Weibliche Eco-Guards bewachen den Grebo-Krahn Nationalpark in Liberia Felicia Kyne patrouilliert mit anderen Eco-Guards im Grebo-Krahn Nationalpark in Liberia. Sie dokumentieren Spuren seltener Tiere und illegale Aktivitäten, zum Beispiel von Wilderern oder Goldsuchern. (© Anne Pictet) Schimpanse in Liberia Schimpansen sind die nächsten Verwandten des Menschen. (© Sonja Metzger/ WCF) Grafik gefährdeter Tierarten in Liberia Schimpansen, Leoparden und Waldelefanten gehören zu den gefährdeten Tierarten in Liberias Regenwäldern. (© RdR) Eco-Guards im Regenwald in Liberia Eco-Guards auf Patrouille im Regenwald (© Tom Hagmanns) Junger Schimpanse Der Lebensraum von Schimpansen sind intakte Regenwälder. Ihr Schutz kann nur mit der Bevölkerung gelingen. (© Sonja Metzger/ WCF)

Hüterinnen des Dschungels

Schimpansen sind die nächsten Verwandten des Menschen – doch wir haben sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Um sie zu retten, wollen Naturschützer ihren Lebensraum bewahren. Dabei arbeiten sie mit der Bevölkerung zusammen, denn die Rettung der Schimpansen gelingt nur Hand in Hand. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Frauen.

Projektübersicht

ProjektthemaTiere

Projektziel Eco-Guards schützen den Lebensraum von Schimpansen

Aktivitäten Eco-Guards trainieren, Umweltbildung

Patrouillen in Liberias Grebo-Krahn Nationalpark waren bisher Männersache. Doch immer mehr Frauen melden sich als Eco-Guards. Es ist eine Etappe eines grundlegenden Wandels in Liberias Gesellschaft: Der Status, das Ansehen und die Unabhängigkeit von Frauen wachsen über das bisherige Niveau hinaus. Hüterinnen des Dschungels kann man weibliche Eco-Guards wie Felicia Kyne und Mathaline Garley nennen.

Auf Patrouillen durchstreifen die Waldschützerinnen den Dschungel, der das Dorf Druwar umschließt, sammeln Daten über Tiere und nehmen Hinweise auf Wilderei oder illegale Goldsuche auf. Verdächtige melden die Eco-Guards den Behörden.

Felicia und Mathaline sind gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen unterwegs – in gleichberechtigten Teams. Von ihrem Lohn profitieren ihre Familien – von ihrer Leistung der Regenwald.

Die Wild Chimpanzee Foundation (WCF)

Die Schimpansen-Forscher, langjährige Partner von Rettet den Regenwald, arbeiten daran, den Lebensraum der Tiere und damit große Regenwaldflächen als Schutzgebiete auszuweisen. Das geschieht in enger Partnerschaft mit der örtlichen Bevölkerung. Dabei werden Dorfbewohner, wie Felicia und Mathaline, als Eco-Guards in den Nationalparks Grebo-Krahn und Sapo aktiv am Naturschutz beteiligt. Die Herausforderung ist groß.

Geschätzte 52.800 Schimpansen leben noch in Westafrika. In den vergangenen 20 Jahren ist die Population um 80 Prozent geschrumpft.

Glücklicherweise gibt es zwischen der Elfenbeinküste und Guinea noch nahezu unberührte Regenwaldgebiete, die den Tieren ein Habitat bieten. Ein wichtiger Teil der Arbeit der Eco-Guards findet in den Dörfern statt.

Dort sensibilisieren sie die Bewohner für die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Regenwälder. Wie wichtig das ist, zeigt die Liste der bedrohten Tierarten, die im Grebo-Krahn Nationalpark leben: Schimpansen, Waldelefanten, Leoparden und viele andere. Obwohl Liberias Wälder zu den artenreichsten der Welt gehören, gibt es in dem Land lediglich drei Nationalparks. Der 2017 gegründete Grebo-Krahn ist der jüngste unter ihnen.

Einen Nationalpark einzurichten, ist ein Balanceakt: Die Bewahrung der Natur und die Wahrung der Rechte der Einheimischen müssen aufeinander abgestimmt sein. Ein solches Schutzgebiet kann – klug gemacht – durch die Stärkung von Frauen sogar zum sozialen Wandel beitragen. In Liberia scheint genau dies zu gelingen. Von den 28 Eco-Guards im Grebo-Krahn Nationalpark sind bereits 10 Frauen.

Früher lebte sie von der Wilderei

Mathaline Garley war in den illegalen Handel mit Wildtierfleisch verstrickt, bevor sie zu den Eco-Guards stieß. Jetzt ein Teil der Naturschützer zu sein, hat ihr Leben bereichert.

„Ich bin nicht länger jemand, der Bushmeat verkauft, sondern eine Lehrerin im Dienst der Umwelt“.

Felicia Kyne verdient als Eco-Guard jetzt ihr eigenes Geld – und bezahlt das Schulgeld für ihre jüngeren Geschwister. Durch ihre Stellung als Eco-Guard sieht sie sich auf Augenhöhe mit den Männern des Dorfes. „An alles, was sie können, wage ich mich ebenfalls“, sagt sie selbstbewusst.

Die weiblichen Eco-Guards in Liberia leiten eine Veränderung in ihrer traditionell geprägten Gesellschaft ein. Sie sind Pionierinnen in den Dörfern und Hüterinnen des Dschungels zugleich. 

Ihre Spende hilft den Lebensraum von Schimpansen, Zwergflußpferden und Waldelefanten zu sichern, und kommt zugleich Frauen wie Mathaline, Felicia und ihren Familien zugute.

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!