
Regenwald statt Prestigeprojekt – Highway wurde verhindert
Einer der letzten Regenwälder Nigerias bleibt von einem „Superhighway“ verschont. Bulldozer hatten bereits erste Schneisen durch den Cross River Nationalpark geschlagen. Jetzt hat die Provinzregierung das umstrittene Projekt endgültig aufgegeben. Eine breite Koalition von Umweltschützern, darunter Rettet den Regenwald, hat seit 2016 gegen den Bau gekämpft. Mit Erfolg!
Ursprünglich wollte Governor Ben Ayade eine vierspurige Autobahn durch den Cross River Nationalpark und den geschützten Wald der indigenen Ekuri bauen lassen. Auf 260 Kilometer Länge sollten ein 20 Kilometer breiter Streifen beschlagnahmt und die Einwohner von 185 Dörfern enteignet werden.
Seit Beginn des Vorhabens gab es massive Proteste, die von den Ekuri angeführt wurden. Es ging damit um die Bewahrung der Regenwälder, die Schimpansen, Gorillas und Waldelefanten ein Habitat bieten, und um die Rechte der örtlichen Bevölkerung. Kritiker warnten, das Autobahnprojekt sei lediglich vorgeschoben, in Wirklichkeit solle der bisher schwer zugängliche Wald für Holzfäller und Plantagen geöffnet werden.
Zeitweise wollte sich offenbar die deutsche Baumaschinenfirma Liebherr an dem Multi-Millionen-Euro-Projekt beteiligen.
Rettet den Regenwald hat sich intensiv am Widerstand gegen den Superhighway beteiligt: Wir sind zweimal in das Gebiet gereist, haben mehrere Organisationen finanziell unterstützt. 459.621 Regenwaldfreunde haben unsere Petition unterzeichnet. Immer wieder konnte eine Fortsetzung der Bauarbeiten verhindert werden.
Jetzt hat Governor Ben Ayade sein Projekt, mit dem er sich ein Denkmal setzen wollte, beerdigt. Offiziell gab er finanzielle Gründe an. Seine Regierung wolle statt für große Bauvorhaben Geld in die Ausbildung junger Leute, den Arbeitsmarkt und den Wohnungsbau investieren. Kritiker schätzen zudem, dass ihm schlicht die Zeit davonläuft: Der Superhighway wäre kaum vor dem Ende seiner Amtszeit in 2,5 Jahren fertiggestellt. Aus dem Denkmal würde nichts.
„Sein Traum wurde zur letzten Ruhe gebettet“, sagt Martins Egot, Leiter der Organisation DevCon. Er ist sicher, dass die Natur die bereits geschlagenen Schneisen zurückerobert und die Wunden an der Natur heilen.
Das Ende dieses Highway-Projekts bedeutet leider keinesfalls, dass die Regenwälder dort geschützt sind. „Der massive illegale Holzeinschlag ist ohne Beispiel“, warnt Chief Edwin Ogar, einer der Anführer der Ekuri: „Politiker sind in die Verbrechen verstrickt.“ Große Sorgen bereiten ihm auch die Wilderei und die Ausbreitung von Plantagen. Zudem werde ein Keil zwischen die traditionellen Chiefs und die junge Generation getrieben.
Wir unterstützen die Aktivisten wie Martins Egot und Chief Edwin Ogar weiterhin mit Spenden.

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