Miombo-Wald vor gigantischem Zellstoff-Projekt retten!

Rappenantilopen (Hippotragus Niger) Rappenantilopen sind auf Holz-Plantagen verloren (© istockphoto.com)
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Für eine Zellstofffabrik sollen in Mosambik bis zu 237.000 Hektar Wald gerodet werden, darunter einzigartige Miombo-Ökosysteme. Die Firma Portucel will das Land mit Eukalyptusplantagen, die das Holz liefern, überziehen. Die ländliche Bevölkerung leidet unter Landraub und verarmt. Die Weltbank-Gruppe darf das Projekt nicht finanzieren.

News und Updates Appell

An: Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank-Gruppe, Philippe Le Houérou, Vorstandschef der International Finance Corporation (IFC)

„Die von Portucel in Mosambik geplante Zellstofffabrik und Eukalyptusplantagen sind ökologisch und sozial eine Katastrophe. Bitte sofort stoppen!“

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Die Miombo-Trockenwälder und Savannen im südlichen Afrika sind ein komplexes Mosaik, in dem Biologen mehr als 300 Baumarten identifiziert haben. Von den 633 registrierten Vogelarten sind 11 endemisch und kommen nirgends sonst vor. Mehrere Antilopenarten haben dort ihren Lebensraum, in vielen Gebieten auch Elefanten, Giraffen und Löwen.

Jetzt sollen im Norden von Mosambik bis zu 114.000 Hektar Miombo-Wälder gefällt werden und monotonen Eukalyptus-Plantagen weichen. Die Folgen für die Natur wären dramatisch: Die Artenvielfalt bricht ein, die Böden werden degradiert, der Wasserhaushalt wird gestört.

In Portucels Mosambik-Projekt ist für die Natur ebenso wenig Platz wie für die ländliche Bevölkerung. Viele Kleinbauern haben Studien zufolge bereits ihr Land und ihre Lebensgrundlage verloren. Sie verarmen weiter und wissen nicht, woher sie Nahrungsmittel bekommen sollen. Versprochene Jobs und bessere Lebensbedingungen bleiben für die meisten Illusion.

In der Fabrik will Portucel Moçambique 1,5 Millionen Tonnen Zellstoff für den asiatischen Markt produzieren. Die Setzlinge für die Plantagen stammen aus der firmeneigenen Baumschule – die größte in ganz Afrikas.

Die Investitionssumme von 3 Milliarden Euro für das Zellstoff-Projekt macht klar: Mosambik öffnet sich dem Big-Business. Kein Wunder, dass die Weltbanktochter IFC beteiligt ist und 20 Prozent der Anteile hält.

Die Zellstofffabrik und dazugehörenden Plantagen sind nicht das einzige ökologische und sozial problematische Großprojekt. Vielmehr weitet die Regierung mit dem ProSavana-Programm die industrielle Landwirtschaft nach brasilianischem Beispiel massiv aus.

Portucel Moçambique hat bereits Tausende Hektar Wald gerodet. In 12 Jahren sollen alle Plantagen angelegt sein. Es ist also noch nicht zu spät! Wir können noch wertvolle Waldgebiete retten.

Hinter­gründe

Studien des Environmental Paper Network und weiterer Organisationen analysieren die verheerenden Folgen des Zellstoff- und Plantagenprojekts.

Hier finden Sie die Internetseite der Firma Portucel Moçambique und hier die Seite der Mutterfirma The Navigator Company. The Navigator Company macht einen Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro. Die Firma besitzt in Portugal 120.000 Hektar Wald, 73 Prozent davon sind Eukalyptus-Plantagen.

Verheerende Waldbrände in Portugal

Im Jahr 2017 wüteten in Portugal, das Heimatland von Portucel, besonders starke Waldbrände. Eukalyptus-Monokulturen brannten lichterloh. Hier finden Sie einen ARD-Betrag dazu.

Neue Studie The State of the global Paper Industry

Das Environmental Paper Network hat eine umfangreiche Studie vorgelegt, die die Auswirkungen der Zellstoff-Industrie weltweit analysiert.

An­schreiben

An: Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank-Gruppe, Philippe Le Houérou, Vorstandschef der International Finance Corporation (IFC)

Sehr geehrter Jim Yong Kim,
sehr geehrter Philippe Le Houérou,
sehr geehrte Damen und Herren,

für Plantagen zur Versorgung der geplanten Zellstofffabrik in Ile-Namarroi hat Portucel Moçambique 356.000 Hektar Land erworben. Ein Großteil soll in den kommenden Jahren für die Anlage von Eukalyptus-Plantagen gerodet werden. Darunter sind 114.000 Hektar ökologisch besonders wertvoller Miombo-Wälder.

Die IFC ist an diesem Projekt beteiligt.

Die einheimische Bevölkerung beklagt Landraub, mangelnde Informationen und den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Viele Menschen verarmen, ihre Nahrungsmittelversorgung ist gefährdet. Versprochene Jobs wurden nicht geschaffen.

Die ökologischen und sozialen Konsequenzen des Projekts sind untragbar. Bitte steigen Sie aus der Finanzierung aus.

Mit freundlichen Grüßen

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