsorganisation RIAO-RDC, die die Gemeinden bei deren Protestmarsch unterstützt hatten. Anlass war der erwartete Besuch des neuen Besitzers der Firma Feronia-PHC, Herrn Mpinga. Seine auf Mauritius registrierte Kapitalgesellschaft hatte die Plantagen erst 2020 übernommen.
Den Dorfbewohnern wurde vorgeworfen, eine Revolte initiiert zu haben. Außerdem wurden ihnen Fotoaufnahmen und Interviews mit Journalisten zum Vorwurf gemacht. Zwei von ihnen wurden dem Vernehmen nach auch mit dem Tod bedroht, auch von körperlicher Gewalt und sexuellen Übergriffen gegen Frauen wurde berichtet.
Die Ursachen des Konflikts reichen 110 Jahre zurück, als die ersten Plantagen angelegt wurden.
Die Einheimischen haben dem nie zugestimmt, ihnen wurde das Land ihrer Ahnen und damit ihre Lebensgrundlage schlicht geraubt.
Wir fordern:
- Gewalt, Kriminalisierung und Landraub müssen ein Ende haben.
- Die von den Plantagen betroffenen Einheimischen müssen endlich zu ihrem Recht kommen.
- Europäische Entwicklungsbanken müssen bei ihrem Kunden Feronia-PHC auf die Erfüllung dieser Forderungen drängen.
Friedliche Meinungsäußerung darf nicht in willkürlicher Verhaftung und Gewalt enden.
Traditionelle Dorfvorsteher in Lokutu (© RIAO-RDC)
Die Menschen in der Region leiden unter einer Mischung aus dem Erbe der Kolonialzeit, den Gewinninteressen ausländischer Investmentfirmen und den Aktivitäten internationaler Geldgeber.
Die Wurzeln der Plantagen reichen 110 Jahre zurück, als die belgische Kolonialregierung große Waldgebiete an den englischen Geschäftsmann Lord Leverhulme übergab. Die Konzessionen waren ein Grundstein für den heutigen Weltkonzern Unilever. 2009 hat Unilever seine Ländereien an die kanadische Firma Feronia verkauft. Als diese 2020 pleite ging, erwarb die Investmentfirma Straight KKM aus Mauritius die Plantagen.
Die Gewalt gegen die Bevölkerung am Kongo geht uns auch deshalb etwas an, weil der deutsche Staat am Skandal um die Plantagen von Feronia-PHC beteiligt ist: die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), eine Tochter der Staatsbank KfW, hat 2015 einen Kredit über 16,5 Millionen US-Dollar gewährt; staatliche Entwicklungsbanken aus Großbritannien, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland und den USA haben sich seit 2013 mit mehr also 150 Millionen US-Dollar beteiligt.
Spätestens mit der Pleite von Feronia hätte sich die DEG für die leidende Bevölkerung der Dörfer einsetzen können – und hat das nur unzureichend getan. Die Gemeinden fordern die Rückgabe des Landes, dessen Nutzung ihnen seit über 100 Jahren ohne ihre Zustimmung verwährt wird. Eine Koalition von deutschen und internationalen Organisationen setzt die Entwicklungsbanken daher unter Druck.
Die Regenwälder im Kongo-Becken sind noch zu großen Teilen intakt. Doch die Umwandlung von Palmhainen zu industriellen Plantagen trägt auch dort zur Zerstörung bei. Eine hundertjährige „Tradition der Vernichtung“ haben dabei die Palmöl-Plantagen von Feronia-PHC in der Demokratischen Republik Kongo. 25.000 Hektar Wald sind ihnen bereits zum Opfer gefallen. Die Größe der Konzessionen ist gigantisch: Sie erstrecken sich über 107.000 Hektar und sind damit drei Mal so groß wie die Stadt München.
An: Behörden der Demokratischen Republik Kongo
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Einwohner zahlreicher Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo leiden seit Jahrzehnten unter den Palmölplantagen von PHC. Immer wieder kommt es zu Gewalt: 2019 wurde der Dorfbewohner Joel Imbangola erschlagen, 2015 starb ein Ehepaar, dem der Diebstahl einiger Palmölfrüchte vorgeworfen worden war. Wiederholt wurden dort Personen, die sich gegen die Plantagenfirma PHC gewehrt haben, inhaftiert.
Mitte Februar wurden in Mwingi und Bolesa, darunter mehrere örtliche Mitglieder der Menschenrechtsorganisation RIAO-RDC, zu Unrecht nach einem Protestmarsch gegen Feronia-PHC festgenommen. Ihnen wurde vorgeworfen, eine Revolte initiiert zu haben. Außerdem wurden ihnen Fotoaufnahmen und Interviews mit Journalisten zum Vorwurf gemacht. Zwei von ihnen wurden dem Vernehmen nach mit dem Tod bedroht, auch von körperlicher Gewalt und sexuellen Übergriffen gegen Frauen wird berichtet.
Wir fordern die Freilassung der unschuldigen Personen und ein Ende von Gewalt, Kriminalisierung und Landraub. Die von den Plantagen betroffenen Einheimischen müssen endlich zu ihrem Landrecht und dem Recht auf freie Zustimmung kommen. Europäische Entwicklungbanken müssen bei ihrem Kunden Feronia-PHC auf die Erfüllung dieser Forderungen drängen.
Mit freundlichen Grüßen
CC an:
Management von Feronia/KKM
Management der DEG und anderer Entwicklungsbanken
Soldaten treiben Menschen in den Wald

Aus Angst vor willkürlichen Verhaftungen und Gewalt sind am Rand von Palmölplantagen der Firma PHC zahlreiche Menschen in den Wald geflohen. Die Bevölkerung leidet darunter, dass ihr das Land und damit die Lebensgrundlage genommen wurde.
Entwicklungsbanken entziehen sich ihrer Verantwortung für Opfer von Landraub und Gewalt
Die deutsche Entwicklungsgesellschaft DEG hat ihre Anteile an der kongolesischen Plantagenfirma Plantation et Huileries du Congo (PHC) Ende Februar verkauft. Trotz Landraub und Gewalttaten hatten sich die DEG und weitere Entwicklungsbanken mit 150 Millionen US-Dollar an den Palmölplantagen beteiligt. Jetzt besteht die Gefahr, dass die Bevölkerung mit den neuen Investoren alleingelassen wird.
Neue Gewalt gegen die Bevölkerung im Kongo
Der Konflikt zwischen den Bewohnern der Orte Bolanga und Yambienenne und der Palmöl-Firma PHC eskaliert weiter. Erneut wurden mehrere Menschen willkürlich festgenommen, unter ihnen ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation RIAO-RDC. Sicherheitskräfte beschädigten bei Durchsuchungen zahlreiche Hütten und zerstörten das Hab und Gut der Menschen.
Protest zum Schweigen bringen - Wettbewerb der dreisten Kläger
Wer mächtige Personen und Firmen kritisiert, muss auch in der Europäischen Union juristische Konsequenzen fürchten. Umweltschützer und Journalisten werden vor Gericht gezerrt, um sie einzuschüchtern und mundtot zu machen. Die Coalition Against SLAPPs in Europe (CASE) sucht jetzt die "Stars beim Missbrauch des Rechts". Stimmen Sie mit ab!
Diese Petition ist in folgenden Sprachen verfügbar:
Helfen Sie, das Etappenziel von 150.000 Unterstützern zu erreichen:
Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich für unsere Kampagnen. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.
Letzte Aktivitäten