Wir haben gegen die Plantagen gesiegt!

2 Frauen mit ihren Kindern vor strohgedeckten Häusern Die indigenen Pala'wan, Ureinwohner der Insel, brauchen zum Überleben ihren Wald, keine Plantagen (© Dario Novellino)

12.11.2018

Auf der Philippinen-Insel Palawan haben unsere Partner zwei große Erfolge erzielt: Im Bezirk Rizal beendet die Regierung die Ausbreitung von Ölpalmen. Außerdem wurden dort zwei große Kokospalmen-Firmen stillgelegt, weil sie Indigenen-Rechte missachtet haben.

Die Insel Palawan ist seit bald 30 Jahren UNESCO-Biosphärenreservat – über und unter Wasser birgt sie Naturschätze wie nirgends sonst auf den Philippinen. Dennoch treibt die Regierung das Wirtschaftswachstum voran; für Bergbau und Plantagen werden Regenwälder zerstört und mit ihnen der Lebensraum von indigenen Gemeinschaften und Kleinbauern.

Vor allem der Süden Palawans gilt als Zentrum der Plantagen-Industrie – Monokulturen aus Öl- und Kokospalmen breiten sich dort immer weiter aus. Im Bezirk Rizal, in dem noch die größten Regenwaldgebiete des Südens wachsen, konnten unsere Partner vom Netzwerk CALG (Coalition Against Land Grabbing) diese fatale Entwicklung aufhalten: Es ist ihnen gelungen, mit der Regierung von Rizal ein Moratorium für die Ausbreitung der Palmölplantagen auszuhandeln.

„Während die Industrie von der Plantagenwirtschaft profitiert, hat die Ausbreitung der Ölpalmen für die Umwelt gravierende Folgen: Verlust der Artenvielfalt, Erosion, Wasserverschmutzung, Gesundheitsrisiken für die Menschen und Ausbreitung von Schädlingen“, heißt es in der Begründung des Moratoriums.

„Wir sind sehr glücklich über dieses Ergebnis,“ schreiben unsere Partner von CALG, „auch wenn der Palmölstopp erst mal nur für fünf Jahre gilt.“

Seit vielen Jahren verhandeln die CALG-Mitarbeiter mit jedem einzelnen Distrikt in Süd-Palawan über ein komplettes Aus für Palmöplantagen. Bereits 2015 hat Rizals Nachbardistrikt Quezon ein solches Moratorium beschlossen.

Auch bei der Stilllegung zweier Kokospalmen-Unternehmen war CALG erfolgreich: Die Nationale Kommission der Indigenen (NCIP) untersagte den großen Agrarfirmen Green Power Palawan Agriculture Corporation und Lionheart Agrotech bis auf Weiteres jegliche Tätigkeit in Rizal.

Im Jahr 2016 hatten sie begonnen, den Wald im Territorium der indigenen Pala'wan zu roden – ohne die Einwilligung der Bevölkerung, die außerdem nicht, wie vorgeschrieben, informiert und angehört worden ist. 10.000 Hektar Kokosplantagen waren geplant.

Die NCIP forderte die Firmen nun auf, alle notwendigen Auflagen zu erfüllen. Dazu gehört neben Aufklärung und Zustimmung der Bevölkerung auch eine Erklärung zu den Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung, ein umfassender Arbeitsplan sowie Festlegung des Gebietes für die Plantagen.

„Da die indigenen Gemeinden gegen diese Plantagen sind, haben wir gute Gründe zu glauben, dass die Firmen die erforderlichen Dokumente niemals vorlegen können, und dass sie die Zustimmung der Indigenen nicht erhalten“, so CALG.

Von Anfang an war es für CALG oberstes Ziel, solche Plantagenunternehmen zu stoppen. „Nach drei Jahren Aufklärungsarbeit in den Gemeinden, Schreiben von Petitionen, Sammeln und Dokumentieren von Beweisen ernten wir endlich die Erfolge unseres langjärhigen Widerstands.“

Rettet den Regenwald unterstützt die Koalition gegen Landraub seit mehr als zehn Jahren. Diese Erfolge zeigen, wie wichtig diese Arbeit ist. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende für den Schutz der Insel Palawan.

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