Der 21. September ist Internationaler Tag gegen Baum-Monokulturen

Rettet den Regenwald e.V. Pressemitteilung vom Samstag, dem 20. September 2008 Baum-Plantagen sind keine Wälder: Nein zur grünen Wüste Der 21. September ist Internationaler Tag gegen Baum-Monokulturen Bäume gelten als Inbegriff des Lebens, und viele Bäume zusammen bilden einen Wald. Ein Wald ist – das weiß jedes Kind – ein natürliches Ökosystem und als solches nicht nur als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen wichtig, sondern auch als Klimaregulator, Kohlenstoff- und Wasserspeicher, Genpool, Holzlieferant, und vieles mehr ... „Baum-Plantagen hingegen sind KEINE Wälder“, erklärt Guadalupe Rodríguez vom Verein Rettet den Regenwald. „Baum-Plantagen sind zwar grün, aber ökologische und soziale Wüsten. Biologisch sind sie tot, sie bieten weder Tieren und Pflanzen Lebensraum noch den Menschen Arbeitsplätze und Einkommen. Auch ruinieren die Baum-Monokulturen die Böden und den Wasserhaushalt. Weltweit werden vor allem exotische Eukalyptus- und Kiefernarten sowie Ölpalmen und Gummibäume (Hevea) angepflanzt.” „Wie Soldatenregimenter in Reih und Glied stehen die Bäume auf den Plantagen, kerzengerade, gleich gross und genetisch identisch, da heutzutage vielfach geklontes Pflanzenmaterial eingesetzt wird”, sagt Reinhard Behrend, Vereinsvorsitzender von Rettet den Regenwald. „Die uniforme Monotonie wird mit Mineraldüngern am Leben und mit Pestiziden die auf Monokulturen unvermeidlichen Schädlingsplagen in Schach gehalten. Arbeitsplätze gibt es nur sehr wenige. Das Anpflanzen der Bäume, deren Ernte und Abtransport erledigen Traktoren und Harvester, vollautomatische Erntemaschinen.” Die Baum-Plantagen haben denn auch nur einen Zweck: deren Besitzer, zumeist Industriefirmen, mit grossen Mengen an billigen und weitgehend homogenen Rohmaterialien wie Holz, Zellstoff, Palmöl und Kautschuk zu versorgen. Das meiste davon geht in den Export Richtung Norden, um den ständig steigenden Konsum in den Industrieländern zu stillen. Deshalb breiten sich die Baum-Monokulturen immer weiter aus. In Ländern wie Chile, Brasilien, Uruguay, Südafrika, Swaziland, Malaysia und Indonesien dehnen sich die exotischen Baum-Plantagen jeweils bereits auf vielen Millionen von Hektar Fläche aus. Der Forest Stewardship Council (FSC) aus Bonn versieht die Eukalyptus- und Kiefernplantagen mit seinem angeblich grünen Siegel. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass die Plantagen jedes Jahr großflächig abbrennen, wie zum Beislpiel in Südafrika und Swaziland. Ein Ettikettenschwindel, gegen den das World Rainforest Movement aus Uruguay und die Global Forest Coalition seit langem protestieren. In den Tropenländern werden zu deren Anlage wertvolle natürliche Ökosysteme wie Regenwälder vernichtet und die lokale Bevölkerung von ihrem angestammten Land verdrängt oder sogar vertrieben. Dort sind Böden und Arbeitspersonal billig, die Gesetze schwach und Plantagen zumeist steuerlich begünstigt oder befreit. Aber auch im EU-Land Spanien sind Eukalyptusplantagen seit langem unaufhaltsam auf dem Vormarsch, und alle damit zusammenhängenden Probleme. Umwelt- und Sozialorganisationen haben den 21 September zum Internationalen Tag gegen Baum-Monokulturen erklärt. Rettet den Regenwald beteiligt sich am Aktionstag mit einer an die Regierung der autonomen Region Galizien im Nordwesten Spaniens gerichteten Protestbriefaktion. Schluss mit den Eukalyptusmonokulturen lautet die Aktion: siehe und <http://www.salvalaselva.org/>. An der am Freitag gestarteten Aktion haben sich bereits 2.000 Menschen beteiligt. Mit dem aktuellen Boom bei der Gewinnung von Energie aus Biomasse rücken die Baum-Plantagen auch in Deutschland buchstäblich ins Blickfeld. Schnellwachsende Baumarten auf sogenannten Kurzumtriebsflächen sollen auf die gestiegene internationale Nachfrage nach Energieholz reagieren. Sie sollen sich bald neben die Raps und Maisäcker gesellen. Die schnellwachsenden Baumarten wie Pappeln, Erlen und Weiden können in kurzen Umtriebszeiten von drei bis zehn Jahren geerntet werden und treiben nach einem Rückschnitt wieder aus. Je nach Art oder Sorte könnten Erträge von 10 bis 15 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr geerntet werden, so die vollmundigen Versprechungen. Und da bei Holzpellets und Agrarsprit (Biosprit) niemand so genau hinschaut, sind diese Plantagen auch das Einfallstor der Genindustrie. Im Labor eingeschleuste Gene von anderen Lebewesen machen die Bäume resistent gegen Schädlingsplagen, oder gegen Pestizide. Die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) in Hamburg und die Universität Freiburg unternehmen bereits seit 1996 Freilandversuche mit Genbäumen. Neuerdings wird per Gentechnik in die chemische Zusammensetzung des Holzes eingegriffen. Der unerwünschte Ligninanteil wird gesenkt und der Zelluloseanteil erhöht. Daraus lassen sich dann rentabler Zellulose und Agrarkraftstoff herstellen. Doch von den Frankensteinbäumen gehen unkalkulierbare Risiken für die Umwelt aus. Rettet den Regenwald fordert deshalb einen sofortigen Stopp der Baum-Monokulturen und kein Anbau von Genbäumen. Weitere Informationen und Kontakte unter: Rettet den Regenwald e.V., Reinhard Behrend, Vereinsvorsitzender von Rettet den Regenwald Telefon: 040-410 38 04 E-mail: info@regenwald.org www.regenwald.org www.salvalaselva.org Externe Links: www.wrm.org.uy www.globalforestcoalition.org www.fsc-watch.org

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