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RegenwaldReport 01/1998

DANZER: Ein Besuch wirkt Wunder

Nach seiner Rückkehr aus dem Kongo konfrontiert Karl Ammann DANZER mit den erschütternden Ergebnissen seiner Reise. Die Firma verspricht Besserung.

Doch zunächst weigerte sich Geschäftsführer Olof Freiherr von Gagern, den unbequemen Schweizer Fotoreporter, mit der grossen Liebe zu Schwarzafrika, zu treffen. Erst als Karl Ammann ihm per Fax seinen Bericht über die skandalträchtigen Umstände in den DANZER-Konzessionen im Kongo schickte, war der Konzernchef bereit sich mit Ammann in der Firmenzentrale der DANZER Furnierwerke GmbH in der Storlachstrasse in Reutlingen, am 2. März, um 14.00 Uhr, zu treffen. Bedingung: Der für DANZER unbequeme Verein Rettet den Regenwald, durfte nicht dabei sein. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Olof Freiherr von Gagern wenig darüber weiss, wie es in den SIFORCOKonzessionen DANZERs aussieht. Olof Freiherr von Gagern: „Seit der Übernahme meiner Aufgaben bei DANZER war ich nur einmal im Kongo, um eine unserer Konzessionen zu besuchen." Karl Ammanns Bericht über die illegale Jagd auf streng geschützte Tiere und dem Handel mit deren geräucherten Kadavern zeitigten beim Furnierriesen DANZER Wirkung. Mit Schreiben vom 4. März veranlasst die DANZER GmbH folgende Massnahmen in den Konzessionen: • die Kapitäne der SIFORCO-Boote müssen sich ab sofort verpflichten, keine Waffen und Jagdmunition zu transportieren. Ausserdem dürfen sie keine lebenden Affen oder geräuchertes Affenfleisch, das für den Markt in Kinshasa bestimmt ist, befördern. • das Herstellen von Waffen mit Material oder in den Werkstätten von SIFORCO ist absolut verboten. • das Mitnehmen von professionellen Jägern und getöteten Wildtieren auf Lastwagen von SIFORCO ist untersagt. • auch in den SIFORCO-Flugzeugen ist der Transport von Waffen, Munition und Buschfleisch verboten. • als Alternative zur Jagd soll das Züchten von Kleintieren (Hühner, Hasen, Nutria) für die Fleischversorgung der Arbeiter gefördert werden. Trotz dieser Artenschutz-Zusagen von DANZER, bleibt es um die sozialen Verhältnisse der SIFORCO-Arbeiter schlecht bestellt. Schliesslich zeigt Karl Ammanns Bericht auch, dass die Hochglanzversprechen von DANZER hinsichtlich der medizinischen und sozialen Betreuung der Arbeiter das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind. Es gilt also zukünftig, die Versprechungen der DANZER GmbH nachhaltig zu überprüfen.

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