
Wo sind die Schimpansen von Djouroutou?
Seit vielen Jahren wird im Taї Nationalpark eine Gruppe von 25 bis 30 Schimpansen an die Anwesenheit von Besuchern gewöhnt. Mitte Februar sind die Tiere jedoch spurlos verschwunden. Die Befürchtung: sie könnten Wilderern zum Opfer gefallen sein. Jetzt startet die Wild Chimpanzee Foundation (WCF) eine Suchmission und hilft den Behörden, die Wilderei und die illegale Suche nach Gold zu stoppen.
Der Taї Nationalpark ist das Herzstück des Regenwald-Schutzes in der Elfenbeinküste, da das Land seine Wälder andernorts weitestgehend eingebüßt hat. Der Park bietet Zwergflusspferden, Leoparden, Waldelefanten und den vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen einen Lebensraum.
Doch innerhalb weniger Monate sind hunderte Goldsucher in die Region nahe des Schutzgebietes eingedrungen. Von Flößen aus schürfen sie in den Flüssen Hana, Meno und Cavally illegal nach Gold. Der Lärm der Pumpen ist kilometerweit zu hören und verängstigt auch im Park Schimpansen und andere Tiere.
Durch den Zustrom der Goldsucher hat sich die Einwohnerzahl des Ortes Djouroutou verdreifacht – die Nachfrage nach Bushmeat, also dem Fleisch von Wildtieren, ist geradezu explodiert, die Preise sind in die Höhe geschnellt. Wilderer können so viel Geld verdienen wie wahrscheinlich nie zuvor.
Das Verschwinden der Schimpansen-Gruppe könnte laut Dr. Emmanuelle Normand, Landesdirektorin der WCF in der Elfenbeinküste, zwei Gründe haben: die Anwesenheit der Goldsucher und der Lärm ihrer Maschinen könnten sie vertrieben haben. Womöglich sind sie dann Wilderern zum Opfer gefallen.
Die WCF stellt daher einen vierköpfigen Suchtrupp von Eco-Guards aus dem Ort Djouroutou zusammen, der die Schimpansen aufspüren und zugleich Wilderei verhindern soll. Außerdem unterstützt die WCF die Ranger der Parkbehörde, damit diese wirkungsvoller gegen die in jedem Fall illegale Suche nach Gold vorgehen können.
„Wir hoffen, dass wir die vermissten Schimpansen bald finden und sie alle wohlbehalten und gesund sind“, sagt Dr. Emmanuelle Normand. Die an Besucher gewöhnten Menschenaffen der Gruppe sind eine der Attraktionen eines Öko-Tourismus-Projekts in Djouroutou, das von der WCF unterstützt wird.
Rettet den Regenwald ist seit einigen Jahren ein Partner der WCF. Es wäre schön, wenn Sie dafür spenden.

Chinesischer Staudamm bedroht 1.500 Schimpansen in Guinea
In Guinea sind 1.500 Schimpansen in Lebensgefahr. Für einen Staudamm im Moyen-Bafing Nationalparks wird der Lebensraum der Menschenaffen zerstört.

Hüterinnen des Dschungels
Schimpansen sind die nächsten Verwandten des Menschen – doch wir haben sie an den Rand des Aussterbens gebracht. Um sie zu retten, muss ihr Lebensraum geschützt werden.

Biodiversität - Vielfalt des Lebens
Vor vier Milliarden Jahren begann das Leben auf der Erde. Seither hat die Natur unvorstellbar viele Spezies hervorgebracht. Doch ein großes Artensterben ist im Gange.