Die Bäume bluten! Legt den Holzfällern das Handwerk!

Ein Holzfäller zersägt einen Palisander-Baum, den er gerade gefällt hat Palisander und Ebenholz werden in Afrika oft illegal geschlagen (© Mathias Rittgerott)
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Rot gefärbt - als würden sie bluten - liegen die Stämme gefällter Palisanderbäume am Straßenrand. „Wenn wir nicht schnell handeln, sind die Wälder verloren“, warnt die Ökologin Hazel Chapman. Sogar der Gashaka Gumti National Park ist bedroht. Bitte fordern Sie Nigerias Umweltminister Usman J. Ibrahim auf, den Export zu verbieten.

Appell

An: Usman J. Ibrahim, Umweltminister von Nigeria

„In Taraba State schlagen Holzfäller in hohem Tempo Palisander. Sie verkaufen die Stämme nach China. Bitte stoppen Sie den Export umgehend.“

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In hohem Tempo schlagen Holzfäller in Nigerias Bundesstaat Taraba Palisander, um es nach China zu verkaufen. Seit einem Jahr dringen sie immer tiefer in die Wälder vor. Bäume, die sie an Hügeln fällen, lassen sie die Hänge herunter rollen. „Was dort wächst, wird niedergewalzt", berichtet Hazel Chapman: „Zurück bleiben kahle Wüstungen." Die Firmen scheren sich nicht darum, dass „Afrikanisches Rosenholz“ (Pterocarpus Erinaceus) geschützt und das Fällen von Bäumen verboten ist.

Palisander spielt eine zentrale Rolle im Savannen-Ökosystem am Rande der Sahelzone. Die Wälder bieten Schimpansen und Weißnasenmeerkatzen einen Lebensraum. Biologen beobachten eine Vielzahl von Schmetterlingen und Vögeln. Die Bevölkerung gewinnt in den Wäldern Viehfutter, Medizin und Textilfarbe. Sie schont die Natur.

Holzfäller dagegen raffen gierig zusammen, was sie kriegen können. Es herrsche eine Stimmung wie während eines Goldrauschs. Das Ziel der Stämme ist Fernost. Chinas Importe von Palisander- und Ebenholz aus Westafrika sind zwischen den Jahren 2010 und 2014 um schwindelerregende 700 Prozent gestiegen. Allein im ersten Halbjahr 2016 kassierten Holzhändler damit 216 Millionen Dollar.

Nigerias Bundesstaat Taraba bekämpft zwar die Umweltzerstörung, ist aber offenbar zu schwach, sie zu stoppen. Taraba ist kein Einzelfall: Holzfäller hinterlassen in ganz Nigeria eine Spur der Verwüstung. Im Plateau State soll eine Firma aus China die Genehmigung bekommen haben, in einem Schutzgebiet Holz zu schlagen.

Bitte fordern Sie Nigerias Umweltminister Usman J. Ibrahim auf, den Export von Palisander zu verbieten.

Hinter­gründe

Die Ökologin Hazel Chapman leitet am Rande der Ngel Nyaki Forest Reserve das Nigerian Montane Forest Project, das sie in diesem Video ausführlich vorstellt. In diesem Artikel spricht sie über die Bedrohung und die Einzigartigkeit von Nigerias Bergwäldern.

Guinea, Ghana, Gambia und Senegal - in Westafrika leidet die Natur vielerorts unter dem Run auf Palisander- und Ebenholz. Wird der Export nach Übersee in einem Land erschwert, wird das Holz auf Lkw über die Grenze ins Nachbarland geschafft und durch verschifft.

Weitere Quellen:

http://www.ucl.ac.uk/gashaka/origins/

http://naija247news.com/2016/08/chinese-demand-rosewood-spurs-illicit-trade-nigeria-west-africas-savannas/

http://leadership.ng/features/512461/plateau-community-cries-chinese-firm-log-pandam-game-reserve

http://leadership.ng/news/523629/deforestation-reps-investigate-incessant-felling-trees

https://www.interpol.int/News-and-media/News/2015/N2015-206

http://www.ithacaweb.org/static/media/uploads/maps/sahel/Sahel_NDVI1Oct11_deviation_average.jpg

An­schreiben

An: Usman J. Ibrahim, Umweltminister von Nigeria

Sehr geehrter Minister Usman J. Ibrahim,

in Taraba State schlagen Holzfäller in hohem Tempo Palisander, um es nach China zu verkaufen. Auch in anderen Bundesstaaten zerstören sie wertvolle Wälder.

Palisander spielt eine zentrale Rolle im Savannen-Ökosystem. Die Art steht daher unter Schutz. Es ist untersagt, Bäume zu fällen. Die Holzfäller setzen sich bisher offenbar über Verbote und Vorschriften hinweg.

Umweltschützer vor Ort warnen: Sogar der Gashaka Gumti National Park ist bedroht. Wenn wir die Holzfäller nicht sofort stoppen, ist der Wald verloren.

Bitte verbieten Sie den Export von Palisander aus Nigeria und setzen Sie bestehende Verbote durch. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass auch Nigerias Nachbarländer Exportverbote verhängen.

Mit freundlichen Grüßen

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