Palmöl – Nein Danke: Wir spülen den Werbeschaum der Palmöllobby weg
Gemeinsame Pressemitteilung von Rettet den Regenwald, der Gesellschaft für bedrohte Völker, ROBIN WOOD, Urgewald und Watch Indonesia!
Berlin
Mit Putzeimern, Scheuerbürsten und grüner Seife reinigen AktivistInnen von Rettet den Regenwald, der Gesellschaft für bedrohte Völker, Robin Wood, Urgewald und Watch Indonesia! heute und morgen die Gehsteige vor den Tagungsorten der Lobbyisten der Palmölindustrie in Berlin.
Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen protestieren mit ihrer Aktion gegen die heute stattfindende Gründung des „Forums für nachhaltiges Palmöl" und gegen das morgige Europatreffen des „Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO)".
Beide Treffen sind für die fünf Organisationen reines Greenwashing und bringen keinerlei Fortschritte im Kampf gegen den Raubbau für Palmöl. Statt weiterer Öko-Märchen über angeblich nachhaltiges Palmöl fordern sie von Wirtschaft und Politik, die Palmöl-Importe zu stoppen. Die VerbraucherInnen in Europa wollten kein Palmöl aus Regenwaldvernichtung und Menschenrechtsverletzung.
Palmöl findet man mittlerweile in sehr vielen Lebensmitteln, Reinigungsprodukten und Kosmetikartikeln sowie im Tank. Das billige Öl wird teuer erkauft – auf Kosten der letzten Regenwälder und ihrer Bewohner. Erst dieses Jahr brannten Indonesiens Wälder lichterloh, die Ursache war Brandrodung für neue Palmölplantagen
„Mit immer neuen Werbetricks und scheinheiligen PR-Veranstaltungen versucht die Palmölindustrie den Etikettenschwindel und Verbraucherbetrug zu kaschieren", sagt Renate Vollbracht von Rettet den Regenwald.
„Die riesigen Palmölmonokulturen sind weder für die Umwelt noch für die Menschen verträglich. Selbst zertifiziertes Palmöl ist nicht grün. Auch daran klebt Blut aus dem Raubbau an Mensch und Natur", erklärt Stefanie Hess von Robin Wood.
Die Betreiber des „Forums für nachhaltiges Palmöl", die Konsumgüterkonzerne Unilever, Henkel und REWE, gehören zu den größten Verbrauchern von Palmöl. Sie sind bereits Mitglieder des Palmöllabels RSPO. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) übernimmt den Vorsitz des Forums, das auch vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanziert wird.
"Die Bundesregierung lässt sich vor den Karren der Palmölindustrie spannen. Menschenrechtsverletzungen sind in Indonesien und Malaysia, auf die 90 Prozent der weltweiten Produktion des tropischen Öls entfallen, untrennbar mit Palmöl verbunden. Die Menschenrechtsrichtlinie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit gilt auch für die GIZ. Sie sollte es also besser wissen", sagt Knud Vöcking von Urgewald.
„Die Einwohner in Indonesien werden für die industriellen Ölpalmmonokulturen von ihrem Land vertrieben. Statt sich mit der Palmölindustrie zusammenzutun, sollte die GIZ den Menschen helfen, das geraubte Land wieder zurückzuerlangen", fordert Marianne Klute von Watch Indonesia!.
Bundesregierung und EU fördern auch den Einsatz von Palmöl für so genannten Biodiesel und haben dazu das RSPO-Label anerkannt. Die Folge: Schon jetzt stecken 1,9 Millionen Tonnen Palmöl im EU-Biodiesel pro Jahr.
Demonstrationszeiten und -orte:
2. Sept. von 12 – 14 Uhr vor dem Gebäude der GIZ am Reichpietschufer 20 in Berlin
3. Sept. von 8:30 – 10 Uhr in der Sonnenallee 225 (vor dem Hotel Estrel) in Berlin
- Renate Volbracht, www.regenwald.org, renate.volbracht@soa-md.de, Mobil 01522 - 163 19 85
- Stefanie Hess, www.robinwood.de, stefanie.hess@robinwood.de, Mobil 01578 - 023 88 08
- Marianne Klute, www.watchindonesia.org, klute@watchindonesia.org, Mobil 0176 -245 26 549
- Knud Vöcking, www.urgewald.de, knud@urgewald.org, Mobil 0171 - 28 32 408